Kapitel 23☆

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Aber bald wirst du es wissen. Dieser Satz hing in meinem Kopf fest und wollte einfach nicht weggehen. Wollte ich es überhaupt wissen?

Ich verdrängte diese Frage und zog mir die Decke über den Kopf. Es war erst kurz vor elf Uhr Abends. Ich hätte eigentlich noch schlafen können, aber ich hatte Angst, dann zu spät aufzuwachen.

Also suchte ich in der Dunkelheit nach einem am Boden liegenden Buch, und wie es der Zufall wollte, erkannte ich auf dem Buch, dass ich aufgehoben hatte, in goldenen Lettern das Wort 'Zaubertränke'.

Ich schlug es also auf, und obwohl ich in dem fahlen Licht des Mondes, das durch das Fenster schien, kaum etwas erkennen konnte, begann ich, die vergilbten Seiten umzublättern, bis ich zu der einen bestimmten Seite kam.

Wieder und wieder ging ich die dort stehenden Wörter im Geiste durch. '100 Gramm Flussgras, bei Vollmond gezupft... 1 1/2 Florfliegen...½ Gramm Lobaluggift ...Natürlich! Das ist es...'

Es klang nicht wie eine Nachricht, oder Anweisung, eher als hätte jemand einfach wahllos Sachen hingeschrieben. Die Zweifel in mir waren zwar immer noch sehr groß, allerdings war ich gleichzeitig der festen Überzeugung, dass es klappen wird.

Irgendwann überkam mich die Müdigkeit, ich schloss die Augen und fiel in einen traumlosen Schlaf. Irgendwann wachte ich wieder auf und als ich realisierte, dass ich mich doch mit Draco, Harry und Severus treffen wollte, sah ich erschrocken auf Tracy's Wecker. Er zeigte Fünf Minuten vor Zwölf an. Ich konnte es noch schaffen.

Schnell kämpfte ich mich aus dem Bett, strich meine Kleidung glatt und schlich auf den Gang.

Hier war es zum Glück nicht ganz Dunkel, einige kleine Lampen an den Wänden beleuchteten mit ihrem schummrigen, flackernden Licht den langen Kerkerkorridor.

Ich ging, sehr darauf bedacht, keinen Laut zu machen, auf das Büro des Vdggk-Lehrers zu. Als ich gerade an die Tür klopfen wollte, hörte ich ein Geräusch hinter mir.

Jemand atmete.

Mir schoss sofort der Gedanke, dass mich irgendjemand erwischt hätte, in den Kopf. Oder, was noch schlimmer wäre, irgendein Monster der Nacht. Obwohl es natürlich lächerlich war, da sowas nicht existiert, und ich mit siebzehn eigentlich nicht mehr daran glauben sollte.

Angsterfüllt drehte ich mich um und sah in grüne Augen, die hinter einer runden Brille versteckt wurden. Erleichtert atmete ich aus.

Es war nur Harry.

"Erschreck mich doch nicht so!" zischte ich. "Sorry." flüsterte er zurück.

Ich drehte mich wieder um und klopfte dann endlich an die Tür. Augenblicklich wurde diese von meinem Patenonkel aufgemacht, der uns kurz musterte und uns dann bedeutete, reinzukommen.

Vor dem großen Schreibtisch saß schon Draco, der unglaublich müde aussah. Wir setzten uns dazu, Severus setzte sich uns gegenüber und fing an zu reden.

"Ich habe vorhin alle Zutaten hergeholt. Wir können sofort anfangen. Der Trank wird eine halbe Stunde köcheln müssen, dann füllen wir ihn in eine Schüssel und Lucia bringt ihn zum Werwolf."

Wir drei nickten. Das war eine gute Idee, selbst wenn es mir nicht behagte, den Trank allein zu dem Werwolf zu bringen.

Wir fingen also an, zu viert den Trank zu brauen. Was etwas schwierig war, denn der einzige, der das echte Rezept hatte, war Severus, und wir anderen konnten kaum helfen.

Lucia MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt