21 ~ Verspannt! #Kostory

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Der Titel kommt btw von itskostory !

„Du bist aber verspannt.", meinte ich und strich über Miks Rücken. „Kommt davon, wenn ich den ganzen Tag nur rumsitze.", gab er zurück. Ich seufzte und fing an ihn zu massieren. „Du musst weniger arbeiten.", forderte ich besorgt. Mik lachte auf: „Und wovon soll ich die Miete zahlen? Tommy ist alles egal, seit er seinen Job verloren hat. Ich hab keine Zeit für eine Pause. Die einzige Pause habe ich wenn ich schlafe, esse oder bei dir bin." Ich verdrehte die Augen. Ich konnte es nicht mehr hören, aber ich konnte ihm nicht sagen, dass ich eifersüchtig war. Ich konnte ihm nicht sagen, dass es weh tat, dass er wegen Tommy unseren Kontakt auf ein Minimum reduziert hatte. Wir schwiegen eine Weile, bis ich ihn fertig massiert hatte und er sich anzog: „Musst du noch arbeiten?", wollte er wissen. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, ich bin durch für heute." Er lächelte: „Würdest du noch was mit mir Essen gehen?" „Klar gerne.", gab ich zurück. „Gut, ich warte draußen.", sagte Mik und verließ das  Behandlungszimmer. Ich grinste. Vielleicht war das meine Chance.

Stunden später saßen wir in einer Bar, in die wir nach dem Essen gegangen waren. Wir redeten über vieles und am Ende wollte ich ihn gar nicht gehen lassen. Mein Herz klopfte in seiner Nähe. Gerade, als er sich verabschieden wollte, schaltete sich mein Verstand ab. Ich zog ihn an mich und legte meine Lippen auf seine. Er zögerte kurz, doch dann erwiderte er den Kuss. „Bitte, geh nicht zu ihm zurück.", flehte ich ihn an. Mik sah mich traurig an: „Kostas...ich...", er nahm Abstand, „Das war ein Fehler.", hauchte er und ging weg.

„Du wirkst komplett überarbeitet.", stellte meine Kollegin fest. „Ich hab kaum geschlafen. Ich kann nur an diesen einen Typen denken. Ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf.", erklärte ich und nippte an meinem Tee. Kira lächelte. „Es ist Mik oder?", hakte sie nach. Ich seufzte: „So offensichtlich?" „Na ja, jedes Mal, wenn er zur Massage kam, hast du dich gefreut und bist an die Decke gegangen, wenn jemand anderes den Termin übernehmen sollte und jetzt ist er seit Wochen nicht da gewesen und du bist völlig neben der Spur.", erklärte sie lächelnd. Ich wollte gerade was sagen, als die Sprechstundengehilfin reinkam: „Hey Dennis, hast du heute noch nen Termin frei?" „Klar, worum geht es denn?", meinte ich etwas müde. „Herr Roeder hat angerufen. Er meinte sein Rücken sei völlig verrenkt.", erklärte sie. Ich zuckte zusammen: „Okay, ich mach das. Um 5 hab ich noch was frei." „Gut, ich sage es ihm.", damit war die Frau wieder verschwunden und ich konzentrierte mich wieder auf mein Getränk. Meine Kollegin wollte noch was sagen, doch ich blockte ab.

Kurz vor fünf verabschiedete ich mich von einem Patienten, bevor ich dann gleich auf Mik treffen würde. Einen Monat war es jetzt her, dass er bei mir war. Davor war er fast wöchentlich da. „Kostas, Herr Roeder wäre dann da." „Okay, schick ihn rein.", sagte ich und versuchte mich zu konzentrieren. Die Tür ging auf und Mik kam rein. Sein Anblick schockte mich. Er sah aus, als hätte er Nächte durchgemacht und durchgehend geweint. Doch das schockierendste war sein blaues Auge, was er versucht hatte mit Make Up zu kaschieren, was durch das Weinen aber zerstört wurde. „Was ist passiert?", hauchte ich und zog ihn in meine Arme. Er fing an zu schluchzen. Ich strich ihm sanft über den Rücken. Er zog scharf Luft ein. „Mik? Ist alles in Ordnung?" Er löste sich von mir und schüttelte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort zog er sein Oberteil aus. Sein kompletter Oberkörper war voll mit blauen Flecken. „Mik, was ist passiert?", wollte ich wissen. Er schaute kurz weg: „Ich weiß es nicht. Tommy ist seit zwei Wochen nur noch feiern und ständig betrunken. Er kümmert sich nicht darum nen neuen Job zu finden und alles hängt an mir. Vorgestern bin ich zusammengebrochen. Er hat mich dann angeschrien, dass ich gefälligst essen machen soll und halt so Sachen. Ich hab ihm dann gesagt, dass er das doch selbst tun kann, weil er sowieso den ganzen Tag nichts anderes macht, als auf der scheiß Couch zu liegen. Daraufhin ist er ausgerastet. Er hat mich geschlagen und total beleidigt. Ich war kurz vor der Bewusstlosigkeit und hab selbst nen Krankenwagen gerufen, als Tommy abgehauen war und hab mich nach draußen geschleppt. Heute Morgen bin ich entlassen worden und hab mich zu Hause von ihm getrennt. Er hat mich wieder angegriffen. Ich hab die Polizei gerufen und ihn angezeigt.", am Ende brach seine Stimme ab. Ich zog ihn wieder in meine Arme. Es tat weh ihn so leiden zu sehen. „Hey Miki, alles wird wieder gut.", versprach ich und hauchte ihm einen Kuss aufs Haar. „Können wir wieder Freunde sein?", fragte er ängstlich. Ich lächelte: „Wir waren doch die ganze Zeit Freunde." „Danke, Kostas.", flüsterte er und löste sich von mir, um sein Oberteil wieder anzuziehen. „Mein Rücken ist nicht verrenkt, aber ich wollte unbedingt zu dir.", gestand er kleinlaut. „Hab ich mir gedacht, als du dein Shirt ausgezogen hast. Bei den Flecken würde ich dir mit einrenken und massieren mehr schaden.", erklärte ich. Er nickte: „Ich weiß." Er biss sich kurz auf die Lippe. „Kann ich mit zu dir? Ich will nicht in meine Wohnung zurück." „Klar, kannst du mir zu mir." Er lächelte und sah mir in die Augen. Er kam näher. Seine Hände legte er in meinen Nacken. Ich spürte den Drang den Abstand unserer Lippen zu überbrücken. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn im nächsten Moment küsste er mich.

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