7. Kapitel

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Vanessa

Als ich am Morgen aufwachte und gähnend die Augen öffnete, war meine beste Freundin wieder nicht vorzufinden. Ich rollte mich auf die Seite hinüber, da ich mitten auf dem Bett lag, griff nach meinem Handy und drückte den Knopf an der Seite. Das Display (oder heißt es 'der' Display?) leuchtete auf und zeigte die Uhrzeit an: 12:00 Uhr. Okay, ich korrigiere: als ich am Vormittag aufwachte...

Immernoch im Halbschlaf stieg ich aus dem Bett und taumelte zur Tür heran. Durch die weit geöffneten Fenster über meinem Schlafgemach strömte frische, aber kalte Luft in den kleinen Raum, was mir eine Gänsehaut verschaffte. (Wusstet ihr, dass Leichen noch eine Gänsehaut bekommen können... vooooll gruselig... ich meine ja nur, aber die sind doch tot... okay, zurück zur StoryxD)

Ich drehte den ebenfalls kalten Türknauf und ließ die Tür mit einem Windstoß aufschwingen. Dann schlenderte ich weiter. Ich folgte dem Geruch von frischem Kaffee und kam in der Küche an. Dort saßen Jay, Max und Siva an einem Tisch. Jay biss gerade genüsslich in sein Nutellabrötchen, Siva war voll und ganz auf sein Handy konzentriert, dass er neben sich in der Hand hielt, und Max musterte mich mit verwirrtem Blick. Verwundert senkte ich den Kopf und schaute an mir herunter. Ich hatte nur ein schalbriges Top und eine Unterhose an. So schlief ich des Öfteren, doch als es mir bewusst wurde, zischte ich ein 'Peinlich!' mit dem ich mich umdrehte und zurück in unser Zimmer. Ich stieß die Tür auf und schmiess mich direkt aufs Bett.

"Auuuu", stöhnte jemand unter mir. Ich riss geschockt die Augen auf, rollte mich ruckartig von dem Jenigen herunter, auf den ich mich soeben geworfen hatte und landete mit einem lauten Batsch auf dem harten Boden. Nun war ich es, die vor Schmerz aufstöhnte. Ich hielt mir den Kopf und setzte mich aufrecht hin. 

Ich guckte in zwei matt braune Augen. "Vanessa?", fragte er verwundert. "Tom?", äffte ich ihn nach. "Was sollte das?", klang die nächste Frage, die er mit einem Grinsen stellte. "Tür verfehlt.", antwortete ich. "Ahhh" Dann begann er zu lachen und ich stimmte einfach mit ein.

Nachdem unser Lachflash vergangen war, stand ich auf und wollte gehen, am Besten ins richtige Zimmer. Doch Tom hielt mich mit einem "Schicke Unterhose" zurück. Ich bemerkte, wie mir die Röte in die Wangen stieg, doch machte auf der Verse Kehrt, streckte meinen Hintern nach recht, klatschte mit der Hand drauf und meinte "Ich weiss". Ich hörte ihn erneut lachen. Ich verließ den Raum und stoß die nächste Tür auf. Diese mal schaute ich mich vorerst um, bevor ich auf das Bett fiel. Es war der richtige Raum.

Ich saß auf dem Bett. Mir fiel ein, dass ich keine anderen Sachen mit hatte, als meine dreckige Hose und das durchgeschwitzte Shirt, was ich auf keinen Fall wieder anziehen wollte. Also ging ich wieder zu Tom. Er lag, die Hände hinterm Kopf verschränkt, auf seinem Bett und starrte verträumt an die Decke. "Tom?", murmelte ich. Keine Reaktion. Ich beschloss mich neben ihn zulegen. Immernoch keine Reaktion. "So interessant?", fragte ich etwas lauter. Er zuckte leicht neben mir zusammen, drehte seinen Kopf zu mir und sah in meine Augen. "Du schon wieder.", lachte er. "Hast du 'ne Hose für mich?", wollte ich wissen. "Klar.", meinte er bloß und stand auf, lief zum gewaltigen Schrank und schob die Türen auf. "lang oder kurz?", erkundigte er sich. "Hotpans wäre gut." "Sorry, aber heiße Hosen sind in meinem Schrank leider nicht enthalten.", lachte er. "Der war schlecht.",kritisierte ich seinen Witz. "Also kurz.", murmelte er eher zu sich selbst, als zu mir. Er zog eine Boxershorts aus  einer Schublade und hielt sie mir hin. Dankend nahm ich sie an, zog sie über und verschwand wieder.

Komischer Weise fand ich den Weg in die Küche problemlos. Ich setzte mich zu Jay, der immernoch oder schon wieder auf einem Brötchen herum kaute, an den Tisch und musterte das viele Essen, das darauf verteilt war. "Nimm dir.", raunte Max' tiefe Stimme in mein Ohr. Ich stand auf und schlenderte zu den Küchenschränken. "Wo sind denn eure Teller?",  rief ich. "Oben, zweite Tür links." Ich befolgte den Anweisungen und nahm mir einen der Teller und ging zurück zum Tisch, setzte mich auf meinen Stuhl und begann zu essen. Dabei kam mir die Frage auf, wo Isa war. "Wo ist Isabell?", erkundigte ich mich. "Duschen oder so." Ich aß zu Ende, räumte meinen Teller in die Geschirrspülmaschine, sowie wir es im Heim immer tun mussten.

Can I call you home?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt