Ich habe so ein Buch, in dem Aufgaben zum Thema "Kreatives Schreiben" stehen und ich dachte, ich könne mal eine raus suchen und dazu einen OneShot schreiben.
Aufgabe: Du bekommst eine Nachricht mit einer Wegbeschreibung. Unbekannte Nummer. „Triff mich um 19 Uhr. M."
Ich war der Neue. Seit einer Woche lebte ich mit meiner Mutter in Potsdam. Meine Klasse war ziemlich cool und hatte mich gut aufgenommen, aber trotzdem vermisste ich meine Freunde aus der alten Schule. Klar, Potsdam war um einiges größer als das Dorf, in dem wir vorher gewohnt hatten, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass mir Jenny und ein paar andere fehlten. „Kommst du nach der Schule noch mit ins Einkaufscentrum?", riss Mara, eine neue Freundin von mir, mich aus den Gedanken. „Ähm...klar, warum nicht." Sie lächelte und meinte, dass wir direkt nach der Schule losgehen würden, woraufhin ich meiner Mutter schrieb. Wieder fingen die Gedanken an zu kreisen. Vor ein paar Jahren war mein damaliger bester Freund auch nach Potsdam gezogen. Der Kontakt hatte sich verloren, doch irgendwie fragte ich mich immer noch, wie es ihm ging und ob er immer noch so gut aussah, wie damals. Zugegeben schon damals waren Mik und ich mehr als Freunde. Wir waren nie offiziell ein Paar, denn ich hatte damals Angst davor, was die anderen sagen könnten, wenn ich schwul war. Mik war egal, was andere von ihm dachten. Heute war es mir auch egal. Ich hatte es meiner neuen Klasse zwar noch nicht gesagt, weil es dazu keinen Anlass gab, aber ich bekam mit, dass ein Mädchen aus meiner neuen Klasse lesbisch war und keiner damit ein Problem, woraus ich schloss, dass meine Klasse damit kein Problem hatte. Mik war zwei Jahre älter als ich, was bedeuten würde, dass er schon seinen Abschluss hatte. „Hey Kostas.", holte mich nun Tom, aus meinen Gedanken. Ich schüttelte kurz den Kopf und sah ihn an. Mara grinste. „Was?", fragte ich verwirrt. „Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du Lust hast morgen zu einer Party bei mir zu kommen." „Ja, klar, wie spät denn?", hakte ich nach. „Um 20 Uhr." „Okay, dann schick mir einfach deine Adresse." „Mach ich." Gerade als Mara noch was fragen wollte, kam noch Tommy hinzu, der das Gespräch auf Mathe lenkte. „Hey, habt ihr Mathe gemacht?", wollte er wissen und wir nickten. Tom lachte einfach nur und reichte Tommy sein Heft: „Danke, Bruder.", lachte dieser und nahm das Heft, um die Aufgaben schnell abzuschreiben. Es war immer noch verwirrend, dass in unsere Gruppe, in die ich herzlich aufgenommen wurde, einer Tom und einer Tommy hieß.
Der Nachmittag war relativ entspannt. Wir waren im Einkaufscenter gewesen und haben was zusammen getrunken, wobei mich die Jungs vor Maras exzessivem Kaffeekonsum gewarnt hatten. Ich habe gelacht und gemeint, dass Mara ruhig so viel Kaffee trinken könnte, wie sie möchte, weil ich sowieso lieber Tee trinke. Mara hatte mich darauf sehr entsetzt angesehen und dann gelacht. Es war wirklich schön, dass ich so gut aufgenommen wurde. Die Gruppe war wirklich cool. Jetzt stand ich vor meinem Schrank und überlegte, was ich heute Abend anziehen würde. Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich sah auf das Display und hatte eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.
„Triff mich um 19 Uhr. M."
Dabei war noch ein Link zu einem Google Maps-Standort. Verwirrt klickte ich auf den Link. Es war das Schloss Sanssouci. Wer war M. und warum wollte er oder sie mich treffen? Woher hatte er oder sie meine Nummer? War es vielleicht jemand aus meiner Klasse? Ich verglich die Nummer mit der Klassengruppe, da ich immer noch nicht alle eingespeichert hatte. Aber auch da tauchte die Nummer nicht auf. Vielleicht sollte ich einfach hingehen?! Der Park war ja ziemlich öffentlich und wenn es irgendein Creep war, konnte ich immer noch wegrennen.
