Sechs

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Zoey

"Und da wäre noch etwas." , meinte Stevie Rae besorgt, so als wüsste sie, dass es mir nicht gefallen würde. "Ich möchte Sie nur ungern unterbrechen, doch ich muss Sie bitten langsam mal zu gehen.", sagte der Wächter von draußen. Er stand vor dem Gitter und schaute uns erwartungsvoll an. Meine beste Freundin seufzte. Schnell drückte sie mir ein kleines gefaltetes Blatt in die Hand und sagte: "Das ist ein neues Gedicht von Kramisha. Sie hat darauf bestanden, dass ich es dir gebe, weil wir glauben, dass es was mit dir zu tun hat..." - "Madame!" , rief der Wächter genervt. "Also, wir sehen uns morgen, Z. Ich werd dich vermissen!" Sie umarmte mich kurz. "Ich dich auch." , flüsterte ich. Sie lächelte mich traurig an, dann ging sie. Schon war ich wieder alleine und konnte nichts tun um Neferet aufzuhalten. Unglücklich, aber auch ein bisschen neugierig faltete ich den Zettel auseinander.

Und er wird wieder was er einst war

Seite an Seite gegen weiß

Königin durch Marias Hand frei

Gaias Macht hilft ihr dabei

Lila Magie durchdringt die Stäbe

-wer ist er?

-weiß könnte der weiße Stier sein

-Königin ist Sgiach? Damit sie endlich  von ihrer Insel frei ist. Oder Z?  Thanatos?

-Die Maria? Schwester Mary Angelika  danach fragen

-wer ist Gaia?

-Lila Magie?

Hm. Ich musste sagen, Nyx' Rätsel sind schon ganz schön anspruchsvoll. Aber ich hatte auf jeden Fall ein paar Antworten, die meine Freunde nicht kannten. "Entschuldigung," , rief ich dem Wächter meiner grauen Zelle zu. "Hätten sie zufällig einen Stift und ein Blatt Papier?" Misstrauisch schaute er mich an. Ich hielt den Zettel unschuldig hinterm Rücken versteckt, damit er nicht auf die Idee kam, ihn mir abzunehmen. Der Mann zog einen Block aus seinem Gürtel und reichte mir durch die Gitterstäbe ein Blatt. "Danke." Froh, der Welt da draußen endlich helfen zu können kitzelte ich drauf los.

Nach ca. einer halben Stunde kam ein anderer Polizist. "Zoey Redbird, in zwei Stunden werden Sie vor das Gericht geführt. Ihr Anwalt würde Sie jetzt gerne besuchen." , verkündete er und es klang ziemlich herunter geleiert. Dennoch war ich erst mal perplex. Ich hatte keinen Anwalt. Definitiv nicht. Erstaunt warf ich einen Blick auf die Gestalt hinter ihm. Ich kannte ihn nicht, doch ich wollte die Chance auf einen Anwalt nicht verstreichen lassen.

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Sorry, mehr schaffe ich heute Abend nich. Morgen kommt noch ein Kapitel...

House of night VerlassenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt