Dylansius
"Hey Kätzchen!" Ich hörte wie Benji zur Haustür hereinkam, seine Schuhe auf der Fußmatte abputzte und anschließend im Schuhschrank verstaute. Keine fünf Sekunden später lugte mein Mate in die Küche und grinste mich schief an.
"Riecht lecker." kommentierte Benji, ehe er sein Handy zückte und ohne mein Einverständnis ein Foto von mir machte. Kichernd tippte er auf dem glatten Display herum, woraufhin ich gespielt genervt mit den Augen rollte.
"Das muss ich Landon einfach schicken. Und Raik.. und deiner Mom!" kicherte er.
"Landon und Raik - Von mir aus, aber lass ja meine Mom aus dem Spiel. Sie nervt mich sonst die nächsten Monate damit." murrte ich grimmig und ließ kurz vom Kochtopf ab, um mich meinem Kätzchen widmen zu können. Ich schenkte ihm zur Begrüßung einen knappen Kuss, ehe ich ihm flink das Handy entriss und das Bild von mir, ausgerüstet mit Schürze und Babytragetasche löschte.
"Nein! Wieso hast du es gelöscht?!" jammerte mein Mate laut auf und weckte Fayn, der bis dato seelenruhig auf meinem Rücken gebunden geschlafen hatte. Ich blickte Benji tadelnd an, da es immerhin seine Schuld war, dass Fayn nun wach war.
"T'schuldige." nuschelte er leise und löste unseren Sohn aus den Fängen der Tasche. Anstatt loszubrüllen wie erwartet, begann Fayn damit Benji kichernd zu begrüßen und an seinen Haaren zu ziehen.
"Ja, Ja ich bin ja wieder Zuhause mein Schatz." summte Benji sanft und wippte mit Fayn durch die Küche, ehe er sich mit ihm an den Küchentisch setzte, auf dem Leif im Maxi-cosi schlummerte. Wie man sehen konnte hatte ich absolut alles im Griff, selbst wenn Benji mal unterwegs war. Die Jungs hatten seit heute Vormittag zufrieden vor sich hin gedöst, während ich erst aufgeräumt, dann ein bisschen gearbeitet und nun auch gekocht hatte.
"Das erinnert mich an früher."
"Was?"
"Den Haushalt schmeißen und sich zeitgleich um ein Kind kümmern. Es erinnert mich daran wie ich früher immer auf Christa aufgepasst habe." erzählte ich nostalgisch und begann schaltete die Herdplatten aus, damit das fertige Essen nicht noch anbrannte.
"Das muss wirklich hart gewesen sein." sagte mein Mate plötzlich besorgt und ich schmunzelte. Bevor die Jungs da waren konnte sich Benji kaum etwas unter meiner Kindheit vorstellen. Wir hatten in der Vergangenheit bereits darüber gesprochen, doch wirklich verstehen konnte er den Stress nicht. Heute wusste er wie viel Arbeit Kinder und Haushalt machten, weswegen mich seine jetzige Reaktion amüsierte.
"Natürlich, aber ich liebe meine Schwester und sie konnte nichts dafür geboren worden zu sein. Ich hab's für sie getan. Nicht für meine Eltern." erklärte ich und begann damit den Tisch zu decken.
"Ich bin froh, dass wir Zwillinge bekommen haben." begann Benji mit einem Lächeln und setzte Fayn zu Leif. Während dem Essen stand der Korb mit den Kindern auf dem Boden und wir ließen ihn abwechselnd hin und her schaukeln, indem wir mit den Füßen vorsichtig dagegen stupsten.
"Sie haben einander und passen gegenseitig aufeinander auf. Ich denke das ist etwas wirklich schönes."
"Das ist es." bestätigte ich und versuchte insgeheim herauszufinden was in Benji alles vor sich ging.
...
"Wie war die Therapie?" fragte ich nachdem wir gegessen und wieder sauber gemacht hatten. Wir waren gemeinsam ins große Wohnzimmer gegangen und ich guckte sehnsüchtig dabei zu wie die Kleinen gestillt wurden. Die Glücklichen.
Seit Benji's letzter Panik Aktion war bereits ein ganzer Monat vergangen. Ein Monat in dem er damit angefangen hatte regelmäßig zur Therapie zu gehen. Ich hatte ein wenig nachgeholfen was das anging. Wir hatten nach etlichen Therapeuten Ausschau gehalten, aber die meisten waren entweder zu weit weg, bereits überbesetzt mit Patienten oder hatten erst in einem Jahr Zeit für meinen Mate. Das dauerte einfach zu lang. Ich war kein Psychologe vom Fachgebiet, aber Benji brauchte ganz offensichtlich so schnell wie möglich Hilfe. Ich wusste nicht ob es Depressionen oder eine andere Erkrankung war, jedoch litt er schon viel zu lange darunter und ich konnte einfach nicht akzeptieren, dass er noch ein weiteres Jahr 'auf sich allein gestellt' leben musste. Ich gab ihm zwar so viel Unterstützung wie ich nur konnte, aber ich war eben kein Fachmann und so konnte ich ihn auch nicht vollständig heilen.
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I Will Mate You Happy (Teil 2)
Werewolf"Ich liebe Spiele. Er wird mein nächstes Level sein." - Dylansius ist besessen von Spielen und kann irgendwann die Realität nicht mehr von einem Game unterscheiden. "Fass mich nicht an, du hinterhältige Dreckstöle. Ich kastriere dich eigenhändig, w...