Vanessa
Ich wachte, umschlossen von zwei starken Armen, auf. Ich hätte mich nicht umdrehen müssen, um zu wissen, dass es Jay war, der seine Arme um mich gelegt hatte, aber ich tat es trotzdem. Ich beobachtete, wie seine Augenlider leicht zuckten und horchte seinem regelmäßigen Atem. Ich musste augenblicklich schmunzeln. Er sah ja schon ganz niedlich aus...
Auch Jay erwachte mit einem lauten Gähnen aus seiner Traumwelt. "Morgen.", grummelte er mit einer rauen Morgendstimme. "Guten Morgen.", entgegnete ich fröhlich.
Ich wollte gerade aufstehen, als Jay mich zurück zog und ich halb auf ihm landete. "Bleib hier.", murmelte er verschlafen. "Ja ja, aber ich muss mal aufs Klo.", lachte ich. Seufzend ließ er mich, mit den Worten: "Wehe, du kommst nicht wieder.", los.
Lachend stand ich auf und watschelte ins Badezimmer. Die eigentliche Tür war immernoch kaputt, doch Max hatte sich bereit erklärt, seine Zimmertür zu opfern.
Ich putzte meine Zähne, kemmte meine Haare und ging auf die Toiltte. Währenddessen gesellte sich Isa zu mir. Ihre Augen waren matt, blutunterlaufen und tiefe, dunkle Schatten lagen unter ihnen.
"Alles okay?" -blöde Frage! Natürlich war nicht 'alles okay' !
Sie schaute mich schief an. "Klar, alles super! Mir ging's nie besser!", sagte sie in einem sarkastischen Ton.
"Was ist passiert?", fragte ich mitleidig.
"Ach, als du dir gestern die Seele aus dem Leid geheult und geschrien hast, habe ich vom Alkoholproblem von Nathan mitbekommen. Aber hey, ist ja nicht so schlimm, er kann ja nur dran verrecken!", zum Ende hin wurde sie immer lauter, bis sie schrie.
Ich schnaufte verächtlich. "Ich erinnere dich nur nochmal daran, dass er uns gestern hat im Wald verrecken lassen. Und außerdem ist er ein Weltstar! - Ist doch logisch, dass er sauft!", schrie ich zurück und kassierte somit eine Schelle von Isa. Ich sah sie geschockt an. Aber ließ meinen Mund geschlossen.
"Du bist so gemein! Er hat ernsthafte Probleme!", brüllte sie. Ich war mir sicher, dass selbst die Nachbarn es gehört hatten, wenn wir welche hätten...
"Du solltest mal lieber dankbar sein! Denn ohne ihn würden wir immernoch im Waisenhaus verprügelt werden!" Sie kreischte mir direkt ins Ohr und ich merkte, wie mein Trommelfell platzte.
Ich sagte nichts. Kein einziges Wort. Ich schaute ihr bloß verletzt ins Gesicht.
Es entstand eine grauenhafte Stille.
Ich beschloss zu gehen. Als ich durch die Tür gegangen und auf dem Flur war, schrie sie mir noch einen letzten Satz hinterher, der mich entgültig in Tränen ausbrechen ließ:
"Du bist so ein verdammter Feigling!"
Ich war auf direktem Weg zur Haustür. Ich musste hier raus.
Ich trug zwar nur eine Boxershort und ein Top, aber das war mir egal. Ich wollte weg. Von allem. Von jedem.
Ich ging durch den Wald. Es kam mir vor wie in einem Horrorfilm. Und selbst bei dem leisesten Geräusch zuckte ich heftig zusammen. Ich zerbiss meine Unterlippe, sodass sie schon bluten musste. Ich frierte, obwohl es Sommer war. Und meine Todesangst machte sich wieder bemerkbar.
Und plötzlich brach ich entgültig zusammen. Ich verfiel in einen harten Heulkrampf. Ich schrie und weinte bitterlich.
Vermisste mich jemand?
Jay? - nein, den hatte ich heute morgen im Bett sitzen lassen.
Tom? - höchstwahrscheinlich nicht.
Siva? - war zu beschäftigt.
Max? - ne
Nathan? - hatte eigene Probleme und wenn Isa ihm erzählt hatte, was ich gesagt hatte, würde er mich so oder so hassen.
Und auf Isa brauchte ich gar nicht erst zu hoffen...
Und dann tat mir alles so verdammt Leid. Ich musste es wieder gut machen. Alles.
