*Sicht Patrick*
Talia drückte ihre Nase gegen die Scheibe des Zuges und beobachtete die Umgebung, wie sie schnell an uns vorbei zog. Ich hingegen spielte auf dem Handy Sodoku. Seit einer kurzen Zeit spielte ich dieses Spiel wieder. Zwar nur die leichten, da ich die anderen nicht schaffte, aber es ging ja um den Spaßfaktor.
Nachdem wir in Hannover umgestiegen sind, ich Talia noch ein Brötchen gekauft hatte, saßen wir jetzt im ICE und fuhren Richtung Essen. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto nervöser wurde ich. Wie sähe es wohl bei Manu aus und wie würde er sich verhalten, wenn wir beide bei ihm sind? Ich grübelte die komplette Fahrt darüber. Und dann rollte der Zug in den Essener Bahnhof ein. „Komm Talia", sagte ich zu meiner Tochter und gab ihr ihren kleinen Rucksack. „Ich bin so aufgeregt", freute sie sich und sprang kurz in die Luft. „Ich auch", murmelte ich so, dass sie es nicht hörte. Ich nahm unseren Rollkoffer, sah nochmal nach, ob wir auch nichts vergessen hatten und ging mit Talia zur Tür. „Lauf mir nicht gleich weg, ja? Wir kennen uns hier nicht aus", sagte ich zu ihr runtergebeugt. „Aye aye, captain", kicherte sie. Ich grinste und dann hielt auch schon der Zug. Den Knopf drückte ich und die Tür ging auf. Ich spürte sofort, wie Talia nach meiner Hand griff. Vermutlich waren die vielen Menschen und die neuen eindrückte doch etwas gruselig für den kleinen Kinderkopf.
Der Bahnsteig war überfüllt von Leuten, die aus dem Zug stiegen oder hinein wollten. Ich hielt Talias Hand so fest es möglich war, denn ich hatte sorge, dass sie mir wirklich verloren ging.
Manuel hatte mir gesagt, dass er am Gleis wartete. Ich war nervös auf unser wiedersehen. Ausschau haltend gingen wir am Gleis entlang. „Da ist er!", schrie Talia los und wollte gleich darauf zu ihm rennen, doch ich hielt sie an der Hand fest. Das sie ihn früher sah als ich, trotz ihrer geringen Größe. „Du kannst ihm gleich Hallo sagen", meinte ich zu ihr runter. Unsere Beine trugen uns näher zu Manuel. Auch er hatte uns schon bemerkt und sah uns breit grinsend entgegen. Als wir nur noch paar Schritte entfernt waren, ließ ich Talias Hand los und sie schoss wie ein wildgewordener Hund auf Manuel los und umarmte ihn.
„Na kleine", sagte er und strich ihr über den Kopf. Seine Stimme wieder zu hören und das nicht über den Hörer, war atemberaubend. „Hey Palle", sagte er jetzt zu mir gerichtet. Talia hing ihm noch immer um die Körpermitte, doch das war uns egal. Ich ließ den Koffer los und umarmte ihn. Seinen Geruch nahm ich in mir auf, seine Körperwärme glitt auf meinen Körper über. „Ich habe dich so vermisst", murmelte er und drückte mich fest. Ich grinste und in meinen Augen standen Tränen der Freude. Ich konnte es nicht begreifen, dass ich jetzt wieder bei dem Menschen war, den ich liebte.
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Vergangenheit / Kürbistumor
Fanfic"Such den Kontakt." Das hatte mein Bruder Peter zu mir gesagt, als mein Freund mich verlassen hatte. Und das habe ich getan. Jahre ist es her, seitdem ich ein Wort mit Zombey, Maudado und Patrick ausgetauscht hatte. Und Patrick war der erste, den i...