Vanessa
"Wir werden vermisst?", rief Isa aufgebracht, welche plötzlich in der Tür stand.
"Äh..", gab ich von mir. Mist. Ich wusste, ich hätte es ihr erzählen sollen, aber dann hätte sie wieder so einen Aufstand gemacht und das wäre darauf hinausgelaufen, dass wir wieder im Kinderheim gelandet wären. Und ganz ehrlich, ich war mehr als zufrieden mit unserem jetztigen 'Zuhause'.
"Und du wusstest davon? Die ganze Zeit?", verurteilend sah sie mich an.
"Ehm.. Äh... Also es könnte... vielleicht... unter Umständen sein, dass ich ganz zufällig davon mitbekommen habe... und vergessen hab, dir davon zu erzählen..." Zum Ende hin wurde ich immer leiser, während ich mich am Hinterkopf kratzte.
Ich stand auf und versuchte irgendwie die Situation zu retten, indem ich meine Arme um sie schlang, ihr ein Küsschen auf die Stirn drückte und ein "Guten Morgen Babygirl" säuselte.
Sie blickte zu mir hoch.
"So lieb ich dich auch hab, 1. der Trick klappt auch nicht immer und 2. hättest du mir davon erzählen sollen.", sprach sie leicht verletzt.
"Ich weiß und es tut mir wirklich Leid, dass ich dich sozusagen angelogen hab, aber du wärst dann ausgeflippt und zur Polizei gerannt, um Bescheid zu sagen, dass es uns gut geht und die hätten uns wieder ins Kinderheim gesetzt. Und ich fühl mich hier um einiges wohler, als zwischen dreihundert Kinder in einen Raum gequetscht. Also bitte Schatz, lass sie uns zwei, drei Wochen suchen und 'vermissen' und wir leben hier unser Leben weiter.", erklärte ich niedergeschlagen.
"Du hast dieses Leben verdient, Baby.", murmelte ich in ihr weiches Haar.
"Okay", willigte sie ein und erwiderte endlich die Umarmung.
Ich liebte ihre Umarmungen. Ich würde sie gegen nichts und niemanden in der Welt eintauschen.
Wir setzten uns zurück an den Tisch und aßen Frühstück.
Mit der Zeit kamen auch die restlichen Jungs verschlafen in die Küche getrottet und gesellten sich zu uns.
"Was steht heute an?", fragte ich in die Runde.
"Bisher noch nichts", lautete die Antwort.
"Wir könnten in den Zoo gehen.", schlug Isa vor und alle stimmten ein.
Sie war verrückt nach Tieren.
Also machten wir uns fertig und ließen uns von Martin zum Zoo fahren. Max bezahlte die Eintrittskarten und los ging's.
In dem ersten Gehege befanden sich Elefanten. Fünf große Elefanten und zwei kleinere.
Isa nahm ein Stück Apfel, streckte ihre Hand über den Zaun und fütterte einen kleinen Elefanten.Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Wir liefen weiter zu den Giraffen. Diese durfte man nicht füttern, aber dafür machten wir lustig Bilder. Jay hatte einen Selfiestick dabei, den wir so weit wie möglich auszogen und damit Selfies mit den Giraffen machten.
Danach besuchten wir die Löwen.
"Haha, guck mal! Der ist genau wie ich!", lachte ich und zeigte auf den Löwen, der tiefenentspannt auf einem Stein in der Sonne lag und seine prachtvolle Mähne präsentierte.
"Ja stimmt.", lachte Isa mit.
Siva machte von allen Tieren tolle Fotos. Er hatte extra seine Spiegelreflexkamera mitgenommen und ich war mir sicher, wäre er nicht damals bei X-Factor in dieser Band gelandet, wäre er heute Fotograf.
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Can I call you home?
FanfictionIsabell und Vanessa, beste Freunde, stehen ihrem bemitleidenswertem Schicksal, als Waisenkinder, bei. Doch sie lassen sich nicht unterkriegen. Durch Diebstahl, Einbrüche und Betrug verdienen sie sich das nötige Geld. Die Schule haben sie geschmissen...