Can I call you home?

13. Kapitel

Vanessa

Isa und ich hatten eine ziemlich ekelhafte Soße gekocht. Die Nudeln waren total versalzen und übelst weich. Aber die Jungs aßen es brav bis auf die letzte Nudel auf, ohne sich anmerken zu lassen, dass wir nicht kochen konnten. "Lecker.", stammelte Max mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen.

Darauf konnte ich nur lachen: "Hör auf zu lügen. Es schmeckt scheiße!" Dann spuckte ich die Nudeln wie auf meinen Teller und wischte mir mit einem Taschentuch den Mund aus. "Danke.", sagte Nathan erleichtert und lief zum Mülleimer. "Also mir schmeckt es!" ,rief Tom, worauf ihn alle dumm ansahen.

"Bestellen wir 'ne Pizza?", fragte Jay, der nochmal schluckte. Ich nickte: "Salami mit extra viel Käse." "Zweimal!", schloss Siva sich mir an. "Dreimal!", meinte dann auch Max.

"Hawai!", riefen Nathan und Isa gleichzeitig, weshalb sie begannen zu Lachen. Ich schüttelte, ebenfalls lächelnd, den Kopf. - Na da hatten sich ja Zwei gefunden...

Da wir uns die Pizza leider nicht einfach liefern lassen konnten, mussten Max und Siva zur Pizzeria fahren und sie abholen.

Nach einer viertel Stunde kamen sie mit unseren Pizzen wieder. Jay riss ihnen sofort die Pizza aus den Händen. "ENDLICH!!!", schrie er und stopfte sich ein Stück in den weitgeöffneten Mund. "Hau rein!", sagte ich und futterte meine Salamipizza. "Schmeckt auf jeden Fall besser als - was habt ihr eigentlich versucht zu kochen?", nuschelte Nathan mit vollem Mund und ihm stieg dabei leichte Röte ins Gesicht. "Spaghetti Bolonese.", antwortete Isa grinsend.

Nachdem die Pizzen verspeißt waren, chillten wir natürlich auf der Couch. "Was steht an?", erkundigte ich mich. "Nichts.", lautete die Antwort. "Wir könnten backen.", schlug Max vor. " Kochen, Klappe die Zweite."

"Lass mal einen Film gucken.", war Sivas Vorschlag.  "Ne"

"Oder: Wir spielen Wahrheit oder Pflicht.", meinte Tom und grinste wie blöd in die Runde. "Jaaa" "Okay"

Und schon saßen wir in einem Kreis auf dem Fußboden. Jeder mit einem Kissen unterm Hintern. Da wir nunmal in der moderneren Zeit lebten, nahmen wir keine Flasche, sondern spielten mit der App auf Toms Handy. Dies war ziemlich praktisch, weil Wahrheitsfragen und Pflichten bereits angegeben wurden. Tom legte sein Handy in die Mitte und touchte darauf herum.

" Jay, du bist dran. Wahrheit oder Pflicht?" "Pflicht", sagte er mutig. "Okay. Du musst einen Löffel Mehl essen." Ich schlenderte also in die Küche und kramte die Packung Mehl aus dem Schrank, sowie einen Löffel. Den leicht gehäuften Löffel Mehl steckte Jay sich in den Mund und kaute einige Minuten darauf herum. "Sei nicht so eine Lusche und schluck endlich!", forderte Nathan.

Als nächstes war Siva dran, der sich zurück hielt und ehrlich die Frage: " Wie viele Mädchen hast du schon geküsst?" beantworten musste. Dann war ich an der Reihe. "Pflicht", sagte ich stolz. "Du musst die Person oder den Gegenstand rechts von dir küssen, als wäre es deine große Liebe." Ich wendete meinen Kopf um die 65° nach rechts und blickte in das strahlende Gesicht von Jay. "Erwarte jetzt nicht, dass ich dir meine Zunge in den Hals stecke.", stellte ich seufzent klar und schob Jay etwas nach vorne, um dann mit offenen Armen auf einen Stuhl zuzulaufen. "Hallo Stuhl.", sagte ich in einem verführerischen Ton und knutschte ihn von allen Seiten ab. Jay sah mich beleidigt an. "Beleidigte Leberwurst.", kommentierte ich seinen lang gezogenen Schmollmund.

Im Laufe des Spiels hatten wir beschlossen nurnoch Pflichten zu nehmen, weil die Fragen so langweilig waren, so musste Tom 5 Minuten lang strippen, Jay einen Quadratmeter den Boden ablecken, Siva ein halbes Glas Saft, gemischt mit Essig trinken, bis hin zu Isas Aufgabe. Sie musste eine Karte mir den Lippen ansaugen und links herum witergeben, bis sie wieder bei ihr angekommen war, dabei durfte man keine Hände benutzen. Als die Karte an Jays Lippen klebte, sah ich ihn vorerst misstrauisch an: "Wehe du lässt die Karte fallen!" Er schüttelte vorsichtig den Kopf.   Ich näherte mich ihm. Stück für Stück rückte ich weiter heran, bis ich ihm die Karte abnahm und sie Nathan anklebte. Dieser war der Letzte und musste zum Schluss Isa die Karte verabreichen. Doch kurz bevor Isas Lippen die Kreuzdame berührten, fiel sie zu Boden. Aber Nathan schloss trotzdem die kleine Lücke zwischen ihnen. Und küsste sie. - einfach so.

"Die Karte ist runtergefallen ihr Idioten.", kicherte ich und tippte Nathan dabei hart auf die Schulter. Sie lösten sich sofort wieder und Isa funkelte mich wütend an. Ich grinste: "Das heißt dann wohl nochmal, ihr Tomaten."  Diese Aufgabe hielt uns eine Zeit lang auf, weil Jay natürlich auch die Gelegenheit nutzen musste und die Karte, reintzufällig, auf mysteriöse Art und Weise, fallen zulassen. Ich drehte meinen Kopf noch rechtzeitig zur Seite und bekam einen dicken Schmatzer auf die Wange. "Du bist gemein.", murmelte Jay. "Tja."

Es war schon spät geworden und  wir machten uns alle bettfertig. Zu fünft standen wir vor dem großen Spiegel im Badezimmer. Jeder mit seiner Zahnbürste im Mund und kräftig am Schrubben.

"Gute Nacht" "Gute Nacht" "Gute Nacht" "Gute Nacht" "Gute Nacht" "Gute Nacht" "Naaacht"