Miks POV
„Was bekomme ich dafür, dass ich Kai und Christa nicht verrate, dass du eine Party schmeißt, während sie weg sind?", fragte ich meinen Ziehbruder, als ich in der Küche saß und er seine Einkäufe verstaute. „Woher willst du wissen, dass ich sie nicht gefragt habe?", konterte Tom und grinste. „Weil sie sonst gesagt hätten, dass ich aufpassen soll und sowas haben sie nicht gesagt, also gehe ich davon aus, dass sie nichts davon wissen.", erklärte ich. Er lachte: „Da hast du unrecht. Ich habe Kai gestern bevor sie gefahren sind gefragt und er meinte, solange das Haus noch steht ist alles okay. Er meinte, ich sei mittlerweile alt genug, um Verantwortung zu übernehmen." „Du hast ihn gestern gefragt? Aber die Party war doch schon länger geplant." „Ja, und? Ich habe ihn ja auch nicht direkt gefragt, ich habe ihm nur gesagt, dass ein paar Freunde heute Abend zu einer Art Party kommen." Ich lachte und schüttelte den Kopf. Tom war schon immer sehr gut darin gewesen, meine Eltern von etwas zu überzeugen. Er war eigentlich mein Cousin und mit einer der Gründe, warum wir vor vier Jahren nach Potsdam gezogen waren. Meine Tante hatte Krebs und hatte meine Mutter gebeten, dass sie sich nach ihrem Tod um Tom und ihre Pferde kümmern sollte. Mir war es damals relativ egal gewesen. Das Einzige, was mich gestört hat war die Tatsache, dass ich Kostas zurücklassen musste. Er war zwei Jahre jünger als ich und trotzdem mein bester Freund gewesen. Okay, er war mehr als das. Ich erinnere mich noch gut an so manche Nacht, die wir zusammen verbracht hatten. Was wohl aus ihm geworden ist? Er müsste jetzt im letzten Jahr sein, sowie Tom. „Wer kommt eigentlich alles zu deiner Party?" „Meine Klasse. Die üblichen halt. Mara, Tommy, Anna, Nico und der Neue, Kostas.", meinte er beiläufig. „Kostas?" „Ja, Kostas. Er ist Halbgrieche und seit einer Woche neu bei uns." „Wo kommt er her?" „Aus irgendeinem Kaff in der Nähe von Hamburg. Trappenkamp oder so?" „Hast du ein Bild von ihm?", fragte ich nun interessiert. „Wieso?", hakte Tom nach und sah mich skeptisch an. „Trappenkamp ist in der Nähe von Bad Segeberg und als ich dort zur Schule gegangen bin, gab es dort auch einen Kostas. Er war zwei Jahre jünger, also so alt wie du ungefähr und er war einer meiner besten Freunde, leider haben wir den Kontakt verloren." Tom seufzte und zeigte mir das Profilbild von Kostas auf WhatsApp. Tatsächlich, das war er. Er sah älter und viel heißer aus, aber es bestand kein Zweifel, dass das mein Kostas war. „Schick mir seine Nummer. Das ist er." Tom lachte: „Ich kann dir nicht einfach Kostas Nummer geben." „Bitte, ich will ihn überraschen." „Okay, ausnahmsweise." Im nächsten Moment hatte ich Kostas Nummer und überlegte mir was. „Wie spät fängt deine Party an?" „Um 20 Uhr." „Okay, dann versuche ich vorher noch, mich mit Kostas zu treffen und bring ihn danach einfach mit." „Viel Glück.", lachte Tom und musterte mich. „Kann es sein, dass Kostas mehr war als dein bester Freund?" Ich nickte ertappt und seufzte: „Vielleicht war ich Hals über Kopf in ihn verliebt." „Er auch in dich?" Ich nickte wieder: „Ja, aber verrat es keinem. Er wollte damals nicht, dass es jemand weiß und ich weiß nicht, wie er heute dazu steht." „Also bis jetzt hat er noch nichts in die Richtung gesagt, aber das ist ja auch nicht relevant." „Stimmt." Ich schrieb Kostas eine Nachricht und hoffte, dass er zu dem Ort kam, den ich ihm geschickt hatte.
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OneShot-Sammlung!
FanfictionHauptsächlich wieder #Kostory! Aber ihr könnt mir gerne Shippings vorschlagen!