Kapitel 8: Mit freundlichen Grüßen:Ihre deutsche Bahn

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Heeey :)) Ich wollte mal fragen,wie ihr das Buch bisher findet und ob ihr vielleicht schon Ideen habt,was passieren könnte?

Eure,

Crispy_Candy Xx

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Mir war schon klar,dass ich vielleicht ein Messer hätte dabei haben sollen,Pfefferspray,ein Schlagstock hätte es auch getan,aber:Ich hatte nicht daran gedacht.Denn wie konnte ich auch?Ich war im Begriff,Niall Horan wiederzusehen und mit ihm ein Date zu haben.Außerdem tat ich gerade etwas selten dämliches.Vor ein paar Tagen,hätte ich jedes Mädchen noch für bescheuert erklärt.Allgemein regt man sich ja immer über einen Film auf,der einen viel zu unrealistisch erscheint.Wie zum Beispiel,die Tatsache,dass die Personen in Horrorfilmen immer tiefer ins Haus gehen,oder die Tatsache,dass der Held der Geschichte so gut wie immer überlebt,oder auch die berühmteste aller Tatsachen:Die Mädels bekamen immer den Kerl den sie haben wollten.Schräg,oder?Aber,was passierte mir denn gerade in diesem Moment?Eigentlich so ziemlich dasselbe,nur dass ich nicht in ein Haus rannte und was die zweite Tatsache anging,hoffte ich sehr,dass ich die Auseinandersetzung mit meinem Vater überleben würde,auch wenn ich mich nicht unbedingt als „Held“ bezeichnen würde.Aber was den dritten Fakt angeht...nun ich würde nicht behaupten,dass ich es leugnete Niall wirklich zu mögen,aber ob ich ihn auch wirklich „abbekommen“ würde,war etwas anderes.

Ich landete mit einem dumpfen Knall auf dem Asphalt der Straße.Mein Hinter schmerzte und ich presste reflexartig meine Hand auf diesen.“Au!Au!Au!“,quietschte ich und hüpfte dabei im Kreis auf einem Bein.Zumindest konnte ich von Glück reden,dass meine Hose nicht gerissen war.Ich schaute auf das große Metall-Tor und wunk diesem.“Bye!Bye!“,rief ich ihm „like a Diva“ zu und verabschiedete mich von Gefängnis,Wasser und Brot,dafür begrüßte ich die freie,weite Ferne.Doch sobald ich die fahrenden Autos und die ferne Bushaltestelle erblickte,wollte ich mich am liebsten in eine Toilette einschließen.Ein Dixi-Klo wäre auch eine Variante gewesen!Auch wenn diese Plastikdinger immer fürchterlich stanken und allgemein widerwärtig waren,hätte ich jede Art von vier Wänden genossen.Aber ich war zu weit gegangen,als das ich jetzt hätte umkehren können.Entschlossen lief ich den Fußgängerweg hinab,in Richtung:Haltestelle.Zum Glück war dort niemand anderes zu sehen.Einen unheimlichen Mann neben mir,darauf konnte ich gerne verzichten!Im Bus würde immerhin der Fahrer sein,auch wenn ich insgeheim hoffte,es wäre eine Frau.Ich alte hinunter und blieb schließlich unter dem beschmierten Glasdach stehen.Ich schaute mir ein Schriftzug genauer an:Get real! Da musste ich schlucken.“Get real...“,murmelte ich träumerisch.Sollte das bedeuten,dass es gar keinen Zweck hatte,mich mit Niall zu treffen?Sollte das bedeuten,dass ich mit meinem Schicksal gerade pokerte?!Ich schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte mich auf eine Frau,auf der anderen Straßenseite,die ihren Hund gerade spazieren würde.Leider,war ich so sehr auf den pinkelnden „Wuffi“ fokussiert,dass ich den herannahenden Bus nicht bemerkte und erschrocken nach hinten fiel,als dieser vor meiner Nase hielt.Meine Hose,war von hinten nun definitiv nicht mehr weiß.Trotzig schaute ich den Busfahrer an,der auf mich hinab sah.“Erschrocken?“,fragte er heiser lachend.Mein Blick verfinsterte nicht.“Nein,ich dachte ich schmeiße hier unten eine Party!“,dachte ich eisig,stand jedoch schwungvoll auf und stieg in den Bus ein,wobei ich mein Ticket herauskramte.Prüfend blickte der Busfahrer mich an.Dann deutete er nach hinten,was hieß,dass ich passieren durfte.Ich setzte mich in einen leeren Sitz und starrte schluckend auf unser Haus,welches ich durch die Fensterscheibe erkennen konnte.Um mich abzulenken beschloss ich mit meinem Handy zu spielen.Zumindest solange,bis ich am Bahnhof wäre.

