Kapitel 34.

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Benjamin

"Das war nicht fair."

"Du hast mir ja keine andere Wahl gelassen."

"Du hast mich entführt!" blaffte ich entsetzt zurück, doch Dylan lehnte sich nur gähnend im Polster der ungemütlichen Sitze des Flugzeugs zurück und schloss müde die Augen. 

"Nenn es wie du willst. Fakt ist, dass du dir der Gefahr scheinbar nicht bewusst bist, der du in unserem Rudel ausgesetzt wärst, weswegen es ja wohl an mir liegt, euch in Sicherheit zu bringen." erklärte er sachlich, doch seine Tonlage war, als wenn er mit einem kleinen, dummen Kind spräche.

"Wow. Du bist ja so ein Held." fauchte ich sarkastisch und starrte unentwegt aus dem Fenster. Das Fliegen ging mir auf den Sack. Das ständige hin und her ging mir auf den Sack. Einfach alles ging mir auf den Sack. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben!

"Würdest du mir mal erklären, wieso du jetzt schon wieder sauer auf mich bist? Tut mir ja wirklich leid, dass mir etwas an dir und dem Kind liegt und somit nicht möchte, dass jemand euch verletzt."

"Ich bin nicht auf dich sauer." erwiderte ich harsch und starrte verbissen auf die Erde hinab.

"Nein natürlich nicht." murmelte mein Mate ebenso sarkastisch und ich wagte es einmal zu ihm hinüber zu linsen. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt. Er hatte seine Rückenlehne in die Horizontale gebracht und lag wie zuvor mit geschlossenen Augen neben mir. 

"Ich bin sauer." bestätigte ich und erntete ein grimmiges Brummen seinerseits.

"Aber nicht auf dich. Nicht wirklich." gestand ich leise und beobachtete seine Reaktion, die jedoch nicht kam.

"Es ist..alles so stressig. Ich kann im Moment nur schlecht schlafen, ich habe Rückenschmerzen und ich werde fast ununterbrochen getreten. Ich habe das Gefühl alle drei Sekunden auf Toilette zu müssen, weil eine gewisse Person mir ständig auf die Blase tritt." Ich seufzte laut auf und je mehr ich darüber sprach, desto erschöpfter fühlte ich mich. 

"Ich will doch einfach nur, dass wir unsere Ruhe haben. Außerdem vermisse ich meine Gurken mit Nutella." schniefte ich und hätte einfach nur heulen können. Es war einfach alles so kacke. 

"Komm her." unterbrach er meinen Redeschwall und ich blinzelte mit viel Mühe die ersten Tränen fort. 

Ich beobachtete wie er sich aufrichtete, die Armlehne zwischen unseren Sitzen hochklappte und meine Rückenlehne so wie die seine nach hinten zu klappen. Da ich nun wirklich nicht wusste was er vor hatte, ließ ich mich einfach von ihm auf die Beine ziehen, ehe er sich auf meinen Platz setzte und die Beine auf dem seinen ausstreckte. 

Na vielen Dank auch. Sollte ich jetzt etwa stehen oder was? 

Bevor ich dazu kam ihn anzukeifen, zog Dylan mich zu sich und ich fand mich wenige Sekunden auf seinem Schoß wieder. Oder sollte ich sagen, ich lag halb auf ihm drauf? 

"Es wundert mich nicht, dass du Rückenschmerzen hast. Du jumpst ja auch ständig durch die Gegend, als wenn du allein Unterwegs wärst."

Ich verstand allmählich was er vor hatte und schmiegte mich müde an seine Brust. Der Nachtflieger war zwar übersät mit Menschen, doch die meisten schliefen ebenfalls, weswegen wir uns keinerlei Sorgen machten, gesehen zu werden. Und selbst wenn, Love is Love?

Behutsam tätschelte er mir über den Kopf und entlockte mir ein wohliges Seufzen. Ich liebte es seine große Hand auf meinem Körper zu spüren. Es beruhigte mich. Ganz gleich, ob er mir über den Kopf strich, meine Taille umfasste oder seine Hand dreist auf meinen Hintern legte. Es gab mir einen gewissen Schutz. Zumindest bildete ich es mir gern ein. 

I Will Mate You Happy (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt