Dyan war genauso wie Ben dunkel. Seine Haare, seine Ausstrahlung, seine Kleidung. Doch im Gegensatz zu Ben stellten auch seine Augen dazu keinen Kontrast da. Sie hatten eine ähnliche Farbe wie mein Brownie, doch würde ich sie nie mit Schokolade vergleichen, denn dafür waren sie einfach zu hart. Wie kalte Steine sahen sie aus. Als würde hinter ihnen keine Geschichte liegen.
Doch das gruseligste an der Sache fand ich, dass ich diesen Ausdruck in den Augen kannte. Von meinen eigenen.
Mein Blick war genauso kalt, genauso distanziert,genauso verschlossen.
Aber bei mir hatte das einen guten Grund, denn würde die böse Königin in meinen Augen lesen können, sehen können wie zerbrochen ich war, wäre ich bereits tot.
Natürlich hatte ich keine Ahnung ob Dyan nicht einen genauso guten Grund hatte, wie ich, für diesen Blick aber da er sich sicher auch nicht für meine Probleme interessierte, blieb ich bei der Erklärung das er einfach ein Arschloch war und keinen Grund hatte, sondern nur andere Leute verschrecken wollte.
Ich grinste ihn zuckersüß an und lies mir nichts davon anmerken, dass wir vielleicht, nur ganz vielleicht, eine Ähnlichkeit hatten. Gott, er könnte mein verschollener Zwilling sein und ich würde ihn immer noch hassen. Ist doch mir egal, ob sein Leben auch beschissen ist.
Hast du nicht gerade noch gesagt, dass du nicht glaubst, dass er einen Grund dafür hat?
Wer hatte ihn hier vorhin noch in Schutz genommen? Ich nicht! Ist es echt dein Lebensziel mir zu widersprechen?!
Aber gewisser Weise hatte sie recht; er war es nicht wert sich Gedanken zu machen.
"Ach ich wollte euch nur daran erinnern, dass andere zu bedrohen illegal ist, und wenn die Schule es nicht hinbekommt euch das zu erklären, werde ich das nur zu gerne übernehmen."
Noch einmal blinzelte ich ihn freundlich an und lies dann meine Gesichtszüge hart werden. "Und zwar auf meine Weise."
War ja eigentlich zu erwarten, dass die sechs Idioten bei meiner Drohung nur anfingen zu lachen. Sie konnten ja schlecht wissen, dass ich über zehn Jahre lang Kickboxen machte.
Naja, genau genommen hatte ich vor einem Jahr aufgehört, da Kathrin mir verboten hatte weiter zu machen. Aber ich übte zu Hause immer noch jeden Tag und brachte mir selbst einfach neue Tricks bei.
Ich bin mir sicher, dass ich es mit den sechs aufnehmen könnte. Es wäre zwar durchaus eine Herausforderung, erst Recht mit meinen frischen Blauenflecken, aber das wäre es wert diesen Idioten eine Lektion zu erteilen.
Auch Dyan schien der Gedanke gekommen zu sein, dass ich in Unterzahl war, denn sein Grinsen wurde noch ein Stück höhnischer. "Was willst du denn bitte unternehmen?! Wir sind zu sechst und du, das kleine hilflose Mädchen, bist ganz alleine."
Sein Blick huschte zu dem Nerd, dessen rot Gesicht ganz rot abgelaufen war, und ängstlich zu ihm schaute. " Der Kleine hier wird dir kaum eine Hilfe sein."Wie gerne würde ich diesen Lackaffen doch zeigen wie leicht ich sie auseinander nehmen konnte. Allerdings waren meine Kampfkünste bisher immer mein Ass im Ärmel gewesen und das würde ich mir lieber für später aufheben.
Also musste eine andere Lösung her.
"Für was brauchst du überhaupt das Geld von anderen?"Zweifelnd zog ich eine Augenbraue hoch. "Oder hat Daddy jetzt herausgefunden, dass der Sohn doch nicht so perfekt ist, und den Geldhahn zugedreht?"
Gespielt entsetzt riss ich die Augen auf und legte eine Hand vor meinen Mund.
Dyan sah mich mit einem bist-du-gestört-Blick an, doch ich führte einfach meinen Monolog weiter und krammte in meiner Tasche nach meinem Geldbeutel.
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behind the screen
Teen FictionTessas Leben ist alles andere als ein Traum. Ihr Vater trinkt und schlägt sie und ihre Stiefmutter behandelt sie auch wie das letzte Stück Dreck. Aber trotzdem behält sie nach außenhin immer eine perfekte Fassade aufrecht. Doch dann hilft sie der kl...