Ich konnte mich nun wirklich verrückt nennen.Bekloppt trifft es wohl eher.Ich befand mich wirklich am Hauptbahnhof und schaute auf die Uhr.Der Zug hatte ein paar Minuten Verspätung.Gut für mich,denn ich konnte zumindest noch ein wenig frische Luft schnappen.Meine Knie zitterten erbärmlich und trugen kaum mein Gewicht.Je größer der Schritt war,den ich wagte,umso größer würde der Ärger sein,welchen ich mir einbrockte. Shit!Ich war echt komplett verrückt!Das zumindest wurde umso klarer,als ich in den Zug stieg.Ich setzte mich auf einen der,meiner Meinung nach,hässlichen blauen,Stoffsitze und starrte den Kontrolleur an,der gerade seinen Weg,durch die Bahn bahnte.Auch,wenn ich ein Ticket besaß,fand ich diese Typen immer sehr unheimlich und ich bekam jedes Mal eine Gänsehaut.Als sein Blick meinen kreuzte,leisteten wir uns eine Art Wettkampf.Solange,bis er meinen Sitz erreicht hatte.“Fahrausweis,junge Dame!“,forderte er und zückte schon einmal seinen Block,mit dem er mir hätte eine Strafe verpasst.Lächelnd hielt ich ihm mein Ticket vor das Gesicht.“Hast du einen Ausweis?“,fragte er,ohne seinen Blick von mir abzuwenden.Ich nickte und kramte meinen „Lichtbildausweis“ hervor.“Elena Becker...scheint zu stimmen...“Erleichtert atmete ich auf,bis er jedoch folgendes hinzufügte:“Nach deinem Pass zu urteilen,bist du erst 15!,stellte er verwundert fest,Bist du nicht noch ein wenig zu jung,um alleine mit der Bahn,um diese Uhrzeit zu fahren?“,fragte er mich tadelnd.Das fehlte mir noch!Ein Bahnangestellter,der meinte mir Vorschriften zu machen!“ Wir gerade mal Viertel nach Sechs,erwiderte ich trocken,ich werde schon auf mich aufpassen,außerdem fahre ich nur nach Hause...“Er nickte.“Und deine Eltern holen dich nicht ab?“,hakte er nach.Also langsam ging er mir auf den Keks.“Es ist Viertel nach Sechs!,wiederholte ich,Ich fahre nur nach Hause!Meine Eltern konnten mich heute nicht abholen,aber ich schreibe die gesamte Zeit mit ihnen,damit sie wissen,wo ich bin!“Natürlich wusste ich,dass das schlecht gelogen war.Der Einzigen,der ich simste war Celine und auch gelegentlich Celina,welcher ich auch von meinen tollen Abenteuern erzählt hatte.Meine Eltern,wussten nicht einmal,dass ich mich überhaupt in der Bahn befand.Schließlich nickte er.“Wie du meinst...“,murmelte er und ging weiter.Ich schluckte und konzentrierte mich wieder auf die Bahnschienen.“Das war knapp!“,fluchte ich.Hätte mich der Bahn-Futzi wirklich dazu aufgefordert als Beweis meine Eltern anzurufen,um ihm zu beweisen,dass sie wirklich wussten,wo ich war,dann wäre ich verloren gewesen!Was hätte ich sagen sollen?“Hey Mama,ja...ja ich bin im Zug...mache dir keine Gedanken,alles wird gut!...Ja...Ja ich habe nur den Fernseher angemacht,damit ihr denkt,dass ich da bin!“Ich schüttelte schnellstens diesen Gedanken ab,denn er bereitete mir irgendwie Schiss.Ich holte tief Luft und kniff mir in den Oberschenkel.Der Schmerz lenkte mich von meinen beunruhigenden Gedanken ab,bis mein Blick sich an einen Mann heftete,der mich beobachtete.Auch,wenn ich das höchst beunruhigend fand,konnte ich nicht anders als zurück zu starren.Irgendwie fühlte ich mich sonst noch mehr bespannt,wenn ich nicht wusste wann und vor allem was er betrachtete.Er grinste dreckig.Jetzt sah ich weg.Was fiel mir eigentlich ein?Ich legte mich mit einem Pädophilen an?Im Zug leistete ich mir mit diesem einen Anstarrwettbewerb?!Ich kniff mir erneut in den Oberschenkel.

Keine Ahnung,wie lange ich auf diesem unheimlichen,verdreckten Zug-Klo saß,aber es war immerhin gemütlicher,als die gesamte Zeit von diesem seltsamen Mann angestarrt zu werden. Glücklicherweise verspürte auch kein anderer der Fahrgäste Notdurft,was mich um einiges erleichterte.Auf diesen Opi,der mich ansah,als bestelle er Wurst an der Fleischtheke,konnte ich so am besten entgehen und das beste:Ich bekam auch alle Ansagen mit.Ich wusste,dass wir Düsseldorf bald erreichen würden.Zeit,um das Klo zu verlassen.Doch ich lief in...meine Freund,den seltsamen Beobachter.“Oh mein Gott!“,entfuhr es mir,als ich gegen den großen,klapprigen Körper knallte und den widerlichen Duft dieses Kerls einsog.Er roch nach Bier,Zigaretten und Schweiß.Eine Dusche hätte er mal wieder dringend nötig gehabt.“Müssen sie auch hier raus?“,fragte er schmalzig.Mein Blick fiel nach draußen.Nein,wir waren noch nicht am Düsseldorfer-Haputbahnhof,was hieß,dass ich jetzt unbedingt lügen musste.“Ja...ja muss ich“,stammelte ich leicht unglaubwürdig,aber anscheinend trotzdem genügend,denn der Mann nickte und stieg aus der Tür aus,gequetscht durch andere Fahrgäste.Einen Augenblick lang,überlegte ich den Schaffner,der an mir vorbeilief,anzuhalten um ihm zu erzählen,wer in diesem Zug mitgefahren war.Dieser...Kranke...Ich wollte mir nicht ausmalen,was passiert wäre,wäre ich mit ausgestiegen.

Das Geräusch der Türen,die sich langsam schlossen,war Musik in meinen Ohren.Der Fremde,befand sich draußen und würde nicht mehr die Möglichkeit haben einzusteigen.Das Beste war jedoch,dass er es mir wirklich abgekauft hatte und ich konnte erkennen,dass er Ausschau hielt.Ausschau nach mir.Ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinab und als der Zug weiterfuhr,hätte ich vor Freude weinen können.Vielleicht hatte der Schaffner ja doch Recht gehabt:Ich war definitiv zu jung,um komplett alleine in einem Zug zu fahren,ohne jegliche Begleitung,die mich vor Männern wie diesen,beschützt hätte.

You're My WonderwallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt