XXI

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LOUIS

Es ist halb 4 und da die letzte Stunde ausgefallen ist, musste ich 45 Minuten auf Harry warten. Die Zeit vertrieb ich mir mit Lernen, doch wirklich auf den Unterrichtsstoff kann ich mich nicht konzentrieren. Vielleicht würde Harry mir gleich mein Herz brechen. Zudem würde ich mir gleich selbst das Herz brechen. Nach einer schlaflosen Nacht, habe ich beschlossen, dass ich Harry nur sehr langsam wieder vertrauen werde. Die Angst ist doch zu groß, dass er mich wieder einfach fallen lässt.
"Diffusion?"
Erschrocken reiße ich meinen Blick von meinem Heft und sehe zu der Person neben mir. Harry saß dort in einem schwarzen Anzug und lächelte mich schief an.
"Ja Bio-Zeug."
Er nickte und beugte sich, nach einem Blick über den Schulhof, zu mir.
"Harry..."
Meine Hand lege ich an seine Brust, halte so genug Abstand von ihm. Verwirrt sieht er mich an, doch ich erwiderte nicht seinen Blick.
"Es geht nicht. Es ist falsch dich zu küssen, wenn du eine Frau hast."
Ich schlage mein Haft zu und lasse es in meine Sporttasche gleiten, da ich in den drei Freistunden, welche ich heute morgen hatte, tanzen gegangen bin. Ich schließe den Reißverschluss und setzte mich wieder aufrecht hin.
"Ich liebe sie nicht."
"Liebst du denn mich?"
Diese Frage schien ihn aus der Bahn zu werfen, denn er sah an mir vorbei und zuckt mit den Schultern.
"Das meine ich..."
Ich erhebe mich und sehe ihn auffordernd an.
"Fährt du mich heim?"
"Natürlich."
Er hält mir die Tür auf, sodass ich einsteigen kann und läuft ums Auto, um auf der anderen Seite einzusteigen. Sofort fährt er vom Parkplatz und auf die vielbefahrene Straße, doch direkt in die verkehrte Richtung.
"Harry?"
Stumm sieht er auf die Straße.
"Harry ich will nach Hause."
"Ich fahre dich nicht eher nach Hause, bis wir alles geklärt haben."
Frustriert fahre ich mir durch die Haare und nehme die Situation so hin, wie sie eben ist.
Als wir dann nach 20 Minuten hielten, muss ich feststellen, dass ich hier schon einmal war. Der Blumenladen kam mir bekannt vor und auch den Brunnen auf dem Platz habe ich schon einmal gesehen. Als kann er meine Gedanken lesen, sagt der König.
"Hier waren wir mal frühstücken."
Es war der erste Tag, an welchem wir uns näher waren. Ich hatte ihn zur Begrüßung geküsst und alles in allem führten wir eine Art Beziehung. Der Laden liegt, wie schon vor einem Jahr, in der hintersten Ecke und auch stehen drei Tische auf der Terrasse. Damals saßen wir um den mittleren Tisch und auch heute nahm dort Harry platz.
"Louis setzt dich bitte."
Er seufzt, als er mich dort stehen sieht. Meine Arme habe ich vor meiner Brust verschränkt und mit finsteren Blick sehe ich ihn an.
"Ich will aber nicht."
"Louis setzte dich hin."
Knurrt er, weshalb ich mich doch auf den Stuhl nieder ließ. Harry strahlt noch immer diese Dominanz aus, welche mich einschüchtert.
"Rede Louis."
"Du wolltest doch mit mir reden."
Gebe ich von mir und verdrehe die Augen.
"Gut, ich wollte dir sagen, dass ich mit dir weg will. Ich wollte dich fragen, ob du mit mir zwei Wochen nach Jamaica willst, aber dem scheint ja nicht zu sein."
Mit großen Augen sehe ich ihn stumm an.
"Was?"
"Jamaica."
"Du wo-wolltest nach..."
"Spars dir."
Verzweifelt vergrabe ich mein Gesicht in den Händen und schaue auf den leeren Tisch. Er meint es ernst, er will mich wirklich zurück gewinnen.
"Hey ich hab ja nur gedacht, komm frag doch mal den Mann deiner Träume, ob er mit dir verreisen will, dorthin wo keiner uns kennt und wir so sein können wie wir sind, aber sorry war dumm von mir, wie konnte ich nur denken, dass dir die Idee gefallen wird."
"Das stimmt doch gar nicht."
Widerspreche ich leise und sehe in seine Augen, welche vor Wut eine dunkle Farbe angenommen haben.
"Ich fühle mich aber gerade echt scheiße."
"Harry...du weißt wie ich über dich denke und du weißt auch, dass du einmal mein Herz gebrochen hast. Ich will, aber kann dir nicht mehr vertrauen. So sehr wie ich es auch will. Der Kuss am Dienstag war wunderschön, doch ich habe Angst, dass wieder nur ein paar folgen und du darauf wieder weg bist."
"Louis..."
Der König steht von seinem Platz auf und kniet sich vor mich, seine Hände platziert er auf meinen Oberschenkeln und küsst mein linkes Knie.
"...ich würde alles für dich tun. Mein Vater, du kennst ihn, er ist ein Monster. Er hasst mich. Ich musste Taylor heiraten, weil es sich so für einen König gehört. Ich weiß nicht, was er mit mir gemacht hätte, wäre ich bei dir geblieben."
Ich lege meine Hand unter Harrys Kinn und drücke es hoch. Grün trifft blau und ich sehe die Ehrlichkeit in seinen Augen.
"Beweis es mir."
"Was?"
"Beweise mir deine Worte. Komm mit mir heute Abend auf einen Party und dann werde ich mit dir nach Jamaica kommen."
"Auf eine Party."
"Ich will nicht alleine gehen."
Gebe ich grinsend zu, worauf auch er grinst.
"Gut, ich werde es schaffen in zwei Wochen dein Herz mal wieder zu gewinnen und es dieses mal nicht einfach weg zu werfen, denn du sollst erfahren wie es ist, von ganzem Herzen geliebt zu werden."

I should be your princess ~ L.S. || BOOK 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt