Kapitel 43

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Cassie POV

Ich hielt meine Hand an meinen brummenden Schädel und stöhnte gequält auf. Es tat einfach nur so verdammt höllisch weh. Ich wollte aufstehen aber ich konnte es nicht, denn irgendetwas hielt mich zurück. Als ich auf den Boden schaute erkannte ich eine Fußfessel. Warum ist hier eine Fußfessel?! Wieso bin ich hier in irgendeinem dreckigen, stinkenden Kerker gefangen?

Plötzlich ertönte ein Wimmern aus der Ecke rechts neben mir. Ich fuhr herum aber es war dunkel weswegen ich nichts sehen konnte. ,, Hallo? Ist da jemand?", fragte ich vorsichtig. Es wurde still und ich ging so nah an die Ecke wie es nur ging. Es entstand ein schleifendes Geräusch und die Fußfessel, eine schwere Kette die im Boden befestigt ist, klirrte. Eine piepsige Stimme flüsterte leise: ,, Wir werden hier nie wieder raus kommen." Dann schluchzte die junge Frau wieder auf. ,, Wer bist du und wo sind wir hier?" Ich kam vor Neugier um. Wer ist sie und warum sind wir hier. All diese Fragen...

Sie kroch ein wenig aus der Ecke, sodass ich sie jetzt sehen konnte.

Sie sah aus wie ein Engel mit ihren blauen, leuchtenden Augen und ihrem blonden welligen Haar. Ihre Haut war bleich und Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Sie war ein wunderhübsches junges Mädchen. Sie krabbelte näher zu mir und ihre Finger wischten über den grauen dreckigen Steinboden. Ihr weißes Top war zerrissen und man konnte ihren schwarzen BH und ihre Haut unter dem Fetzen erkennen.

Schüchtern senkte sie den Kopf. ,,I..ich bin Liv, und du musst Cassie sein?" Sie sprach so leise, dass ich mich anstrengen musste sie zu verstehen. ,,Warte mal...du kennst mich?" Schnell schüttelte sie den Kopf. ,,Nein ich nicht, aber Austin hat oft von dir erzählt." Ich schüttelte verwirrt den Kopf und strich mir durch die Haare.

Warum sollte dieses hübsche Mädchen Austin kennen? Was hatte sie mit ihm zu tun? Schlagartig wurde es mir klar. Na klar! Wieso bin ich nicht schon früher darauf gekommen? Sie ist seine Geliebte! Ich kniff meine Lippen zusammen. Ich wollte es erst von ihr hören. Aus ihrem Mund sollte es kommen. Ihre Engelsstimme sollte es sagen.

Ich flüsterte leise: ,,Woher kennst du Austin?" Sie antwortete nicht und schaute mich erschrocken an. Ich wehrte mich gegen die Fesseln und schrie laut: Woher kennst du Austin?!" Sie weinte wieder und wich in die dunkle Ecke zurück. Dort kauerte sie sich zusammen.

Frustriert schrie ich auf. Diese dumme kleine Kuh sollte mir antworten! Plötzlich öffnete sich die Tür und Licht gelang in den 'Kerker'. Es blendete mich so, dass ich die Person die gerade hereingekommen war nicht erkennen konnte. Ich kniff meine Augen zusammen und hob eine Hand um mich vor dem grellen Licht zu schützen. Die Person kam näher auf mich zu und griff mich am Arm. Es war ein Kerl soviel stand fest aber mehr konnte ich noch nicht sagen, da ich noch keinen Blick auf ihn von vorne erhaschen konnte.

Er öffnete meine Fußfesseln und zog mich auf die Beine. Meine Wut auf Liv wich der Angst vor dem was jetzt mit mir geschehen würde. Er sagte kein Wort sondern lief mit mir nach draußen. Sorgfältig schloss er die Tür wieder hinter uns.

Dann wandte er sich zu mir. Ich schätzte ihn auf die 15. Was macht ein Junge hier? Ich hätte jetzt gedacht, dass es ein 30-jähriger Typ ist aber doch nicht 15! Er hatte braun-blondes Haar und strahlend blaue Augen. Seine Lippen waren blutrot und seine Haut war ebenmäßig und schön. Er könnte Livs Bruder sein, denn auch er sah aus wie ein Engel. Plötzlich bewegten sich seine Lippen und ich wurde aus meiner Trance gerissen. Wie konnte ein Mensch so wunderschön sein? Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn mit offenem Mund angestarrt hatte.

Ich blinzelte. ,, Wie bitte? Was hast du gesagt?", wisperte ich nervös. Ich wusste selbst nicht warum ich so höflich zu ihm umging aber irgendetwas löste er in mir aus und dieses etwas machte mich nervös!

Er schmunzelte. ,, Ich habe Sie gefragt weshalb sie so geschrien haben. Waren Sie etwa aufgebracht Miss?"

Omg seine Ausdrucksweise! Ich musste schlucken. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. ,,Ja das war ich. Aber das liegt wohl daran, dass ich in einem kalten stickigen Kerker gefangen bin."

Er lachte und griff wieder nach meinem Arm. ,,Da muss ich Ihnen wohl rechtgeben Miss."

 

Verbotenes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt