Ich spielte wirklich für einen Moment mit dem Gedanken, die Klingel einfach zu ignorieren. Und hätte ich gewusst wer da vor unserem Anwesen stand, hätte ich mir auch sicherlich nicht die Mühe gemacht, dann doch meinen Hintern hochzuhieven und nach einem kurzen Blick auf den Bildschirm der Sicherheitskamera, das Tor zu öffnen.
Naja okay, nachdem ich Ciaras BMW erkannt hatte, wusste ich natürlich wer es war, aber hätte ich gewusst mit was sie mich behellen wollte, DANN hätte ich sicherlich nicht aufgemacht!
So unwissend und dumm wie ich aber zu diesem Zeitpunkt noch war, wartete ich bis Ciara vorgefahren war und öffnete ihr dann auch noch unsere Haustür. In meinem Gammler-Outfit, dass, wie ich nun beschämt feststellen musste, immernoch aus Dyans Hose bestand, kam ich mir reichlich underdressed vor, vorallem als Ciara mit Lockenwickler und Gesichtsmaske aus dem Auto sprang und von der Hinterbank eine betrachtliche, in Plastikhüllen verpackte... ja, was genau waren das eigentlich?
So verwundert wie ich Ciara beobachtete, genauso erschrocken riss sie ihren Mund auf, als sie sich schließlich mit beladenen Armen zu mir umdrehte.
"Heilige Mutter! Tessa! Wie läufst du denn herum?!", hecktisch kam sie die Treppen zu mir hochgerannt und schloss ihr Auto mit der Fernbedining ab.
Als wüsste ich nicht mehr, was ich anhatte, lies ich meinen Blick nochmals über meine Kleidung wandern.
"Äh...", setzte ich an, doch Ciara schien es gar nicht zu hören.
"Ich kanns nicht glauben! Und dabei haben wir doch nur noch drei Stunden!" Verdutzt starrte ich ihr hinterher, wie sie sich an mir vorbei ins Haus drängte und erstmal in der Eingangshalle stehen blieb, um sich kurz umzuschauen. "Schön hast dus hier. Wo ist dein Zimmer?"
Etwas überfordert war ich zu nichts in der Lage, außer der Tür einen Schubs zu verpassen, sodass sie ins Schloss fiel.
"Äh..."
"Mann, Tessa! Trödel nicht so! Und nehm mir endlich mal was ab! Mir fällt gleich alles runter!", sie wirbelte zu mir herum und sah dabei nicht wirklich so aus, als würden ihr die was-auch-immer in den Hüllen irgendwelche Probleme bereiten. Trotzdem trat ich aus Refelx vor und nahm ihr einige ab.
"Los, los, los! Wir haben keine Zeit zu verlieren! Jetzt sag schon, wo ist dein Zimmer!", quängelte Ciara herum und hüpfte dabei hibbelig auf und ab.
Solangsam wachte mein Hirn aus der Schockstarre auf und ich deutete in Richtung Wohnzimmer. "Das Wohnzimmer durch, die Treppe hoch, dann die dritte Tür rechts. Aber, hey warte, Ciara!", brüllte ich ihr hinterher, als sie auch schon loseilte und ich ihr hinterher,"für WAS haben wir nur noch drei Stunden?"
Abrupt blieb sie stehen und wirbelte erneut mit fleddernden Plastikhüllen zu mir herum, um mich mit großen Augen anzuglotzen.
"Sag mal hast du meine SMS nicht bekommen?!"
Verständnislos zuckte ich mit den Schultern und verzog verwirrt mein Gesicht.
Als hätte ich die dümmste Antwort allerzeiten gegeben lies sie den Kopf hängen."Oh Mann, das erklärt natürlich einiges", als wären ihre Worte sonderlich aufschlussreich für mich, drehte sie einfach wieder auf der Ferse um und stürmte hoch in mein Zimmer.
Ich brauchte erst einen Moment um meinen zuckenden Augenmuskel in den Griff zu bekommen, bevor ich ihr nachsetzte und schrie: "Könntest du bitte mal warten und mir erklären was los ist?!"
Ich stürtzte zu ihr in mein Zimmer, als sie gerade die Plastikhüllen verteilt im ganzen Raum aufhing oder hinlegte. Dabei legte sie auch zwei über die Lehne meines Schreibtischstuhles und musterte interessiert den Zettel mit meinen 'Gedanken' darauf, denn ich ihr schnell vor der Nase wegzog. Trotzdem hatte sie wohl schon einen Teil gelesen, denn sie schmunzelte kurz bevor sie wieder eine ernste Mine aufsetzte. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich versteckte das Baltt hinter meinen Rücken, als würde Ciara vergessen, was sie gelesen hatte, wenn sie den Zettel nicht erneut sah.
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behind the screen
Teen FictionTessas Leben ist alles andere als ein Traum. Ihr Vater trinkt und schlägt sie und ihre Stiefmutter behandelt sie auch wie das letzte Stück Dreck. Aber trotzdem behält sie nach außenhin immer eine perfekte Fassade aufrecht. Doch dann hilft sie der kl...