*Sicht Manuel*
Das klappern von Geschirr weckte mich. Verschlafen sah ich in den Raum. Verschwommen sah ich, wie etwas Kleines zum Esstisch lief und wieder weg. Verwundert darüber, setzte ich mich auf, griff nach meiner Brille und schaute mit dieser auf der Nase wieder zum Tisch. „Du bist wach!", rief eine piepsige Stimme. Talia. Sie stand mit einer Schale in der Hand und einem breiten Grinsen im Gesicht am Esstisch. „Guten Morgen", murmelte ich und strich mir mein Haar zurück. Talia stellte die Schüssel ab und kam dann zu mir gehüpft. Mit Wucht sprang sie auf mich. „So früh und schon so agil", lachte ich und wuschelte ihr durch ihre langen braunen Haare. Sie hatten die gleiche Farbe wie die von Patrick. „Ich bin schon seit 8 Uhr wach", sagte sie glücklich. „Wir waren schon Frühstück holen. Papa meint, dass du immer gerne frühstückst. Ich durfte sogar was von der Käsetheke aussuchen." Ich musste lächeln. Das Palle sich noch daran erinnerte. „Na ihr zwei", erklang seine Stimme. Er hatte eine Kaffeekanne in der Hand. Talia sprang von mir runter und lief zum Tisch, wo sie auf einen Stuhl kletterte und sich setzte. „Manuel sitzt neben mir!", rief sie und schob den Stuhl leicht zurück. Grinsend sah ich zu Patrick, der nur mit den Schultern zuckte.
*Sicht Patrick*
„Möchtest du noch bisschen?", fragte ich Talia. Ich teilte mit ihr ein Brötchen, was sie aber schneller verputzte als ich. „Ja", lächelte sie. „Da hat aber wer Hunger", sagte jetzt Manuel. Lächelnd sah ich zu ihm auf. Wieso fühlte es sich so gut an, dass er hier war? Ich schnitt ein zweites Brötchen auf und beschmierte es mit Butter. „Was willst du drauf haben?", fragte ich meine Tochter. „Manuel soll mir Erdbeermarmelade rauf machen", sagte sie und reichte ihm sogleich das Glas. Er nahm es, sah dabei aber wieder leicht überfordert aus. Ich reichte ihm das Brötchen. „Danke", lächelte er. Als er es nahm, berührte er kurz meine Finger, was sich wie ein kleiner Stromschlag anfühlte. In dem Augenblick machte mein Herz einen Satz nach oben. Verlegen räusperte ich mich und machte mich daran, meine eigene Brötchenhälfte zu belegen.
Nach dem Essen hatte ich Talia auf ihr Zimmer geschickt, zum Spielen. Ich hingegen setzte mich mit Manuel auf die Terrasse. „Schöne Gegend", lächelte er. Sein Blick ging in meinen Garten. „Ihr habt einen Pool?", fragte er dann entgeistert. Stolz nickte ich. „Cool, oder? Wenn es richtig Sommer ist, dann ist hier immer was los. Den ganzen Ferien über tummeln sich die Freunde von Talia hier. Dann müssen sie kein Geld fürs Schwimmbad ausgegeben. Ist praktisch." „Das ist echt richtig cool", grinste Manuel. „Wenn du willst, kannst du, wenn es wärmer geworden ist, mal vorbei kommen und rein springen", schlug ich vor. Manuels grinsen verschwand. „Wenn du herkommen willst, meine ich", fügte ich noch hinzu. Jetzt sah er zu mir und seine Lippen formten ein freundliches Lächeln. „Klar, wieso nicht."
Seufzend legte ich mir meine Hände an den Hinterkopf und musterte mein Gegenüber, wie er noch immer in meinen Garten sah. „Du hast dir echt deinen Traum erfüllt", murmelte er dann. „Meinen Traum?", wiederholte ich fragend. „Ja. Ein Haus in Hamburg, ein Kind", zählte er auf. Sah dabei weiterhin nicht in meine Richtung. „Fehlt nur noch der Partner fürs Leben", lachte ich. Von Manus Seite war nur ein anschließendes seufzen zu hören.
*Sicht Manuel*
Ich zog mir meine Jacke über, leicht traurig war ich schon. Allerdings wäre es besser, wenn ich ginge. Mein Besuch bei Patrick hatte wieder so viel in mir aufgewühlt. Es belastete mich, dieses Wissen das er ein Kind hatte. Wir hatten uns damals zusammen eins Gewünscht. Allerdings wäre es viel zu schwierig geworden eins zu Adoptieren. Vor allem nicht, in der Zeit wo wir zusammen waren. Und vielleicht war es auch ganz gut, dass wir nicht geheiratet hatten um ein Baby zu bekommen. Schließlich war unsere Liebe ja zum Scheitern verurteilt worden.
„Hier, meine Nummer. Dann kannst du dich bei mir melden. Wegen dem Pool. Du weißt schon", grinste Patrick, als ich fertig in der Tür stand. Er reichte mir einen kleinen Zettel. Wie Oldschool. „Danke das ich hier schlafen durfte", sagte ich und reichte ihm meine Hand. Er aber nahm mich freundschaftlich in den Arm. „Es war schön dich zu sehen. Etwas von dir zu hören", sagte er. Seine Hand strich mir über meinen Rücken. „Ebenso", hauchte ich. Am liebsten hätte ich ihn gar nicht losgelassen. „Ich will auch Tschüss sagen", fiepste Talia hinter Patrick. In dem Augenblick lösten wir uns schon voneinander. Ich ging direkt danach in die Hocke und streckte meine Arme nach ihr aus.
„Und immer schön lieb sein", sagte ich zu ihr. „Immer", kicherte sie. Dann stand ich wieder auf und sah Patrick ein letztes Mal in seine braunen Augen, die mich jedes Mal aufs neue Faszinierten. „Ich melde mich auf jeden Fall." Ich hob die Hand und winkte mit dem Zettel. Talia lehnte sich an ihren Vater, woraufhin er seine Hand an sie legte. „Ich hoffe es." Grinsend wandte ich mich ab und ging los, richtung U-Bahn.
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Vergangenheit / Kürbistumor
Фанфик"Such den Kontakt." Das hatte mein Bruder Peter zu mir gesagt, als mein Freund mich verlassen hatte. Und das habe ich getan. Jahre ist es her, seitdem ich ein Wort mit Zombey, Maudado und Patrick ausgetauscht hatte. Und Patrick war der erste, den i...