Kapitel 3

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Alaya

Ich schreckte auf. Ein unerträglicher Schmerz durchzuckte meinen Körper. Ein lauter Schrei verließ meine Kehle und ließ diese in der nächsten Sekunde trocken werden. Piper war im nächsten Moment neben meinem Bett und hielt mir ein frisches Glas, voll mit Wasser, vor die Nase.

"Hier trink das."

Gierig trank ich das Glas in wenigen Sekunden aus und stellte es zurück auf die Kommode. Das Bett neben mir war leer und eine schlimme Vermutung kam mir in den Kopf. Piper sah mich mitleidig an und ich verstand es.

"Nein." Meine Stimme war rau und nur ein Flüstern. Er war aufgebrochen, ohne sich von mir zu verabschieden. Ich hatte es ihm verboten. Ihm durfte nichts passieren. Nicht wegen mir. Ich sprang aus dem Bett, jedoch viel zu schnell, als es mein Körper gewohnt war.

Alles drehte sich und Piper kam gerade noch rechtzeitig, um mich zu stützen, ehe ich auf dem Boden gelandet wäre.

"Wieso ist er gegangen?" Eine Träne verließ mein Auge und ich wischte sie mir schnell fort. Das Weinen, machte mich nur noch schwächer, als ich es ohnehin schon war.

"Er musste, du hältst nicht mehr lange durch, Alaya."

Sie zog mich in ihre Arme und drückte mich fest an sich. Es war nicht dasselbe, wie wenn mich Chris in den Arm nahm, trotzdem half es mir, etwas ruhiger zu werden.

"Ist Rick mit ihm?" Ich spürte ihr Nicken.

"Ja."

Auch er hatte sich in Gefahr gebracht, nur wegen mir. Nur wegen mir, musste sich auch Piper sorgen um ihren Freund machen.

"Tut mir leid." Es war meine Schuld und sie konnte nichts sagen, was diese Tatsache ändern konnte.

"Es ist nicht deine Schuld. Du bist nicht schuld, dass du dich infiziert hast."

Ich schüttelte den Kopf. Wäre ich nicht so stur gewesen, wenn ich nicht darauf bestanden hätte, in dieser Firma auszuhelfen und hätte auf Chris gehört, dann wäre jetzt alles anders.

"Wann sind sie aufgebrochen?" Sie zog einen Zettel aus der Schublade neben mir.

"Ich weiß nicht, vor zwei Stunden ungefähr. Der ist für dich."

Sie drückte mir den Zettel in die Hand und stand auf.

"Ich lasse dich alleine, ruf einfach wenn du etwas brauchst",erklärte sie und verschwand in das kleine Badezimmer.

Ich blickte ihr dankbar nach und öffnete den Brief mit zitternden Händen. Es dauerte etwas länger, bis ich ihn endlich geöffnet hatte. Ich zog den Brief heraus.

Wir sind auf der Suche nach dem Heilmittel.
Ich werde dafür sorgen, dass diese Qualen aufhören. Wir werden uns wiedersehen.
Denk daran, du musst durchhalten, bis ich wiederkomme.
Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut werden, das verspreche ich.
Und du weißt, ich habe noch nie ein Versprechen gebrochen.
Ich liebe dich.
Chris.

Er war tatsächlich fort. Seine Hoffnung darauf, dass ich mir keine Sorgen machte, konnte er vergessen. Meine zitternden Hände griffen zu der Tablettenpackung, welche die Schmerzen wenigstens für ein paar Stunden linderten.

Es war so schlimm, dass ich kaum noch aufstehen konnte. Ich war immer auf die Hilfe Anderer angewiesen, nur um dieses Bett verlassen zu können.

Ich vertraute Chris und ich wusste, er konnte es schaffen.

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