Kapitel 11

800 34 1
                                    

Mittwoch Morgen. Ich wachte auf. Ich drehte mich um und ich sah den kleinen Rewi noch ein Nickerchen machen. Er schnarchte ganz leise und süß.

Ich stand vorsichtig und leise auf und schleichte mich ins Badezimmer. Als ich nun im Badezimmer da war, sah ich mich am Spiegel. Ich, nur verfremdet. Oder sah ich mich bisher immer nur verfremdet und jetzt weiß ich, wer ich wirklich bin. Der Spiegel gab mir niemals eine Antwort. Wir sind ja nicht in „Schneewittchen" Das alles ist kein Märchen! Das alles hier ist die Realität und nichts anderes.

Ich studierte mich am Spiegel und fasste mich an mein Hals. Rewi verteilte mir überall Knutschflecken diese Nacht. Was wenn die Fans davon erfahren?

Unsere Fans wussten noch nicht, dass wir beide zusammen waren. Niemand wusste was von unserer Beziehung, außer Paluten. Wir haben es nur ihn erzählt.

Wie er reagierte?
Erstmal war er sehr schockiert darüber, da er niemals damit gerechnet hätte, dass ICH schwul wäre. Bei Rewi hätte er es geahnt und bei diesem Gedanke bekam ich einen Lachkrampf. Ansonsten reagierte er wirklich sehr Positiv auf unser Outing. Allerdings ergänzte er noch: „Ich kann echt froh sein, dass ich nicht mehr bei Rewi wohne. Sonst hätte ich es immer hören müssen." er schaute uns dabei mit einem Pedoblick an. Dieser Blik war unvergesslich.

Ansonsten wussten die meisten meiner YouTube Freunde und meine Eltern, dass ich Schwul bin. Alle reagierten sehr positiv. Eines Tages werde ich es noch meiner Community sagen. Fans will ich nicht sagen, da es einfach so Falsch klingt. Deswegen Community.

Ich verließ das Badezimmer und zog mir neue und frische Klamotten an. Als ich es getan habe, verließ ich das Schlafzimmer und bewegte mich ins Wohnzimmer. Da setzte ich mich auf die Couch und entspannte mich ein bisschen.

Ich merkte, dass ich mein Handy in meinem Zimmer vergessen habe, aber das war mir jetzt egal. Wir sind alle definitv zu abhängig von diesem Geräten. Ich wünschte ich wäre in einer Zeit aufgewachsen, wo es kein WLAN oder so gab und man miteinander kommunizieren wollte. Der Ruhm. Es war das letzte was ich wollte. Mir war es egal, ob mich andere anhimmeln oder nicht. Ich brauchte diesen einen Menschen, der immer für mich da ist. Ich brauche diese Zuneigung von diesem Menschen. Kuscheln. Ganz viel Kuscheln. Mehr Zuneigung. Ich bekam sie und das machte mich glücklich. „Er tut dir nicht gut, wenn du so dick bist!" sprach Anorexie.

ᴀɴᴏʀᴇxɪᴇ | ʀᴇᴡɪʟᴢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt