"(But)... I'm singing in the rain"

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Rückblick


Bitterlich weinend stand sie vor der Tür ihrer gemeinsamen Wohnung. Draußen regnete es in Strömen und einige ihrer Klamotten lagen hinter ihr auf den Treppen vor dem Eingang. Sie selbst trug nur ein langes Shirt.

"Derek.. bitte..", flehte sie, legte ihre Hände an die Scheibe der Haustür und schluchzte auf. "Bitte Derek, lass mich rein...", sie zitterte am ganzen Leib.
Er überlegte, rang mit sich. Er war so verletzt, so wütend und enttäuscht. Tief atmete er ein und aus, wusste nicht wo ihm der Kopf steht. Dann öffnete er wider erwarten die Tür.

Da stand sie nun. Seine Frau, mit der er über 10 Jahre verheiratet war. Und heute musste er mit ansehen, wie sie ihn bei ihnen Zuhause, in ihrem Schlafzimmer betrog. Nicht nur mit irgendjemanden, nein, sondern mit Mark Sloan. Seinen besten Freund. Seinem Bruder von Kindheitstagen an.

"Es tut mir leid...", schluchzte sie auf und sah ihm verzweifelt in die Augen. Langsam ging sie auf ihn zu, er nahm sie vorsichtig in den Arm.
"Es tut mir so leid... Okay? Gib mir noch eine Chance.. du.. du musst mir noch eine Chance geben, zu beweisen wie leid es mir tut...", weinend sah sie ihn wieder an.

"Okay...", hauchte er, drehte sich aus der Umarmung und schloss die Tür. Verzweifelt fuhr er sich mit der linken Hand durch die Haare und drehte sich wieder zu ihr. "Du bleibst, ich gehe. Ich hole meine Sachen morgen.", sprach er mit fester Stimme.

"Nein nein nein... wir können das schaffen.", versuchte sie es verzweifelt. "Derek... wir schaffen das schon, wir... wir sind... wir sind Addison und Derek..."
"Ich kann dich nicht ansehen... Ich seh dich an und mir wird schlecht. Ich muss...", brach er kopfschüttelnd ab. "Wieso?", fragte er sie verständnislos. "Das mit uns ist aus und vorbei."

Sie sah ihm in die Augen und sagte mit etwas gefestigter Stimme: "Wenn du jetzt gehst... Wenn du jetzt gehst... dann schaffen wir das nie!", zweifelte sie. "Wenn du jetzt gehst, haben wir keine Chance...", schluchzte sie. "Dann haben wir keine Chance... wenn du jetzt gehst..."

Dann drehte er sich wieder zur Tür, öffnete diese und verschwand. Aufgelöst starrte sie die Haustür an, durch die er gerade gegangen war, ehe sie weinend zusammenbrach.




Drei Wochen später


Mit gemischten Gefühlen betrat Addison die Wohnung, in der sie mittlerweile mit Mark zusammen wohnte, seit Derek sie verlassen hatte. Mark war schon zuhause, was sie daran erkannt hatte, dass sein Auto am Straßenrand stand. Vor zwei Tagen hatte sie ihm gestanden schwanger zu sein. Und heute hatte sie einen Termin in einer Klinik ausgemacht, für die nächste Woche. Zur Abtreibung. Ohne Mark's Einverständnis.

Gerade hatte sie ihre Jacke und die Handtasche abgelegt, da kam Mark ihr schon freudig grinsend entgegen.

"Addie! Wie schön, dass du jetzt zuhause bist. Ich muss dir etwas zeigen.", sprach er und nahm ihre Hand, "komm mit." Er zog sie, ohne auf eine Reaktion ihrerseits zu warten, mit in das geräumige Wohnzimmer am Ende des Flures.

