ᴀɴᴏʀᴇxɪᴇ | ʀᴇᴡɪʟᴢ

Kapitel 36

Es war die Sopse. Die hübsche Krankenschwester. Wäre ich nicht schwul, dann würde ich sie mir schon längst klären. Naja, aber so ist das Leben. Man kann nicht entscheiden, wen man liebt. Ich bin sogar froh schwul zu sein, aber ob es Rewi ist, zweifel ist immer wieder. Ic meine: er hat lange nicht mehr mit mir gekuschelt und wir hatten auch lange keinen Sex mehr. Muss ich Angst haben? Liebt er mich noch?

„Hey Felix. Ist alles gut bei dir?" fragte sie mich und strahlte mit ihrem lächeln auf. Ich nickte etwas zurückhaltend und schaute sie an. „Ich habe dein Frühstück mit und laut den Anweisungen vom Arzt musst du mindestens die hälfte essen." erklärte mir Sopse und lächelte gut gelaunt und reichte mir das Tablet mit Essen.

Kleine Beschreibung am Rande: Eine Hühnersuppe. Eine Hühnersuppe mit viel Fleisch. Hühnerfleisch. Was die Hühnersuppe doch so ausmacht. Drinne zu eingeweichte Karotten und sonstiges Gemüse. Daneben noch ein Glas Wasser zum Spülen. Essen, WUNDERBAR! Nicht. Ist okay, aber sie haben mir einen Mülleimer mitzubringen, wo ich gerne reinkotzen darf, ja?

Als ob ich davon mindestens die Hälfte essen muss. Das ekelt mich an. Ich muss nach einer Lösung suchen. „Okay, ich gehe jetzt wieder. Ich komme in 20 Minuten wieder und dann hole ich das Tablet wieder ab. Bitt iss was." erzählte sie und verließ schnell den Raum.

Ich schaute mir das Essen an und ich bekam einen Kotzteiz. Man muss es verstehen: ich bin krank! Ich kann soetwas einfach nicht essen. Wenn ich etwas esse, dann habe ich das Gefühl, dass ich es gleich wieder rauskotze. Verzweifelt schaute ich mich im Raum um und ich wusste nicht, was ich machen sollte, bis meine Augen auf das Waschbecken in der Linken ecke fielen. Da kam mir die Idee!

Ich stand langsam auf und ging leicht zittrig und müde zum Waschbecken. Immer mehr näherte ich mich meinem Lebensretter und ich schüttete ohne wirklich nachzudenken die Kotze ins Waschbecken rein und alles floss in die Kanalisation entlang. Morgen gerettet.

Wasser habe ich getrunken. Es ist neutral und schmeckt nach nichts. Es schmeckt so wie ich mich fühle. Einfach nach nichts. Nichts. Ich fühl mich leer. Paar Schlücke waren erlaubt. Keine Kalorien nehme ich zu mir zu also willkommen wasser!

Ich ging dann wieder auf mein Bett zu und deckte mich zu. Das Tablet lag auf dem Nachttisch und ich wartete, bis es jemand abholte.

Plötzlich klopfte jemand an der Tür an und ich rief nur: „Komm herein." Meine Gedanken waren fest der überzeugung, dass es Sopse wäre, aber das war sie nicht.