Kapitel 22☆

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"Er ist bei Ron" rief ich ihr noch hinterher, doch sie war schon zu weit weg. Kopfschüttelnd lief ich in Richtung Kerker. Hoffentlich kamen die Beiden wieder zusammen, das gönnte ich ihnen echt.

Ich überlegte kurz, ob ich vielleicht doch lieber in die Bücherei ging, aber dann entschied ich mich dazu, Blaise zu suchen. Wir konnten ja auch mal was zusammen machen.

Er saß auf einem Sessel im Gemeinschaftsraum und las gerade ein Buch. "Hey, Blaise." begrüßte ich ihn. Erschrocken sah er auf und meinte dann: "Hey Luce. Wo warst du heute beim Frühstück?"

"Äh... Ich hab verschlafen." redete ich mich etwas ungeschickt heraus. "Wollen wir irgendwas zusammen machen? Draco ist bei Hermine, und Tracy und Tory sind auch nicht da." fragte ich dann.

Lächelnd antwortete Blaise: "Klar, gerne. Wollen wir Zauberschach spielen?"

Ich bejahte und so spielten wir erst eine Partie, welche er gewann, dann eine zweite,  die ich dann gewann, und dann spielten wir fast zwei Stunden, lachten unglaublich viel und niemand wusste mehr, wer mehr Punkte hatte.

Allmählich wurde es Zeit fürs Abendessen, und so machten wir uns, immernoch lachend, auf den Weg in die große Halle.

Es war schon komisch, da war ich siebzehn Jahre in Amerika, ohne Freunde, und dann bin ich vielleicht einen Monat hier und hatte schon so viele Freunde. Draco, Blaise, Tracy und Tori, Theo, Harry und Ginny. Auch mit Luna und Hermine fing ich an, Freundschaft zu entwickeln. 

Es war so schön, endlich Freunde zu haben.
Nicht mehr alleine zu sein. Unbeschwert lachen zu können, verrückt zu sein, Sorgen und Träume, im wahrsten Sinne des Wortes, teilen zu können.

Ich hatte das Gefühl, endlich angekommen zu sein.

In der Halle saßen die meisten schon auf den langen Bänken, die einzigen, die auf den ersten Blick fehlten, waren Draco, Hermine, Harry und Ginny, und das Fehlen der letzteren Drei schien Ron ganz schön was auszumachen.

Genervt biss er in eine Hühnchenkeule, und drehte sich dann zu Longbottom, Finnigan und Thomas um.

Blaise und ich setzten uns zu den anderen, und warteten auf Draco, der, nachdem wir schon fast mit dem Essen fertig waren, mit Hermine und einem leichten Lächeln auf dem Gesicht durch die großen Türen kam.

Die Wege der Beiden trennten sich, die Brünette ging auf den Gryffindortisch zu und der Blonde kam zu uns. "Hey, Draco. Wie war dein Date?" fragten Blaise und ich fast gleichzeitig.

"Ich glaube... Ich glaube, ich liebe sie." Meinte er verträumt.

Mit einem verstohlenen Grinsen aß ich weiter, das lief ja großartig. Zwischen Draco und Hermine lief es gut, und gerade kamen Harry und Ginny rein, die auch ganz glücklich aussahen. Und was mein Problem anging, war es spätestens Morgen früh auch beseitigt.

Nach dem Essen gingen wir, also Draco, Blaise, Tory, Tory, Theo und Ich, noch in den Gemeinschaftsraum und redeten. Über Dracos Date, über den Unterrichtsstoff, was sie in den Weihnachtsferien machen. Über eigentlich alles. Als die meisten schon gegangen waren, und nur noch Draco und ich da waren, redeten wir noch ungestört über heute nacht.

"Ich bin irgendwie total nervös. Und ich hab immernoch so viele Fragen. Wer ist er? Wer hat ihn verwandelt und ihm das Tabu auferlegt? Wer hat die Sachen in das Buch geschrieben und es in meine Bücherei getan?" Achselzuckend antwortete mein Bruder: "Keine Ahnung. Aber bald wirst du es wissen."

Lucia MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt