🐺>Scott<🐺

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Es war kurz vor sechs.

Ich lief in der Küche auf und ab. Ich war verdammt aufgeregt.

Ich mochte Scott, ich mochte ihn wirklich. Vielleicht tat er das ja auch.

Warum sollte er sonst mit mir ausgehen wollen? Möglicherweise weil wir nur Freunde waren?

Mein Gedankengewirr wurde unterbrochen. Es klingelte.

Ich schluckte schwer. "Du schaffst das.", flüsterte ich mir zu. Ich ging zur Tür, atmete tief ein und öffnete sie.

"Hey.", Scott grinste als er mich sah. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Wir standen eine Weile da und sahen uns an.

"D-du brauchst einen Helm.", er deutete auf sein Motorrad. Es dauerte eine Weile bis es in meinem Kopf angekommen war, das ich mich jetzt bewegen sollte.

"Oh natürlich.", ich bedeutete ihm das er kurz warten sollte. Ich rannte in mein Zimmer und holte den Motorradhelm.

Er hatte schon eine beachtliche Schicht staub angesetzt. Während ich die Treppe nach unten stolperte wischte ich kurz über das Plastik.

"Okay.", außer Atem kam ich an der Tür an. "Deine Eltern?", fragte Scott als ich die Tür abschloss. "Urlaub.", antwortete ich und verstaute den Schlüssel in meiner Jackentasche.

Er nickte nur. "Gehen wir.", wir liefen zu seinem Motorrad. Ich zog den Reißverschluss meiner Lederjacke zu und schloss die Schnallen.

Scott hatte sich bereits gesetzt und den Motor gestartet.

Ich hatte für den Anfang mit nicht ganz so viel Nähe gerechnet.

Ich setzte den Helm auf und stieg zu ihm auf die Maschine. Ich lehnte mich zu ihm und verschränkte die Arme vor seinem Bauch.

Das Aftershave was er trug roch verführerisch süßlich, mit einer herben Note. Es passte zu ihm. Ich sog scharf seinen Duft ein.

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich spürte seinen Herzschlag an meinen Händen. Er war aufgeregt.

Wir fuhren zu einem alten Schotterplatz außerhalb der Stadt. Früher hatte man hier Kies und andere Baustoffe gelagert, jetzt wurde er als Cross Strecke genutzt.

Er parkte neben ein paar anderen Motorrädern. Ich stieg ab und nahm den Helm ab. Man konnte schon von weitem die Cross-Bikes hören.

Augenblicklich stieg meine Freude ins unermessliche. Scott nahm mir den Helm ab und schloss ihm am Motorrad, zusammen mit seinem fest.

"Hast du überhaupt Karten?", fragte ich ihn als ich den Einlass-Stand sah. Er griff in seine Jacke und zauberte zwei Karten hervor.

"Auf alles vorbereitet.", ich lachte. "Das ist ein Date, natürlich bin ich auf alles vorbereitet.", er streckte mir seine Hand entgegen.

Ein wenig verlegen griff ich sie. Wir liefen zum Eingang und ließen unsere Karten Kontrollieren. "Viel Spaß.", wünschte uns der junge Mann der uns einließ.

"Wo willst du hin?", fragte Scott und überflog die Tribünen. "Da rüber?"- ich zeigte auf eine Tribüne die kaum besetzt war. "Da sitzen wir weit oben, das heißt wir sehen mehr von der Strecke.", ich sah ihn fragend an.

"Gute Idee. Geh du schon mal, ich komm gleich wieder.", er ließ meine Hand los. "Okay.", ich machte mich schon mal auf den Weg.

Ich hatte uns einen Platz relativ mittig heraus gesucht. Man konnte von hier aus den Start sehen, ebenso wie die ersten 5 Hindernisse.

Ich hatte die Beine übereinander geschlagen und wartete. Nach einer Weile kam Scott zurück mit einem Eimer Popcorn und Cola.

"Iss nicht zu viel, ich führ dich danach noch zum Essen aus.", er setzte sich zu mir und stellte die Getränke und das Popcorn vor unsere Füße.

"Geht klar Chef.", ich salutierte spielerisch. Es war wie in einem Film. Es dämmerte, Abendrot am Himmel. Cola, Popcorn, Klänge von Maschinen und Musik aus den 70ern.

"Ich konnte leider keine VIP Lounge mehr erwischen.", entschuldigte sich Scott. "Ich mag es hier viel lieber, es ist irgendwie Bodenständiger.", ich nahm eine Hand voll Popcorn.

Das Rennen begann. Die Fahrer gingen an den Start. Viele spielten mit ihrer Kupplung, fuhren vor und zurück.

"Die Nummer 13 ist der erste der fliegt.", spekulierte ich. "Denkst du?", ich nickte. "Er spielt zu sehr mit der Kupplung. Er entwickelt kein richtiges Fahrgefühl.", erklärte ich ihm.

Er hob die Brauen. "Woher weißt du das alles?", fragte er verblüfft. "Ich bin selbst mal gefahren.", ich trank einen Schluck Cola.

"Liam hat nie was erwähnt.", Scott schien beeindruckt. "Wieso auch.", ich lachte. Scott zuckte mit den Schultern.

"Naja vielleicht einfach. Hey Scott schon gewusst meine Schwester ist mal Motocross gefahren.", ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. "Eine ganz normale Gesprächssituation.", jetzt musste er selbst lachen.

"Wieso fährst du jetzt nicht mehr?", fragte er dann. "Es war eine Outdoor-Strecke ähnlich wie hier. Es hatte geregnet und alles war schlammig. Ich sprang die erste schanze zusammen mit meinem Kollegen, ich wir kamen beide zur gleichen Zeit auf, er rutschte aus und sein Motorrad erwischte meins.", ich seufzte. "Schlüsselbein-Bruch, dreifachbruch im Handgelenk und ein gerissenes Kreuzband." Scott sah mich besorgt an.

"Seitdem seh ich es mir nur noch von außen an.", ich lächelte um die Situation nicht schwierig werden zu lassen.

"Das tut mir leid.", ich schüttelte mit dem Kopf. "Wieso, solche Sachen passieren.", ich zog meinen Jackenärmel hoch. "Siehst du die?", ich zeigte ihm die Narbe an meinem Handgelenk.

"3 Titanium Platten, Liam war damals noch klein. Er nannte mich dann immer einen Transformer.", Scott lachte.

"Trägst du die immer noch da drin?", fragte er dann. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Nein, nach einem Jahr wurden sie entfernt."

Den restlichen Abend unterhielten wir uns. Wir verstanden uns wirklich gut. Das Rennen schien zur Nebensache geworden zu sein.

Danach fuhren wir zu einem Diner. Wir setzten uns an die Theke und bestellten Kaffee, Toast und Pfannkuchen.

"Glaubst du nicht das es für Pfannkuchen ein wenig spät ist?", fragte ich. "Es ist 1 Uhr morgens.", er zuckte mit den Schultern. "Die beste Zeit."

Ich schüttelte lächelnd den Kopf und stützte ihn dann auf meiner Hand ab. Scott beobachtete mich.

"Was?", fragte ich dann. "Ich find dich schön. Das ist alles."

Ich spürte wie ich rot wurde. Zum Glück brachte die Kellnerin uns gerade die Pfannkuchen. Ich schloss meine Hände um die warme Kaffee Tasse.

Halb drei kamen wir dann bei mir zuhause an. Er brachte mich noch bis zur Tür. "Das war wirklich schön.", sagte ich. "Ja das war es.", er steckte die Hände in die Hosentaschen.

"Also dann.", er nickte. Ich beugte mich vor und küsste seine Wange. "Wäre schön wenn wir das wiederholen könnten.", ich schloss die Tür auf.

"Gute Nacht.", sagte ich bevor ich ins Haus ging. "Gute Nacht.", hauchte er.




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