Bevor nach Ciaras Worten eine unangenehme Stille einkehren konnte, kam die Kellnerin mit unseren Bestellungen wieder.
Jedem von uns stellte sie ein Stück des leckeren Schoko-Bananenkuchens hin und dazu den Cappuccino.
Ich schnappte mir sogleich die Gabel und nahm einen riesen Bissen dieser heiligen süßen Verführung in den Mund. Gerade so konnte ich mir noch ein Stöhnen unterdrücken. Ciara verschlang genauso genussvoll diese göttliche Kreation und mit unseren vollen Hamsterbacken konnte keiner von uns beiden sprechen. Und selbst wenn, in diesen wenigen Minuten war ich in einer anderen Welt gefangen, voller flauschiger Wolken, Schoko-Wasserfällen und heiterem Sonnenschein. Ich hätte es nicht mal mitbekommen, wenn jemand versucht hätte das Café auszurauben.
Wie immer aber war das Stück viel zu schnell weg und ich hörte Ciaras Gabel, genauso wie meine, über den Teller scharben, um auch den letzten Krümmel aufzukratzen.
Nachdem ich aber einsehen musste, dass der Teller blitzblank war lies ich mich mit einem traurigen Seufzer nach hinten fallen und schüttete etwas Zucker in meinen Cappuccino.
Mit der einen Hand führte ich meine Tasse zum Mund, während ich mit der anderen den Zuckerstreuer zu Ciara hinüberschob, die geduldig gewartet hatte.Als sie jedoch nach dem Streuer greifen wollte blieb sie an ihrer Tasse hängen, die schwungvoll umkippte und den ganzen Kaffee auf dem Tisch verteilte... und auf meine Hose.
Sie schlug sich mit aufgerissenen Auge die Hände vor den Mund und auch ich riss die Hände erschrocken mach oben. Allerdings hatte das bei mir den Nachteil, dass ich meine Tasse los lies die nun ihren Inhalt ebenfalls auf meine Beine entlud.
Wie schusselig kann man eigentlich sein?
Ach du heilige..."...verdammte Scheiße!"
Laut brüllend sprang ich auf und hüpfte auf und ab. Mist! Mist! MIST! DAS BRENNT HÖLLISCH!
Am Liebsten würde ich mir jetzt die Hose von den Beinen reißen, aber... naja bei all den gaffenden Leuten wäre das sicherlich nicht die beste Idee.
Wild fluchend und springend schaute ich mich hektisch um auf der Suche nach... da!
Mit Lichtgeschwindigkeit sauste ich einige Tische weiter, an dem zwei Frauen saßen und mich verwirrt mit großen Augen anstarrten. Aber ich machte mir nicht die Mühe irgendetwas zu erklären, sondern schnappte mir einfach das halbleere Glas Wasser von ihrem Tisch um es mir ebenfalls auf die Beine zu kippen.
Ich zischte durch zusammengebissenen Zähnen als der Wasserschwall auf die verbrühte Haut traf und musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass in dem Glas nicht genug Wasser war, um den großen Kaffeefleck zu kühlen.
Wieder huschte mein gehetzter Blick durch den Raum und blieb an einem weiterem Wasserglas einer alten Dame hängen, die gemütlich mit ihrem Ehemann an einem Tisch am anderen Ende des Raumes saß.
Sicherlich hätte ich auch in meiner Nähe einen Gast mit Wasser gefunden, aber ich wollte keine Zeit mit suchen verschwenden und humplete halb hüpfend halb rennend durch den Raum.Ich wollte gar nicht wissen, was Passanten denken mussten, wenn sie in diesem Moment in das Café hineinsahen. Ich sah wahrscheinlich wie ein geisteskranker Penner aus oder ein Pirat mit Holzbein, so bescheuert wie ich humpelte.
Aber so schlau meine eigene Tasse auch noch fallen zu lassen, war auch nur ich. Das war so eine typische Tessas-Parodie-von-einem-Teenagerleben-Aktion. Verflucht seist du, Tollpatschigkeit!
Wenigstens war die ältere Dame so nett und reichte mir das Glas ohne irgendwelche komische Blicke. Dafür wollte ich sie freundlich anlächeln aber wahrscheinlich sah es eher wie ein tollwütiger Bär aus, der versucht dem Kaninchen keine Angst zu machen.
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behind the screen
Teen FictionTessas Leben ist alles andere als ein Traum. Ihr Vater trinkt und schlägt sie und ihre Stiefmutter behandelt sie auch wie das letzte Stück Dreck. Aber trotzdem behält sie nach außenhin immer eine perfekte Fassade aufrecht. Doch dann hilft sie der kl...