Als ich endlich vor dem Klassenzimmer stand, atmete ich erleichtert auf. Professor Slughorn war noch nicht da. Ich sah mich um und merkte, dass das Trio, Ginny, Luna und Blaise ebenfalls Zaubertränke hatten, Draco aber nicht. Ginny sah etwas wütend aus.
Ich ging auf Blaise zu und fragte gekränkt: "Hättest du nicht auf mich warten können?" "Nope." sagte er einfach nur.
Ich verdrehte die Augen und ging ins Zimmer, in dem mittlerweile schon Slughorn stand. Blaise setzte sich neben mich und der alte Lehrer fing mit dem Unterricht an.
"Hallo, liebe Schüler. Da ihr, ausgenommen das letzte Jahr, bei Professor Snape und ihr fast jeden Zaubertrank durchgenommen habt, habe ich mir überlegt, dass ihr selbst entscheiden könnt, über welchen ihr etwas lernen möchtet."
Eher aus Reflex schnellte meine Hand hoch, und Slughorn sah mich erwartend an. "Wolfsbanntrank," sagte ich, und als mich alle komisch anstarrten, fügte ich hinzu: "den haben wir in Ilvermorny noch nicht gemacht."
"Okay, wenn das der einzige Vorschlag ist, dann eben den Wolfsbanntrank." schloss der alte Professor. Ich musste wissen, was die zusätzlichen Zutaten bewirkten.
Er fing an zu erzählen: "Der Wolfsbanntrank bewirkt, dass ein Werwolf bei Vollmond sein Bewusstsein behält. Keineswegs aber kann er die Verwandlung aufheben, oder Rückgängig machen.
Nur Ausgewählte bekommen einblick in die Zutatenliste, die im Ministerium aufbewahrt wird..."
Nichts, was ich nicht sowieso schon wüsste. Er sagte kein bisschen über die Zutaten, oder was er sonst noch bewirken könnte.
Eilig packte ich meine Sachen, verließ den Raum und ließ einen verwirrten Blaise zurück. Ich musste in die Bücherei, ich wollte es jetzt unbedingt wissen, sonst würde der Gedanke an die komischen Notizen den ganzen Tag in meinem Kopf herumspuken.
Außerdem sollte ich vielleicht nach einem Traumdeutungsbuch sehen, normal war der Traum nämlich auch nicht.
Selbst für mich. Ich war fast dort, ich hatte mir noch von irgendeinem Hufflepuff den Weg erklären lassen, als ich hörte, wie jemand in der Bücherei laut stritt.
"Ronald! Wie kannst du nur?!" Granger? "Ich? Du hast doch in letzter Zeit dauert abgeblockt, was hätte ich denn tun sollen?"
Das war Weasley. Aber was war passiert? Ich trat ein und die Beiden standen fast genau in der Mitte. Ein paar andere Schüler, darunter erkannte ich auch Ginny, standen um sie herum und beobachteten das Spektakel.
"Was du hättest tun sollen, Ronald? Du hättest vielleicht fragen können,was los ist, anstatt so eine Scheiße zu machen, du dumme Hohlnudel! Aber Nachdenken war ja noch nie deine Stärke, nicht wahr?"
Und damit rannte sie raus, weinend. Ginny brüllte ihren Bruder an, wie er das hätte tun können. Aber was? Ich entschied mich, Granger hinterherzulaufen, um sie etwas zu trösten, doch anscheinend kam mir jemand zuvor.
Auf einer kleinen Bank in einem einsamen Korridor fand ich sie schließlich, mit Draco neben sich, der ihr den Rücken streichelte.
Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, und langsam schlich ich mich wieder weg, in so einem Moment sollte ich die Beiden nicht stören. Vielleicht könnte ich nochmal in die Bibliothek, da wollte ich eigentlich sowieso hin. Auf halbem Weg traf ich auf Ginny.
"Hey. Hast du Hermine gesehen?" fragte sie sofort. "Ja, da hinten. Allerdings nicht allein." antwortete ich mit einem Grinsen. Der Rotschopf grinste auch, und erklärte noch bevor sie ging: "Ahh, na dann.
Mein Vollidiot von Bruder hat mit Parkinson rumgeknutscht, genau in dem Moment, als Hermine kam. So ein Arsch. Mit Parkinson! Ach, egal. Sie findet eh einen Besseren. Tschau!"
Und schon war sie weg. Anscheinend brauchten wir keinen Amortentia für die Draco-Hermine-Kupplungsaktion. Am Abend lag ich müde in meinem Bett.
Ich hatte kein einziges Buch gefunden, indem etwas darüber stand, und weder Draco noch Granger sah ich nochmal. Ich las noch etwas, diesmal nicht in dem komischen Tränkebuch, sondern in einem Roman, und schlief dann ein.
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Lucia Malfoy
Fiksi Penggemar《Harry Potter Fanfiction》 《Abgeschlossen》 Lucia ist eine hochbegabte, junge Hexe, die in Amerika lebt. Nach dem großen Krieg in Europa erfährt sie, dass sie adoptiert ist. Also begibt sie sich, entgegen dem Verbot ihrer Adoptiveltern, nach En...