Kapitel 28.

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Benjamin

Wo war ich? Was war passiert? Wieso war alles so dunkel? Und warum war Dylan nicht bei mir?

Ich fühlte mich orientierungslos, so ganz allein in der Dunkelheit. War ich etwa tot? Aber wieso empfand ich dann diese quälenden Schmerzen? Konnte man im Tod noch leiden? Wenn das der Tod war, dann verstand ich ihn nicht. Sollte man es nicht wissen, wenn man gestorben war?

War ich denn wirklich tot?
Es war kalt und leer. So einsam. Ich wollte doch nur zu Dylan. Wieso war er nicht hier bei mir?

Ich spürte wie eine warme Hand über meinen Kopf tätschelte. Ich kannte diese Hand. Ich hatte mich früher jeden Tag nach ihr gesehnt, doch sie gehörte nicht zu der Person, die ich mir im Moment herbei sehnte. Alles in mir schrie nach meiner verloren gegangen zweiten Hälfte. Oder war ich es, der verloren gegangen war?

"Dyl-" Krächzend kämpfte ich gegen die Dunkelheit an und Zwang meine Augen dazu, sich zu öffnen. Meine Lider waren so schwer. So so schwer. Mein Körper wollte sich der Müdigkeit einfach nur hingeben, doch ich konnte das nicht zulassen.

"Hey. Du bist ja wach." nur schwach, wie durch Watte, erahnte ich die Stimme neben mir und lugte so gut es ging zu der Person. Es war Trace, der an meinem Bett saß.
Trace. Nicht Dylan.
Ungewollt stiegen die Tränen auf und bahnten sich einen Weg über meine Wangen. Ich spürte sie jedoch nicht. Mein Körper war noch ganz taub, ich ging von einem Narkosemittel aus, doch was ich ganz klar spürte, war die Trauer in meinem Inneren. Das Gefühl allein gelassen worden zu sein. Auch wenn ich sprichwörtlich nicht allein war, so fühlte ich mich einsam. Mir ging es nicht gut und mein Mate machte sich nicht die Mühe herzukommen. Wo war er bloß? Und wieso war er dort und nicht hier?

"Hey pshhh.. Alles ist gut. Sie sagten du und das Baby werdet es überstehen." versuchte Trace mich zu beruhigen, doch die Tränen kamen immer wieder.

Ich war so schwach. Ich hatte geglaubt, dass ich durch Dylan schwach geworden war. Dass ich wegen ihm zu einem Omega wurde und nichts mehr hinbekam. Die Wahrheit jedoch war, dass ich schon immer zu schwach war um allein zurecht zu kommen. Ich hatte mich schon immer auf andere verlassen und konnte ihnen nie zurückgeben, was sie verdient hätten.

Doch egal wie sehr ich diese Seite an mir hasste, er akzeptierte sie. Er akzeptierte mich und gab mir die Hoffnung, ihm irgendwann einmal nützlich sein zu können.

"Dylan.." weinte ich leise und wusste, dass nichts auf der Welt meinen Schmerz lindern konnte, bis auf eine einzige Person.

Ich versank in meiner Trauer und in meiner Einsamkeit, als die Tür zu meinem Zimmer plötzlich mit Gewalt aus den angeln gerissen und zu Boden geschleudert wurde.

Ein wenig überfordert drehte ich den Kopf in die Richtung, doch was auch immer das Zimmer betreten hatte, es war schnell. So schnell, dass ich gar nicht hinterher gucken konnte, da lag Trace schon schmerzverzerrt auf dem Boden und biss die Zähne zusammen.

"Scheiße.." fluchend hielt er sich die Rippen und wollte sich aufrappeln, doch keinen wimpernschlag später wurde er einmal quer durchs Zimmer geschleudert, was mich panisch aufschreien ließ. Oder zumindest wollte ich es. Meine Stimme war jedoch noch so betäubt, dass nicht mehr als ein simples kratzen herauskam.

Mein Herz schlug wild in der Brust und mir wurde plötzlich ganz heiß. Das war Dylan? Er sah ganz anders aus. Irgendetwas war nicht richtig. Ängstlich blickte ich zwischen Trace und dem großen Wolf, der einfach nur Furchteinflößend war. Ich wollte doch nur meinen Dylan zurück.

"Benji, pass auf!" rief Trace mir zu und bei dem klang meines Namens, hielt der Wolf inne und drehte sich langsam zu mir um. Mir entwich ein erstickter Schrei, als seine Augen mich fixierten. Das war's. Er würde mich fressen. Auch wenn mein Bauchgefühl etwas anderes sagte, so war ich mir ziemlich sicher, dass dies mein ende war. Gegen so eine Kreatur würde ich niemals ankommen. Schützend legte ich die Hände auf meinen Bauch, als ob ich damit mein Kind beschützen könnte.

I Will Mate You Happy (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt