Ich war so sehr in Selbstmitleid versunken und merkte nicht einmal das wir unseren Standort gewechselt haben.
Als mir klar wird wo wir uns befinden, steigt der Trauer immer mehr. Ich sehe meinen regungslosen Körper, voll mit Kabeln.
Die Wunden sind alle verheilt, Narben sind auch keine mehr zu sehen. Könnte ich doch nur zurück in mein Körper und wieder meine Freunde besuchen und unseren Traum nachgehen, zusammen wie früher aber leider ist dies nicht möglich. Ich frage mich schon, wie lange ich noch so leben muss? Oder werde ich demnächst sterben und in Vergessenheit geraten? Besuchen mich meine Freunde überhaupt noch oder haben sie mich bereits aufgegeben? Ich habe so viele Fragen, die mir niemand antworten wird.
Diese negative Gedanken machen mich fertig, weshalb ich mich beschließe damit aufzuhören und an etwas anderes zu denken.
So ein gut aussehender Mann liegt hier in einem verschlossenen Raum! Das ist nicht fair! Ich sollte meine Schönheit der Welt zeigen können und nicht hier am Sterben liegen.
Ich seufze ein mal laut, mich kann eh niemand hören, außer der alte Herr neben mir.
"Was jetzt?" stelle ich die Frage und schaue mich weiterhin an.
"Das kann ich dir leider nicht sagen, also ich darf es nicht." antwortet der alte Mann neben mir.
Na toll, das bringt mich jetzt total weiter!
Stumm begutachte ich mich selbst, der Anblick bricht mir das Herz, denn ich muss an die anderen denken. Mit dem Unfall habe ich nicht nur mein eigenes Leben zerstört, sondern auch den von den anderen! Wir wollten als Gruppe ganz groß rauskommen aber leider habe ich unseren gemeinsamen Traum zerstört.
"Es tut mir wirklich Leid. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, dann würde ich besser aufpassen und anders handeln." sage ich so leise wie möglich. Das öffnen der Türe holt mich aus meinen Gedanken zurück. "Du hast Besuch." höre ich den Alten neben mir sagen, zeitgleich drehe ich mich um, um meine Freunde sehen zu können.
Sie sind tatsächlich hier, alle, ohne Ausnahme. Yoongi, Hoseok, Namjoon, Jimin, Taehyung und Jungkook. Mit Tränen gefüllten Augen lächle ich sie alle an aber leider können sie mich nicht sehen. Aber das ist mir im Moment egal, ich bin so glücklich, dass sie mich besuchen gekommen sind.
Ich bin viel mehr davon ausgegangen, dass sie mich vergessen haben und mich nicht mehr besuchen kommen aber jetzt habe ich gesehen, dass sie mich nicht aufgegeben haben.
"Jungs, ich muss euch etwas sagen... Ich habe heute die Stimme von Jin gehört." sagt Yoongi und haltet meine Hand fest. Die anderen schauen ihn skeptisch an aber äußern sich nicht dazu sondern schweigen vor sich hin.
"Was ist mit ihnen los? Sie wirken so komisch." will ich wissen.
"Nachdem Unfall haben sie sich deine Freunde gestritten und seitdem reden sie nicht mehr miteinander." bekomme ich als Antwort. Der alte Mann weiß irgendwie auch alles, schon gruselig!
Ich gehe zu den anderen zu und stelle mich zwischen Namjoon und Taehyung, beide schauen mich, besser gesagt meinen regungslosen Körper traurig an. "Hyung, wann wirst du endlich zurück zu uns kommen? Ich vermisse dich sehr" höre ich den Jüngsten aus der Gruppe sagen. Als ich zu ihm rüber schaue stelle ich fest, dass er den Tränen nahe ist, den anderen geht es nicht anders.
„Damals mochte ich seine Witze nicht aber heute vermisse ich sie, vor allem sein Lachen." höre ich Yoongi erneut sagen.
„Jin Hyung, ich weiß du hörst uns, wenn du zurück kommst, ich verspreche dir, dass ich dich jeden Tag umarmen werde. Bitte komm zurück zu uns." bricht unser Mochi sein schweigen.
Leise fließen meine Tränen runter, noch länger konnte ich sie nicht unterdrücken. Ich will einfach zurück zu meinen Freunden, zurück zu meiner Familie. Ich vermisse sie alle so sehr. Ich richte mein Blick nach unten, balle meine Hände zu Fäusten und bin so sauer auf mich selbst, auf mein Schicksal! Womit habe ich das hier verdient?
Ich will weiterleben!
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10.05.2018
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Reborn
FanfictionDie sieben Freunde haben einen Autounfall und sechs von ihnen kommt nur leicht verletzt davon, außer Jin. Er leidet an schwere Verletzungen und fällt ins Koma. 5 Jahre vergehen und Jin will die Augen einfach nicht öffnen. Seine sechs Freunde machen...