Dylansius
"Geht es dir gut?"
"Hm? Oh ja. Ja klar. Alles bestens."
Irritiert musterte ich Simon noch einen Moment, ehe ich mich von ihm abwendete und in die Küche ging. Es war schwer zu erklären, aber irgendwie waren wir seit unserem letzten ernsten Gespräch immer mehr zu einer Art.. nun ja Familie geworden. Ich freute mich darüber, wirklich, aber es war doch noch immer ungewohnt. Er hatte sein Wort gehalten und war nicht nur für mich, sondern auch für Benji und unsere Kinder da. Anfangs war ich wirklich misstrauisch, immerhin war es Simon. Er wechselte seine Meinung so oft wie seine Betthäschen, doch es schien sich etwas verändert zu haben. Er schien sich geändert zu haben und etwas sagte mir, dass das nicht nur an mir liegen konnte.
Ein weiterer Grund zu meiner Vermutung war genau dieses Verhalten: Er hatte das gesamte Wochenende bei uns verbracht, doch die meiste Zeit über hing er an seinem Handy, schrieb munter SMS und grinste dabei wie ein Kleinkind an Weihnachten. Ach was, seine gute Laune wäre nur berechtigt, wenn Weihnachten, Nikolaus, Ostern und Geburtstag in einer Woche mit jeweils separaten Geschenken stattfinden würden. Da dies jedoch nicht der Fall war, es sei denn ich hatte irgendeine neue Festtags-Tradition verpasst, schob ich seine gruselig gute Laune auf meine zweite Vermutung; Er war verliebt.
Dieser Umstand löste gemischte Gefühle in mir aus. Ich freute mich natürlich für ihn. Ich meine, es war Simon. Wer auch immer es geschafft hatte sein Herz nicht nur zu erreichen, sondern es auch noch für sich zu gewinnen, musste schon ziemlich besonders sein.
Zugleich existierte jedoch noch ein anderer, eher weniger begeisterter Gedanke. Simon war immer noch mein 'Vater' und womöglich hatte der Teil in mir, der von ihm als Sohn anerkannt werden wollte angst, dass er nur hier blieb, weil ihn diese gewisse Person und nicht ich ihn dazu veranlasste.
"Babe, Ich kann mich einfach nicht entscheiden." seufzte Benji unschlüssig und riss mich vollkommen aus meinen Gedanken. Neugierig blickte ich auf die beiden Kärtchen, die er mir entgegen streckte.
"Also wenn wir die hintere Wand im Wohnzimmer beige machen, soll das neue Sofa dann auch eher beige oder doch lieber crème sein? Oder aber wir machen die Wand Crème und das Sofa holen wir in beige? Oder aber wir bleiben bei der beigen Wand und holen stattdessen ein Sofa in Mokka? Ich liebe Mokka, auch wenn es gewagt ist. Es ist immerhin recht dunkel, aber bei einem hellen Sofa sieht man sofort den Dreck und die Jungs machen ständig Dreck. Ja du hast recht. Mokka ist perfekt. Also die Wand in Beige und das Sofa in Mokka. Die restlichen Möbel dann in weiß oder crème? Weiß, oder? Crème würde zwar auch passen, aber dann wird es vielleicht zu viel?"
"Sind Crème und Beige nicht das gleiche?"
"Das gleic- Entschuldige mal? Das ist absolut nicht das gleiche. Crème ist viel heller und Beige tendiert dazu ins bräunliche zu gehen. Außerdem gibt es Crème Töne, die eher ins gelblich-weiße oder aber ins rose-weiße gehen. Das ist auch nochmal ein RIESIGER Unterschied!" erneut streckte er mir die beiden Farbkarten hin. Eines davon schien Beige und das andere Crème zu sein. Es sah für mich beides absolut gleich aus.
"Dann mach eben die Wand so-" ich zeigte auf die rechte Karte. " Und die Möbel so." Mein Finger wanderte zu der linken Karte und ich hoffte, dass ihm diese Antwort reichen würde. Benji wollte unbedingt das Wohnzimmer umdekorieren, aber nein es reichte natürlich nicht einfach nur neue Deko zu kaufen. Er musste unbedingt die Wand streichen und eine komplett neue Garnitur besorgen.
"Crème als Wandfarbe und dann beige Möbel? Nein das geht so nicht. Du hast einen furchtbaren Geschmack. Außerdem sieht das dann komisch mit dem Mokka aus."
"Was zum Teufel ist 'Mokka'?" murmelte ich irritiert, doch er hatte mich natürlich gehört und verzog empört das Näschen.
"Als ob du nicht weißt was Mokka ist! Dylan du bist so ein Banause! Ich habe dir eine ganz einfache Frage gestellt, also wieso kannst du nicht genauso einfach antworten?"
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I Will Mate You Happy (Teil 2)
Werewolf"Ich liebe Spiele. Er wird mein nächstes Level sein." - Dylansius ist besessen von Spielen und kann irgendwann die Realität nicht mehr von einem Game unterscheiden. "Fass mich nicht an, du hinterhältige Dreckstöle. Ich kastriere dich eigenhändig, w...