Mark ließ ihre Hand los und ging auf den Wohnzimmertisch zu, auf dem eine kleine Tüte lag. Er griff hinein und holte einen winzigen Strampler heraus.
"Ich sah nach Feierabend diesen kleinen Laden, zwei Blöcke weiter von der Praxis... ich musste da rein gehen und mich umsehen, ich kanns kaum abwarten, bis unser kleines Baby endlich da ist...", er sah sie freudestrahlend an.
"Mark...", Addison lächelte wehmütig, "wir können das Baby nicht bekommen..."
Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen.
Er ließ den Strampler langsam auf den Tisch gleiten. "Was, wieso das denn nicht? Stimmt etwas nicht Addie?", Mark sah sie besorgt an.
"Nein... mit dem Kind ist alles in Ordnung. Aber wir... du und ich, wir sind nicht bereit für so etwas.. Meine Ehe ist am Ende und wir beide... sind wir mal ehrlich...", nun sah sie ihm doch in die Augen. "Wir beide können keine richtige Beziehung miteinander führen..."
"Können wir nicht? Was tun wir beide denn hier die ganze Zeit? Seit Derek weg ist? Verdammt Addie, wir wohnen sogar zusammen!", sprach er aufgebracht aus.
"Mark... ich...", Addison wusste die Worte nicht richtig zu formulieren. "Wir beide sind vielleicht ein gutes Team, vor allem wenn's um Sex geht aber... eine richtige Beziehung... das kannst du doch nicht. Ich weiß genau, dass du dich mit anderen Frauen getroffen hast...", sagte sie ihm nun und sah ihm verletzt in die Augen.
"Für einen Mark Sloan gibt es nicht nur die eine Frau im Leben, und das kann ich nicht akzeptieren, wenn wir ein Kind erwarten." Betreten sah sie zu Boden.
"Ich habe nächste Woche einen Termin in einer Klinik... zur Abtreibung."
Mark sah sie fassungslos an. "Aber... das kannst du doch nicht machen! Das kannst du nicht alleine entscheiden, immerhin ist es auch mein Kind!"

"Ich kann...", sie atmete tief ein, "...und ich werde. Mark das mit uns beiden funktioniert so nicht."
"Also war's das jetzt? Du wirst unser Kind abtreiben und ich ziehe wieder aus?", erkannte er betrübt.
Addison seufzte. "Es wird das Beste für uns sein, Mark... Du bist nicht der Typ für eine feste Beziehung und ich... ich habe eben ganz andere Erwartungen. Es tut mir leid..."
"Aber ich kann mich ändern, für dich, für das Kind.", versuchte er noch einmal, sie davon zu überzeugen, das Baby zu behalten.
"Nein Mark, das wird so nicht funktionieren. Und das wissen wir beide. Ich denke... du solltest jetzt gehen.", sie drehte sich von ihm weg damit er die sich anbahnenden Tränen in ihren Augen nicht sah.
Mark gab sich schließlich geschlagen und nickte geknickt, auch wenn er es nicht sehen konnte, wusste er, dass sie kurz davor stand, zu weinen. Er ging hoch ins Schlafzimmer und packte notdürftig einige Sachen zusammen, ehe er die Wohnung verließ, zutiefst verletzt, traurig; ohne sich von Addison zu verabschieden.




10 Monate später


Müde kroch Addison aus ihrem Bett, das Babyphon auf ihrem Nachttisch hatte sie, wie in den letzten Tagen so oft, aus ihrem leichten Schlaf gerissen. Sie stellte es ab und ging in das ehemalige Gästezimmer nebenan.

„Hey Kleine, was ist los...?", flüsterte sie und ging an das Bettchen heran um ihre vier Wochen alte Tochter aus demselben zu heben. Behutsam nahm sie das Mädchen auf den Arm und setzte sich auf einen Schaukelstuhl, welcher neben dem Bett stand. Sanft schaukelte sie hin und her, bis das Baby sich langsam wieder beruhigt hatte.
„Es wird alles gut werden. Wir beide bekommen das schon hin.", beruhigte sie lächelnd das kleine Wesen auf ihrem Arm.
Denn obwohl es anstrengend ist, sich alleine um den vier Wochen alten Säugling zu kümmern und obwohl sie müde und erschöpft war, bereute sie es an keinem einzigen Tag, den Termin, welchen sie vor fast zehn Monaten in der Klinik hatte, nicht wahrgenommen zu haben.
Sie hatte einem kleinen Mädchen das Leben geschenkt. Ihrer kleinen Tochter. Die Mark und ihr doch so ähnlich sah.

„Ich liebe dich über alles, Alianore Grace Montgomery.", flüsterte sie und gab Ally einen sanften Kuss auf ihren kleinen Kopf.

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