*Sicht Manuel*
Ich beobachtete, wie sich Patrick neben Talia setzte und ihr ein Stück von einem Croissant gab, was sie zufrieden aß. Der Frust, der sie eben noch überrollt hatte, schien vergessen zu sein. „Ich werde dann auch mal ins Wasser gehen", sagte ich und stand auf. „Ich will mit", meinte Talia sofort, doch Palle hielt sie fest. „Er geht ins tiefe Becken, da darfst du nicht rein. Iss erstmal auf, dann gehen wir zusammen." Daraufhin schmollte sie, aber sagte nichts mehr.
Ich drehte mich grinsend um und begab mich zum Schwimmerbecken, wo ich mit einem Köpper hineinsprang. Ich schwamm etwas hin und her. Die Abkühlung tat wirklich gut.
Als ich am Beckenrand Patrick erblickte, grinste ich und schwamm auf ihn zu. Er stand auf einer der Stufen und schauderte. Talia hatte schon ihren Körper versenkt und zog an seiner Hand, um ihn tiefer ins Wasser zu bekommen. Jedoch wollte er nicht. Es sah wirklich amüsant aus.
Ich schwamm so leise ich konnte näher und ehe sie mich bemerkten, tauchte ich unter. Als ich bei Palle ankam, stieß ich mich vom Boden ab und schoss nach oben. Das Wasser spritzte ich mit Absicht in seine Richtung. Das schrille Lachen von Talia erklang und auch ich musste mir den Bauch halten, als ich meine Augen öffnete und Palle dort stehen sah. Pitsch nass, zähneklappernd mit aufgerissenen Augen. „Du kannst was erleben", zischte er und sprang auf mich zu. Ich fiel leicht nach hinten, jedoch konnte ich mich noch aufrecht im Wasser halten.
Lachend landete er in meinem Arm und wir blieben so. Wie gern ich ihn abermals geküsst hätte. Doch Talia schwamm auf uns zu und hing sich an ihren Vater dran. „Das ist mein Papa", maulte sie und zog an seinem Oberarm, woraufhin Palle mich losließ. „Ist da wer eifersüchtig?", fragte er und hob sie gleich darauf auf seine Schultern. Sie legte ihre Hände auf sein nasses Haar. „Nein." Doch ich wusste, dass sie es war. Warum auch immer. Kinder konnten so komisch sein.
Am Abend waren wir alle drei Kaputt. Wir standen vor der Haustür und Palle kramte den Schlüssel aus seiner Tasche. Ich war voll beladen mit unseren Taschen und Talia lehnte an Patrick mit geschlossenen Augen. Als wir dann endlich das Haus betraten, nahm Palle seine Tochter auf den Arm. „Nur noch Duschen, zu Abend essen und Zähneputzen. Dann kannst du ins Bett. Manu, machst du schon mal essen?" Jetzt sah er mich an. „Sicher." Ich nickte und ging in die Küche. Dort nahm ich aus dem Kühlschrank Aufschnitt heraus und deckte den Tisch mit Teller und Besteck.
Kurze Zeit später kam Palle auch wieder. „Sie duscht jetzt." Erschöpft setzte er sich an den Tisch. „Das kann sie schon alleine?", fragte ich verwundert. „Ja. Papa soll nicht mehr zusehen", lachte er. Ich stellte mich hinter ihm und massierte seine Schultern. „Aber Papa kann ja mal bei jemand anderen mitkommen." Sein Kopf hob sich und er sah zu mir hoch. Schelmisch grinste ich auf ihn runter. „Das ist komisch, wenn du mich so nennst", grinste auch er. Ich beugte mich runter und küsste seine Stirn. „Wenn sie ruft, muss ich aber wieder hin. Dann ist sie fertig", murmelte er. „Kinder sind so anstrengend", kicherte ich und massierte weiter. Palle seufzte genüsslich. „Aber auch das Beste, was einem passieren kann."
Meine Mundwinkel senkten sich. Vielleicht hatte er recht. Ein eigenes Kind war vermutlich wirklich das schönste auf diesem Planeten. Doch ich werde vermutlich nie das Glück haben, ein eigenes Kind zu haben. Ich wollte immer mit Patrick eins adoptieren. Aber nun hatte er selbst ein Kind. Und noch eins wollte er sicherlich nicht. Zumal es in den Sternen steht, ob wir wirklich wieder so zusammen finden, wie früher. Ich hatte Angst wieder eine Beziehung mit ihm einzugehen. An meiner Liebe zu Patrick hinderte es nicht, sondern wohl eher daran, dass ich angst hatte, dass wir uns wieder auseinander leben könnten.
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Vergangenheit / Kürbistumor
Fanfiction"Such den Kontakt." Das hatte mein Bruder Peter zu mir gesagt, als mein Freund mich verlassen hatte. Und das habe ich getan. Jahre ist es her, seitdem ich ein Wort mit Zombey, Maudado und Patrick ausgetauscht hatte. Und Patrick war der erste, den i...