Okay ran an den Speck! Mentale Checkliste ob ich auch wirklich bereit bin mich an dieses Kapitel ranzusetzen:
1.Ich bin endlich wieder gesund!
2.Mein Handy macht ein System-Update also kann ich davon nicht abgelenkt werden.
3.Meine Ratten haben gerade genug Yam Yam und Attention von mir bekommen also sollten sie mich auch erst mal in Ruhe lassen.
Let's Go!
***
Simon
Ich musste ihr mehr Zeit geben. Genügend Zeit um alles zu verarbeiten. Aber was war denn bitte genügend Zeit um so ein Erlebnis zu verarbeiten? Eine Woche? Zwei? Ein Monat? Drei Monate? Etwa ein halbes Jahr?! Nein so lang konnte und wollte ich nicht warten. Verbissen starrte ich auf das liebliche Hintergrundbild, welches alle zehn Sekunden wieder verblasste. Seit geschlagenen drei Stunden hockte ich teilnahmslos auf meinem Bett und starrte seufzend auf dieses Handy, in der Hoffnung eine Nachricht von Elliot zu erhalten. Erst vorgestern hatte ich sie in ihrer Wohnung zurück gelassen und war mir mehr als nur bewusst, dass es noch zu früh war sie mit meiner Anwesenheit zu bedrängen, doch ich hielt es kaum ohne sie aus. Alles in mir schrie danach zu ihr zu rennen und sie in meine Arme zu ziehen.
Mit einem herzzerreißenden Seufzen ließ ich mich hinten über aufs Bett fallen und zwang mich dazu Ruhe zu bewahren. Sie würde sich schon melden. Sie würde ein paar Nächte darüber schlafen und womöglich im Internet googlen. Ja, so war es gut. Ich musste mich in ihre Lage hinein versetzen. Wenn ich Elliot wäre was würde ich denken und tun?
Okay..Ich würde mir einreden, dass das alles nur Einbildung war. Dann würde ich eventuell in Erwägung ziehen verrückt geworden zu sein. Ich würde im Internet nach ähnlichen Vorkommnissen googlen - da ich aber nichts finden würde käme ich mit Sicherheit zu dem Entschluss, dass ich - aus ihrer Sicht also 'Simon' ein verrückter Psychopath war und würde mich nie wieder bei mir, als 'Simon' melden....
Wow jetzt ging es mir gleich viel besser. Natürlich nicht! Panisch schreckte ich hoch und tigerte unruhig durch das schäbige Zimmer. Ich konnte doch nicht darauf warten, dass sie einfach so ihre Schlüsse zog. Aber zeitgleich wollte ich sie nicht bedrängen. Hilflos wanderte ich auf und ab, auf und ab, ehe ich das ganze wiederholte, mich wieder auf das Bett fallen ließ nur um wenige Minuten später wieder durchs Zimmer zu tigern.
Ich musste hier raus sonst wurde ich noch wahnsinnig.
Blindlings hechtete ich aus meinem Motelzimmer und lief soweit aus dem belebten Stadtteil heraus wie ich nur konnte, bis mich mein animalischer Instinkt einholte und ich endlich auf meinen Pfoten landete. Ziellos lief ich einfach weiter, ganz gleich wohin. Ich dachte nicht, schaltete alles aus und lief. Dieses ganze Gefühlschaos machte mich noch wahnsinnig. Ich verstand wirklich nicht wie Dylansius damit zurecht kam so lange in seiner menschlichen Form zu leben, aber ich brauchte das gerade einfach. Ich konnte nicht einfach still sitzen und auf Elliot warten. Ich konnte aber auch nichts ihr bezüglich tun, also tat ich eben das was ich am besten konnte - frei sein. Ich überließ meinem Tier die Führung und ließ mich davon treiben. Wohin auch immer es mich führte, es war gut so, solang es mich von diesem Gefühl der Machtlosigkeit ablenkte. Ich konnte damit nicht umgehen und es löste in mir etwas aus was ich nicht fühlen wollte - Angst. Angst etwas zu verlieren was mir eventuell wichtig sein könnte. Also beschloss ich die Augen davon abzuwenden.
...
Ich wusste inzwischen nicht mehr wie lang ich unterwegs war. Mein Zeitgefühl war ein wenig verloren gegangen. Es mussten bereits Tage vergangen sein und noch immer streunte ich durch kleine Waldabschnitte in der Nähe der Stadt. Ab und an hatte ich bereits vereinzelte Spaziergänger und kleine Waldbewohner verschreckt, die ein Wesen meines Kalibers nicht erwartet hatten, allzu lang sollte ich also sowieso nicht mehr herum lungern, denn es könnte sein, dass die Tierschutzbehörde sich hier in der Umgebung umsah. Ich wollte aber noch nicht zurück. Als Wolf war alles so viel.. einfacher. Der Wind war angenehmer. Weniger kalt. Die Luft frischer, die Sonne intensiver, die Geräusche eindringlicher.. aber auch die Bilder vor meinen Augen waren schärfer. Das waren aber nicht die eigentlichen Gründe wieso ich dieses Dasein bevorzugte. Es war weniger anstrengend so zu leben, denn Mensch sein war furchtbar anstrengend. Immer musste man alles erklären, alles rechtfertigen und so viel Verantwortung übernehmen.
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I Will Mate You Happy (Teil 2)
Wilkołaki"Ich liebe Spiele. Er wird mein nächstes Level sein." - Dylansius ist besessen von Spielen und kann irgendwann die Realität nicht mehr von einem Game unterscheiden. "Fass mich nicht an, du hinterhältige Dreckstöle. Ich kastriere dich eigenhändig, w...