Sechzehn

380 23 2
                                        

Aphrodite

Nichts war zu sehen, da war nur die Dunkelheit, die sie umhüllte wie ein schwarzer Mantel. Sie blinzelte, langsam kam ein Licht auf sie zu, was war das für ein Licht? War es gut? Nyx?

Sie schrie den Namen ihrer Göttin, doch er wurde verschluckt in der Leere, die um sie herrschte. Das Licht wurde immer größer, sie begann zu zittern und zu schwitzen, ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust. Gedanken, die nicht Aphrodite gehörten, drangen in ihr Gehirn ein.

'Nein, das kann nicht das Ende sein! Ich muss die anderen noch warnen!' Mein ganzer Körper zitterte, ich konnte noch nicht tot sein. "...die Dunkelheit und das Böse sind nicht immer gleichzusetzen, so wie das Licht nicht immer gutes verheißt." , erinnerte ich mich an die Worte meiner Göttin. Oh Nyx, warum war Sie nicht hier? Ich wollte nicht so sterben. Alleine, ohne irgendjemanden. Man hatte mir das Leben genommen, meine Freunde waren nicht mehr bei mir, ein Zittern durchfuhr mich. Jetzt waren meine Freunde auf sich gestellt. Aber ich wollte nicht, dass alle so endeten wie ich! Heath hatte das schon mal erlebt, oder besser NICHT erlebt. Er durfte nicht das zweite mal sterben! Und Stark, er würde schlimme Schuldgefühle bekommen. Ich wollte das nicht! Das konnte einfach nicht sein, es durfte nicht wahr sein! Ungläubig starrte ich meinen Körper an. An meinen Händen klebte Blut. Mein Blut, wie ich leider feststellen musste. Ich wollte weinen, aber mein regloser Körper konnte keine Träne freigegeben. Kein Schluchzen drang durch meine kalten Lippen. Überall an mir klebten süße, rote Flecken. Meine Kleider waren durchtränkt davon und aus meinem Mund rann der letzte Rest der Flüssigkeit in einem Rinnsal meine Wange herab. Ich war so kalt! Mein Herz war reglos da, wo es noch vor kurzem so heftig geschlagen hatte. Sie hatte mich wahrhaftig umgebracht! Fassungslos schwebte ich in diesem Nichts, kämpfte um... um was eigentlich? Ich wollte wieder reden! Wieder lachen! Wieder Lieben! Wieder Leben! Doch mein Körper war unfähig sich zu bewegen. Meine Gedanken würde niemand je hören. Jetzt nicht mehr. Mir blieb also nur noch eins übrig; mich damit abzufinden. Ich musste mich damit abfinden, dass ich tot war.

Das Licht wurde so grell, dass Aphrodite die Augen schließen musste. Dann vertraute sie ihrem Gefühl und rannte. Sie dachte nicht daran was grade passiert war. Die Hitze hinter ihr, dieses unwahrscheinliche Licht, verdrängte alles aus ihrem Kopf. Ihre Beine trugen sie immer weiter, doch es war noch immer hinter ihr und verfolgte sie.

Da tauchte etwas vor ihr auf. Ein Tor, das mitten aus einer Steinmauer aufragte. Es war hoch und wahrscheinlich aus Eisen. Aphrodite überlegte nicht lange, sondern sprintete durch das Tor hindurch. So sportlich hatte sie sich seit langem nicht mehr gefühlt. Die Dunkelheit hier drinnen war wunderbar, Ihr Atem ging schnell, ihre Beine gaben langsam nach und sie fiel auf die Knie. Das Licht war ihr nicht bis hier drinnen gefolgt, weshalb sie nichts sah. Das war seltsam denn sonst sah sie immer etwas, auch bei Nacht. Wenn sie nur wüsste was fehlte... Das Mädchen versuchte ihren Atem zu regulieren, da er immer noch viel zu schnell ging.

Da wurde ihr bewusst, dass der Himmel ganz schwarz zu sein schien. Kein Stern war dort, schon gar nicht der Mond. Sie suchte nach irgendetwas dort, aber da war nichts. Sie konnte nur die Umrisse der Mauer erkennen, da dieses grelle Licht immer noch außerhalb davon war. Mit einem lauten krachen fiel das Tor ins Schloß und ließ sie alleine in der Dunkelheit. Schluchzend hielt sie sich die Hände vors Gesicht, was aber leider keinen Unterschied machte. Da fiel sie in eine Art Trance, in der sie nur noch rot sah. Ihre Augen brannten und ihr war eiskalt, obwohl sie schwitzte. Endlich! Dieses Gefühl kannte sie sehr gut. Bald würde sie aufwachen.

Der Schmerz in ihren Augen wurde immer stärker, ihr Schädel pochte. Sie versuchte die Lider zu heben, sah aber nur rot. Alles schien zu brennen. "Darius!" , wollte sie schreien, doch es kam nur ein leises "Ha wuis" heraus. "Ich bin bei dir, meine Schöne." , hörte sie seine liebevolle Stimme. Sie spürte etwas kaltes an ihrer Stirn, ein feuchtes Tuch, wie sie feststellte. "Sie ist aufgewacht! Holt ein Glas Wasser oder irgendwas!" , rief Darius jemandem zu. Dann wandte er sich wieder ihr zu und streichelte ihren Arm.

Jetzt bemerkte sie auch, dass sie auf einem Bett lag. Ihr Körper hatte sich verkrampft und brannte immer noch sehr stark, als wollte er ein Feuerwerk entzünden. "Es war sehr schlimm." Er fragte es nicht, doch Aphrodite nickte zaghaft, wobei ihre Schmerzen sich lautstark meldeten. "Vielleicht die schlimmste Vision, die ich je hatte." , flüsterte sie angsterfüllt.

******************

Hey ihr Süßen,

665 Reads *0* womit hab ich das verdient?? Also, jetzt nicht dass ihr aufhören sollt zu lesen haha. Hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Seid gesegnet!

P.s.: Am Sonntag ist Vollmond♡

House of night VerlassenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt