I should be your princess ~ L.S. || BOOK 2

XIX

LOUIS

"Louis erzähl uns etwas über dich."
"Naja..."
Kurz schaue ich auf meine Hände, welche ich in den Shirtärmeln vergraben habe.
"Wissen Sie schon als kleines Kind habe ich getanzt. Es war das typische tanzen..."
Die Jury lacht.
"Doch als mein Leben vor einem Jahr, sich verändert hat und das nicht ins positive, habe ich wieder angefangen zu tanzen. Es hat mich gerettet. Jetzt kann ich mit Stolz behaupten, dass ich es geschafft habe. Ich studiere Medizin, habe gute Freunde und mein Herz sitzt nun wieder da, wo es für gewöhnlich hingehört."
"Was war der Auslöser Ihrer negativen Veränderung?"
"Die Liebe."
"In wie fern?"
"Um Sie aufzuklären, ich bin schwul. Mein Herz hat und gehört noch immer einem Mann, welcher nicht der sein darf, der er wirklich ist. Naja ich glaube Sie können sich denken, was ich damit sagen will."
Es ist still im Raum. Bis eine Dame im mittleren Alter lächelt und die Hand hebt.
"Wundervolle Geschichte, aber jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil."
Sie kniet sich hinunter zum CD-Player, schaut mich noch mal kurz an, worauf ich nicke und startet die Musik. Als die Schwanensee Musik anfängt zu spielen, bewege ich mich elegant und gefühlvoll. Meine Gedanken sind bei Harry und als ich dann auf den Boden sinke und die letzten Töne verklingen muss ich glücklich lächeln.
"Sehr gut Louis. Gehe bitte in den Aufenthaltsraum B, wir rufen dann alle und verkünden unsere Entscheidung."
Nickend hüpfte ich aus dem Raum und komme in einen Raum, in welchem schon einige andere Tänzer sind. Ich nuschel ein 'Hallo' und lasse mich auf die weiße Couch fallen. Mein Handy, welches während des Tanzes auf der Seite lag, nahm ich raus und suchte nach Liams Kontakt.

Louis:
Hey
Wie läufts mit Zayn?

Keine Minute später kam die Antwort.

Liam:
Bis jetzt gut
Wir schauen gerade Netflix.

Louis:
Netflix and chill?

Liam:
Wer weiß ;)

Louis:
Er hatte noch nie Sex mit einem Mann und da er dich sicher nicht flicken wird musst du bitte vorsichtig sein.

Von Liam kam keine Antwort mehr und ich kann mir gut vorstellen, was bei ihnen gerade läuft. So saß ich weitere 20 Minuten gelangweilt da und beobachtete, ob die Tänzer gut oder schlecht drauf waren und so eine gute oder schlechte Performance hatten. Als wir dann wieder hinein gerufen werden, steigt mein Puls und ich bekomme schwitzige Hände.
"So da wir jetzt alle gesehen haben, ihr wart 32 Tänzer und Tänzerinnen, konnten wir eine Entscheidung treffen. Ein Mann und eine Frau, werden im Musical mittanzen. Ladies first."
Sie blättert durch ihre Mappe und lässt ihren Blick über eins der Blätter schweifen.
"Dua Lipa, herzlichen Glückwunsch."
Eine hübsche Frau schoss quietschend nach vorne und umarmt die Jury.
"Sehr schön und unser männliche Part wird Louis Tomlinson sein, deine Story und dein Tanz hat uns sehr berührt."
Mit offenem Mund laufe ich nach vorne und nehme auch alle in den Arm.
"Wow, denke."
Dua lächelt mich breit an und ohne lange zu zögern zieht ich sie auch in meine Arme.
"Dann danke ich dem Rest auch, ihr wart toll, schönen Tag noch."
Die restlichen Teilnehmer gehen aus dem Tanzsaal, wobei uns noch alle wichtigen Sachen mitgegeben wurden. Drehbuch, Tanzschritte, Bilder von den Klamotten, damit wir uns schon darauf einstellen können, was wir tragen werden und Zeiten. Ich nahm alles entgegen und ging mit Dua, welche auch die Sachen im Arm hatte, hinaus in den Aufenthaltsraum. Uns wurden komische Blicke von den anderen zugeworfen, doch ich achtete nicht weiter auf diese. Stattdessen packte ich alles in meine Trainingstasche und verlasse mit der Braunhaarigen den Raum.
"Wir sehen uns bei der Vorbesprechung."
Sagt sie, als wir die Treppe hinab gehen.
"Ich freue mich jetzt schon."
Ich schaue hinunter in die Eingangshalle und kann Harry sehen, welcher, als er mich sieht, aufsteht.
"Ich mich auch."
Ich umarme sie und so gehen wir in zwei verschiedene Richtungen. Als sie mir den Rücken zudreht, drehe ich mich zu Harry, lasse meine Tasche fallen und renne auf ihn zu. Ich springe in seine Arme, klammere mich mit Beinen und Arme an ihn und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
"Sag schon."
Er schlägt mir auf den Arsch.
"Bitte."
Quengelt er und drückt mich von sich.
"Ich habe es geschafft."
Seine Augen werden groß, ehe er seine Hände um mein Gesicht legt und mich innig küsst.
"Ich bin so stolz auf dich."
Wieder küsst er mich, doch dieses mal um einiges fordernder. Wir taumeln zurück zu der Couch, während ich meine Zunge in seinen Mund schiebe. Er fällt auf diese und ich auf seinen Schoß. Seine Hände krallen sich in meine Hüfte und ziehen mich an ihn.
"Harry?"
Ich löse mich von ihm.
"Wollen wir am Wochenende was zusammen machen?"
Lachend schüttelt er mit dem Kopf.
"Du bist ein Idiot, aber ja."
"Wirklich?"
"Ja wir können in den Wald, ich kenne einen ganz besonderen Platz."
Ich stimme seinem Vorschlag zu und kuschel mich an seine Brust.
"Bist du müde Baby?"
"Mhm."
"Dann bringe ich dich nach Hause, du musst morgen wieder in die Uni."
Sanft fährt er mir durch die Haare und lässt mich schnurren.
"Kannst du bei mir schlafen?"
Frage ich mein Gegenüber sanft. Hinter mir laufen Personen aus dem Gebäude, doch uns beiden macht das nichts aus. Zudem kann man Harry nicht erkennen, da ich auf ihm sitze.
"Ich kann dich rein bringen, aber ich muss zu Darcy, Niall und auch zu Taylor."
Seufzend nicke ich. Im Auto schweigen wir uns an, doch es ist eine angenehme Stille. Mit beiden Händen trommelt er auf dem Lenkrad und aus dem Radio klingt die Stimme von Madonna. Als er das Auto auf unser Auffahrt fährt, steigt er mit aus und begleitet mich zur Tür.
"Danke Harry."
Ich schließe die Tür auf und zieh ihn rein, damit uns keiner sehen kann.
"Für was?"
"Alles. Wer weiß ob ich das geschafft hätte, wenn das alles nicht so gelaufen wäre."
Er streicht über meine Wange und lächelt verträumt.
"Ich wusste das du es schaffst."
Ich lehne mich in seine Berührung und schließe genießerisch die Augen.
Nicht genau wissend, wie wir uns verabschieden sollen, stehen wir voreinander und sehen uns stumm in die Augen.
"Darf ich dich küssen?"
"Ich bitte darum."
So küsste ich den König zur Verabschiedung, ehe er wieder hinaus geht.
"Gute Nacht, Louis."
"Nacht und träum von mir."
"Ich habe nie damit aufgehört."