Unruhig schaute ich Dyan hinterher, wie er zu seinem Audi lief und musste mich über mich selbst ärgern.
Für einen Moment hatte ich mich in seinen Augen verloren...
Aber dieser Augenblick...irgendwas war entscheiden anders gewesen als sonst und hatte dafür gesorgt, dass meine Maske kurzfristig verrutscht war. Ein Fehler der mir aber allzu schnell nicht mehr passieren würde!
Ich schüttelte den Kopf und setzte mich in Bewegung, um nach Amanda zu schauen.
Wieso hatte er mir mit Billy geholfen?
Ok, viel war nicht dabei gewesen, trotzdem hatte sein Eingreifen mich überrascht. Vielleicht sollte ich aufhören immer gleich vom schlechtesten bei Dyan und seinen Freunden auszugehen. Allerdings... ach nein! So oft wie sie mir schon bewiesen haben was für Arschgeigen sie waren, würde ich meine Meinung nicht wegen so einer kleinen Geste ändern!
Fest entschlossen nicht weiter über diese Möchtegerne nachzudenken, stapfte ich wieder in den Hauptraum des Restaurants hinein, der sich inzwischen gelehrt hatte. Den Gästen war der Appetit nach diesem Zwischenfall wohl vergangen, jedenfalls waren auch die letzten Drei gerade dabei ihre Sachen zusammenzupacken.
Ich winkte Carlos und wollte weiter nach hinten laufen, als er mich jedoch zu sich rief.
Mit einem besorgten Blick in Richtung Personalräume ging ich zu Carlos, der mich mit einem angestrengtem Lächeln erwartete.
Ich machte den Mund auf, um ihn zu fragen was er wollte, als er mich auch schon in eine enge Umarmung zog."Danke für dein schnelles Eingreifen, Tessa."
Etwas verdattert erwiederte ich die Umarmung und brachte nur ein schlichtes, "Ist doch selbstverständlich", hervor.
Nachdem er mich nochmal kräftig gedrückt hatte ließ er mich wieder los und scheuchte mich mit einer Handbewegung fort. "Ich weiß doch, dass du zu Amanda willst, also los, los! Ich wollte dir nur danken und sicher gehen, dass bei dir alles okay ist."
Ich lächelte ihn kurz an, bevor ich mich umdrehte und schnellen Schrittes nach hinten ging.
Mein Herz bangte, dass es Amanda nicht allzu schlimm getroffen hatte und ich platzte fast vor Sorge, weshalb ich, noch bevor ich den Raum betrat rief: "Amanda, Henry, alles in Ordnung?"
Scharf bog ich in die Tür hinein und blieb geschockt stehen.
Ich hatte vieles erwartet. Von einer Wasser und Rotz heulenden Amanda bis zu einer gefassten und selbstkritischen Amanda. Womit ich aber NICHT gerechnet hatte, waren eine wild knutschende Amanda mit Henry.
Sofort fuhren die beiden auseinander und Henry raufte sich verlegen durch das Haar. Amanda, süß und unschuldig wie eh und je, lief prompt purpurrot an und ich konnte mir ein Lachen kaum verkneifen."Ähm, ich schätze dann mal, es IST alles in Ordnung", meinte ich und biss mir kräftig auf die Lippen, um nicht sofort loszukichern.
Amanda ließ sich mit einem leisen Ächtzen nach vorne fallen und vergrub beschämt das Gesicht in Henrys T-Shirt, der wiederum gar nicht mehr verlegen wirkte und mich glücklich anstrahlte. "Oh ja, alles in BESTER Ordnung!"
Für diesen Satz bekam er natürlich sofort einen Schalg von Amanda auf die Schulter und mir kam es vor, als wären sie schon ewig zusammen. Oder zumindest ging ich mal davon aus, dass sie jetzt zusammen waren.
Vielleicht solltest du ihnen Freiraum geben, um genau sowas zu regeln...
Oh ja! Gute Idee.
Langsam machte ich einen Schritt nach hinten und streckte dabei beide Daumen in die Luft, sodass Henry sie sah.
"Ich lass euch dann mal wieder alleine. Macht einfach da weiter, wo ich gestört habe..."
Und bevor, vor allem Amanda, etwas dagegen sagen konnte wirbelte ich herum und haute schnell ab.
Das fette Grinsen verließ mein Gesicht, während der ganzen Autofahrt nicht und egal wie bescheuert sich das anhörte: Ich war froh das Billy Amanda geschlagen hatte, denn sonst hätte es noch wer weiß wie lange gedauert, bis die beiden endlich zueinander gefunden hätten.
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behind the screen
Teen FictionTessas Leben ist alles andere als ein Traum. Ihr Vater trinkt und schlägt sie und ihre Stiefmutter behandelt sie auch wie das letzte Stück Dreck. Aber trotzdem behält sie nach außenhin immer eine perfekte Fassade aufrecht. Doch dann hilft sie der kl...