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Völlig verdattert laufe ich Namjoon nach. Wir gehen und gehen und gehen, „Wann kommen wir endlich an?" jammere ich und Namjoon bleibt abrupt stehen, ich auch. Er schaut sich um und geht weiter. Was war das jetzt?

Wir laufen weiter und biegen mal hier, mal dort, anschließend biegen wir in eine lange dunkle Gasse ab und kommen irgendwo in eine verlassene Halle an. Dort stehen schwarz verkleidete Männer und verbeugen sich vor  Namjoon und lassen ihn durch.

Hä?

Ich bleibe neben Namjoon stehen und muss mir mit ansehen, wie die anderen sich vor Namjoon verbeugen.

"Hey Chef." höre ich eine junge Frau sagen und betätschelt ihn. Er haltet sie an ihrer Taille fest und drückt sie enger an sich, ehe er ihr etwas ins Ohr flüstert. Leider kann ich es nicht hören, da es hier viel zu laut ist. Aber der Gesichtsausdruck von der Frau verändert sich und sie geht weiter, also hat er nichts gutes gesagt. So eine hübsche Frau würde ich mir nicht entgehen lassen.

Namjoon geht weiter und ich folge ihm immer noch, wir gehen eine Tür durch, in ein dunkles Zimmer. Der Jüngere setzt sich auf einen Bürostuhl und macht einen Tischlämpchen an. Auch wenn es nicht so stark beleuchtet ist, kann man einiges im Zimmer sehen. Wieder sind Fotos von uns zu sehen, erneut sticht mir ein Foto ins Auge.

Ich schaue mich weiter in seinem Zimmer um, bis jemand an der Tür klopft. „Komm rein." sagt Namjoon monoton.

Die Tür geht auf und ein junger Mann kommt ins Zimmer, er verbeugt sich vor ihm und dann erzählt er ihm von irgendetwas.

„Ok, weiß Bescheid. Hier nimm das und du weißt was zutun ist." höre ich meinen Freund sagen. Er wirft ein kleines Päckchen auf den Tisch und der Andere schnappt sich das und verlässt das Zimmer.

Namjoon führt kein normales Leben das ist mir bereits klar geworden aber was genau er macht, dass muss ich noch herausfinden!

Immer wieder kommen, irgendwelche Leute ins Zimmer und wollen ständig etwas von ihm oder teilen ihm etwas mit. Ist er so etwas wie ein Boss?

Er steht auf und kommt auf mich zu, da ich nicht weiß was er vorhat bleibe ich einfach stehen und beobachte ihn genauestens.

„Ich weiß, du bist hier!" sagt er und schaut sich um.

„Was?" sage ich perplex.

„Wer oder was bist du? Du folgst mir schon die ganze Zeit, auch bei mir zu Hause warst du?!" sagt er dieses Mal.

„Kannst du mich überhaupt hören?"

„Ja, wieso sollte ich das nicht?"

„Namjoon, du kannst mich tatsächlich hören?"

„Jin Hyung?"

„Ja?"

„Du bist es wirklich. Also schwirrt deine Seele durch Seoul." sagt er und schaut sich um. Vermutlich versucht er herauszufinden, wo genau ich stehe.

Jungkook kann mich fühlen und anfassen. Namjoon kann mich hören. Mal sehen wie es bei den anderen wird, ob sie mich auch wahrnehmen können?

Ich strecke meine Hand nach ihm und halte ihn an seiner Arm fest, erschrocken schaut er auf sein Arm. „Hyung?" fragt er. „Ja, ich bin es." sage ich. Zugern wüsste ich was zwischen uns in der Vergangenheit vorgefallen ist aber ich kann ihn jetzt nicht fragen.

Er legt seine Hand auf meine, „Hyung, verlasse uns bitte nicht."

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19.06.2018

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