The Cure

Kapitel 18

Vor zwei Jahren.

Die Musik dröhnte durch die Halle und bereitete mir Kopfschmerzen. Ich war dabei, den Rest meiner Flasche Bier runterzukippen und Sahra zu ignorieren, welche wild mit ihren Händen fuchtelte und so tat, als könnte sie tanzen, um mich zu beeindrucken.

Dabei hatte ich seit sie in den Raum gekommen war, nur noch Augen für sie. Alaya.

Sie war vor einer Woche neu an die Schule gekommen. Sie war ruhig, schüchtern und fiel kaum auf. Mir jedoch war sie aufgefallen. Sie hatte etwas an sich, was ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Ich hatte ein paar Mal mit ihr gesprochen, sie war zu meinem Bedauern auf Distanz geblieben. Und auch wenn sie dachte, ich würde es nicht bemerken, konnte auch ich manchmal sehen, wie sie mich unauffällig beobachtete.

Seit ein paar Tagen hatte ich sie nicht mehr gesehen, da ich seit fünf Tagen meinen Abschluss in der Tasche hatte. Mein Schulleben hatte endlich ein Ende.

Seit einer viertel Stunde, tanzte sie gemeinsam mit ihrer Freundin auf der Tanzfläche. Nina, war meines Wissens nach ihr Name, aber sie interessierte mich eher weniger.

Alayas Kleid schwang durch ihre Bewegungen mit und ich war beeindruckt.

Und ich wusste nicht warum. Sie war keine besonders gute Tänzerin, sodass es fast schon albern aussah, wie sie ihre Hüften schwang. Aber es gefiel mir, dass sie sich auch keine große Mühe damit zu geben schien, dabei gut auszusehen. Es wirkte unbeschwert. Etwas, was ich schon lange sein wollte.

"Chris, ich habe dich schon überall gesucht." Rick, welcher noch komplett nüchtern, im Gegensatz zu unseren Kumpels war, boxte mir gegen die Schulter.

"Geh doch zu ihr und frag sie, ob sie tanzen möchte." Rick zuckte mit den Augenbrauen, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.

"So bin ich nicht, dass weißt du doch, Rick."

Ich war noch nie jemand gewesen, der daran interessiert war, neue Leute kennenzulernen. Meist war es Ricks Verdienst, dass wir mit anderen Leuten abhingen.

Mir selbst würde Ricks Gesellschaft ausreichen, doch er meinte immer, wir bräuchten auch andere Kontakte.

Manchmal waren wir eben nicht der gleichen Meinung.

"Ich weiß nicht, ob du überhaupt weißt, wer und wie du bist. Du probierst es ja nie aus."

Wo er recht hatte, hatte er recht.

Zögernd blickte ich erneut in Alayas Richtung. Ihren Namen hatte ich noch nicht oft gehört und ich mochte es ihn auszusprechen.

"Na, komm, bevor sie dir von einem anderen Typen weggeschnappt wird."

Rick nickte in ihre Richtung und ich beobachtete, wie ein schmieriger Kerl mit Alaya sprach.

Entschlossen lief ich auf die beiden zu und schubste den Kerl, welcher gemeinsam mit mir den Abschluss gemacht hatte und, wenn ich mich recht erinnern konnte, Isaac hieß, unsanft weg, tat aber so, als wäre es nicht mit Absicht gewesen.

"Darf ich?"

Ich wartete nicht auf seine Antwort, sondern schob ihn noch ein Stückchen fort. Doch nach einem kurzen, wütenden Schnauben, war dieser verschwunden.
Alaya schmunzelte.

"Chris, alles gut bei dir?"

Ich mochte es, wenn sie meinen Namen aussprach. Sehr sogar.