Ich war unfreundlich und unhöfflich zu den Jungs. Ich hatte Jay sitzen lassen. Und noch schlimmer: ich war eine so schlechte beste Freundin. Ich hatte diesen Titel gar nicht verdient.
Ich sprang auf und sprintete zurück.
Komischer Weise kannte ich den Weg. Ich hatte ihn mir wohl unbewusst eingeprägt, um mich nicht wieder zu verlaufen.
Als ich bei der großen, von außen alt scheinenden, Villa ankam, stand ich mit zitternen Fingern vor der Haustür. Sie war offen. Ich hatte sie, als ich gegangen war, anscheinend nicht richtig zu gemacht. Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich das Haus betrat.
Ich ging langsam, Schritt für Schritt, ins wohnzimmer, während ich stumm auf meine Füße schaute.
Ich hörte jemanden schluchzen, weshalb ich kurz aufsah. Isa stand vor mir, mit einem Taschentuch in der Hand.
Ihren Blick konnte ich nicht ganz deuten. Es war eine Mischung aus Angst, Wut, Erleichterung, Mitleid und Verzweiflung.
"Blöde Kuh! Musst du immer weg laufen?", schnautze sie, schlug mir spielerisch gegen den Arm und stürtzte sich danach in eine feste Umarmung. "Es tut mir so leid!", weinte ich und drückte sie noch fester.
"Entschuldigung angenommen, aber ich - krieg - keine - Luft - mehr.", brachte sie erstickt hervor. "Oh", machte ich und lockerte meinen Griff.
"Du sollstest dich wohl bei noch jemandem entschuldigen.", meinte sie.
Ich ließ sie los und schaute mich um. Nathan stand ein paar Meter von uns entfernt, den Blick auf den Fernseher gerichtet. Ich trappelte zu ihm und nahm ihn in den Arm.
"Oh mein Gott, Nathan! Es tut mir so schrecklich leid! Das war so gemein von mir und ich nehme natürlich alles zurück! Ich kann dir bei deinen Problemen helfen, wenn du möchtest! Bitte, bitte! Verzeih mir!", entschuldigte ich mich. Er jedoch schaute mich irritiert an.
"Ich meinte eigentlich Jay.", erklärte Isa und zeigte zur Couch, auf der sich ein schmollender Jay in Decken eingehüllt hatte. "Oops.", grinste ich.
Ich trat zur Couch.
Jay sah strickt zum Fernseher. Er beachtete mich natürlich nicht. - hätte ich auch nicht gemacht, ehrlich gesagt.
"Jaiebärchen...", sagte ich mit zuckersüßer Stimme, "... es tut mir leid, dass ich dich sitzen gelassen habe."
Er rührte sich nicht.
"So unendlich leid!", fügte ich theatralisch hinzu.
"Ich hab dich vermisst, Bärchen." - warum auch immer ich ihn gerade 'Bärchen' nenne...
Er grummelte.
Ich setzte mich neben ihn.
"Verzeihst du mir nicht? Hasst du mich jetzt? Muss ich alleine sterben?"
Ich kuschelte mich an ihn. Er tat nichts.
"Ich hab dich doch lieb.", schluchzte ich gespielt.
Nicht passierte.
"Und ich hab Kuschelbedarf..."
...
"Tzzz, dann eben nicht! Ich hab versucht mich zu entschuldigen, aber jetzt ist alles deine Schuld.", spielte ich beleidigt.
Plötzlich zog Jay mich zu sich unter die Decke und nahm mich in den Arm. "Du blöde Nudel, du"
"Ja ja, ich mag dich auch.", sagte ich und kuschelte mich näher an ihn.
Budviuauvcuvcgstfjdwciv 6fi6ygcjkvczcjxjfkhctuy knksqbk
》 Buchstaben-Linie... ich bin ja flexibel...hehe
Soooo Isaaa hier is your Kapitel - Na los! Sei glücklich, du mich-vor-sorge-streben-gelassenes-Ding, du
Jaja ich bin nachtragend....
BYEEEE MELLÖ♥

DU LIEST GERADE
Can I call you home?
Fiksi PenggemarIsabell und Vanessa, beste Freunde, stehen ihrem bemitleidenswertem Schicksal, als Waisenkinder, bei. Doch sie lassen sich nicht unterkriegen. Durch Diebstahl, Einbrüche und Betrug verdienen sie sich das nötige Geld. Die Schule haben sie geschmissen...