Fünfzehn

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Aphrodite

Das tosen des Windes in den Zweigen der Eiche war nicht zu überhören. Aphrodite hatte das Gefühl, dass die Elemente in Aufruhr waren, da Neferet jetzt endgültig versuchte sie alle umzubringen. Und nicht nur die Bewohner des House of nights, alle. Sie hasste die Menschen.

"Hörst du noch was?" , fragte Erik fürsorglich und legte einen Arm um Cynthia. Aphrodite stöhnte innerlich, doch Cynthia nahm seinen Arm sanft aber bestimmt weg. "Nicht viel..." Das war ihre Chance die Kleine zu warnen, also meinte sie genervt: "Erik, weißt du eigentlich wie klischeehaft das an dir ist, dass du dich an jede Neue ran machst? Und nicht nur an jede Neue! Ich mein, bei mir hat man gesagt ich wär 'ne Schlampe" (sorry) " und bei dir ist das normal? Also bitte." Eriks Neue starrte sie mit großen Augen an, sie wurde rot wie eine Paprika und rückte etwas von Erik ab. Dieser ging natürlich ganz lässig wieder zu ihr und sagte: "Kümmer dich doch um deinen eigenen Verehrer. Wenn du eifersüchtig bist, es ist seit Jahren vorbei und das weißt du! Ich hab mich verändert und du auch. Es gibt nichts mehr was uns verbindet, kapier das doch endlich." Na toll, jetzt stellte er es so dar als sei sie eifersüchtig! Aphrodite verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. "Ich habe mich schon längst damit abgefunden, dass unsere Pseudo-beziehung Vergangenheit ist. Vielleicht solltest du mal darüber hinweg kommen oder hast du vor, mit deinem Aussehen auch noch Neferet zu besiegen, damit du hier der Held bist?" Aphrodite warf die Haare zurück und stolzierte davon. Einen Fuß vor den anderen setzen, Kopf aufrecht, bloß nicht nach hinten schauen.

Mit schnellen Schritten war sie beim Gemeinschaftsraum angekommen und öffnete die Tür. Kaffeegeruch schlug ihr entgegen und ließ alles so friedlich wirken, würde nicht Zoeys Clicke an einem Tisch sitzen und sehr beschäftigt diskutieren. Damien, Stevie Rae, ihr Vogeltyp, Shaylin, Nicole, Kramisha, Stark und Darius waren dort versammelt.  Sie bemerkten gar nicht, dass Aphrodite dazukam, bis sie sich auf einen Stuhl gleiten ließ. Stevie Rae, die anscheinend die Führung übernommen hatte, stützte müde den Kopf in die Hände. ,Tja, harte Zeiten sind schwer zu leiten.' , dachte Aphrodite unwillkürlich.

Darius eilte zu ihr und gab ihr einen flüchtigen Kuss. "Ist alles gut, meine Schöne?" , fragte er leise. Sie lächelte sanft, doch er wusste genau was los war. Sie versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken, damit er sie nicht spüren konnte. "Abgesehen davon dass die Welt wirklich am Hinterteil ist; ja." Er nahm sie in den Arm und sie ließ es zu, dass seine Nähe ihr Geborgenheit schenkte. "Erzähl mir was passiert ist." , forderte er leise. Sie schob ihn ein Stück weg von den anderen und fing mit ernster Stimme an zu erzählen.

"Es hat sich total viel verändert. Manches zum guten, einiges zum schlechten hin. Zuerst einmal ist Z jetzt für 4 Wochen in der Klappse eingesperrt, außerdem sind wir mit Kramishas Gedicht weiter gekommen. Leider hat uns Neferet anscheinend belauscht und uns danach fast getötet. Naja, zumindest hatte sie das vor, aber schließlich hat sie die Flucht ergriffen. Nach dieser Aktion hat Shaunee sich gewandelt. Dann ist da noch diese Neue, sie hat wohl eine Musikaffinität, total verrückt!" Als sie sich vor Augen führte wie viel an diesem Tag geschehen war, konnte sie ihre Gefühle nicht länger unterdrücken und ein tosender Tsunami schien über ihr einzubrechen. Darius schwieg und streichelte ihr den Rücken, was sie seltsamer Weise mehr beruhigte, als seine Worte es hätten tun können.

"Und," , versuchte sie ein schluchzen zu verbergen, doch es gelang ihr nicht. "Und ich weiß einfach nicht was ich tun kann. Die Polizei hat die Beobachter der Schule natürlich noch vermehrt, so dass jetzt ein dutzend Bullen vor dem Gelände stehen. Sie haben Thanatos gefragt ob sie sogar Kameras installieren können, zu der Sicherheit der Stadt und der Jungvampyre und so..." Eine Sache verschwieg sie ihm jedoch. Sie hatten die Hohepriesterin nicht nur gefragt, diese hatte auch noch zugestimmt. So langsam fragte Aphrodite sich welches Ziel der Tod verfolgte. War es wirklich, wie sie behauptete, die Schule zu schützen?

Darius streichelte sie weiter und sie atmete seinen vertrauten Duft ein. Langsam beruhigte sich Aphrodite. Sie wischte sich die lästigen Tränen weg, die sich ohne dass sie es bemerkt hatte aus dem Staub machen wollten, und hoffte, dass ihre Schminke nicht verwischt war. Als sie Darius danach fragte lächelte dieser. Er küsste mit seinen weichen Lippen ihre Wange und antwortete: "Nein, du bist so wunderschön wie immer." Da musste sie auch lächeln.

"Hallooooo! Seid ihr auch noch da? Man, wir haben echt keine Zeit für sowas. Wer weiß wann Neferet das nächste mal hier aufkreuzt und ihre versammelten Pläne verwirklichen will." Blinzelnd versuchte Aphrodite die Person zu erkennen die da grade irgendetwas vor sich hin zu reden schien. Nein, sie wollte jetzt nicht gestört werden. Doch so sehr Sie sich bemühte etwas zu sehen, da waren nur unscharfe Lichter... ein gewaltiger Strudel aus Farben bäumte sich vor ihr auf, verschlang sie bis da nur noch eins war.  Schwärze.

Entweder sie hatte zu viel durchgemacht und wurde ohnmächtig oder es war... eine Vision. Shit!

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Omg, ihr seid toll! *-*

Hoffentlich kommt ihr bei der Story mit. Eine kleine Frage: Was haltet ihr von Zoey?

(Ich find sie ehrlich gesagt einen bisschen langweiligen Charakter, aber das ist meine Meinung.)

Seid gesegnet!

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