Kapitel 62

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There's some people in this world who you can just love and love and love, no matter what.

Ich lag schon seit Stunden wach und starrte an die Decke.
Nachdem ich mich Ewigkeiten hin und her gewälzt hatte, hatte ich es schließlich aufgegeben, zu versuchen noch zu schlafen.
Raffael lag auf einer Matratze neben meinem Bett und Stegi lag neben mir.
Es war irgendwie spät geworden, also hatten wir beschlossen, das er auch hier bleiben kann.
Stegi und er hatten sich zwar nicht wirklich unterhalten, aber es ist trotzdem relativ entspannt gewesen zwischen uns.
Und ich war froh darüber, dass es besser wurde.
Dass er langsam anfing, sich den anderen wieder etwas zu nähern.
Dass er sich mir gegenüber öffnete und das alles immer normaler schien.
Und auch wenn ich wusste, dass ich nicht mal einen kleinen Teil seiner Geheimnisse aufgedeckt hatte, fühlte ich mich ihm im Moment näher, als je zuvor.
Das einzige, was mir Sorgen bereitete, was mich wach hielt und sich nicht aus meinen Gedanken verbannen ließ, waren meine Gefühle.
Zuerst kamen sie nur schleichend, aber irgendwie wusste ich sofort was sie bedeuten.
Ich war dabei mich zu verlieben, in einen Menschen der meine Gefühle niemals erwidern würde.
Und wahrscheinlich nicht einmal konnte, selbst wenn er wollen würde.
Aus irgendeinem Grund wiederte es ihn an, auch wenn er es niemals zugegeben würde.
Er war so zerbrechlich, wie er neben mir lag.
Ganz nah am Rand, damit wir uns nicht außversehen berühren konnten, auch wenn es nicht mehr so schlimm wie am Anfang war.
Und ich lag wach neben ihm und würde am liebsten meine Arme um ihn legen.
Vielleicht hätte ich das sogar gemacht, wenn Raffael nicht hier wäre.
Und ganz vielleicht hätte er es dann ja sogar zugelassen, auch wenn das doch ziemlich unwahrscheinlich war.

Mit zusammen gekniffenen Augen sah ich auf den Bildschirm meines viel zu hellen Handys.
Es war schon 5 Uhr, weshalb ich leise aufstand, darauf bedacht die anderen nicht zu wecken und nach unten ging.
Donnerstag Morgen und am liebsten würde ich heute einfach zu Hause bleiben.
Wahrscheinlich würde ich die meiste Zeit eh abwesend da sitzen und angestrengt versuchen nicht einzuschlafen.

Ich setzte Kaffee auf, nahm mir dann meine Zigaretten und ging auf die Terrasse.
Es dauerte nicht lange, da ging die Tür auf und Stegi setzte sich neben mich auf die Bank.
"Warum bist du schon wach?" fragte er mich und nahm mir die Zigarette aus der Hand.
Es störte mich, dass er rauchte, auch wenn es nur selten war.
Aber ich konnte es ihm ja schlecht verbieten, wo ich es doch selber viel zu viel tat.
"Ich konnte nicht mehr schlafen, also eigentlich konnte ich so wieso fast gar nicht schlafen. Und ich hatte keine Lust mehr wach rum zu liegen."
"Woran hast du gedacht?"
"Wieso?"
"Wenn du nicht schlafen kannst, hat das meistens einen Grund. Du kannst nämlich immer gut schlafen."
"Es gab ne Zeit, da habe ich keine Nacht gut geschlafen."
"Aber hier noch nicht oder?"
"Selten."
"Also woran hast du gedacht?"
"Wann ist das Essen mit deinem Vater und seinen Kollegen?"
"Ich denke morgen."
"So schnell schon."
"Wieso schnell?"
"Hab gedacht es wäre Samstag."
"Samstag wäre auch nur einen Tag später."
"Ja, ein ganzer Tag."
"Ein ganzer Tag wofür?"
"Das alles normal ist. Wer weiß was da passiert, vielleicht ist danach schon wieder alles anders."
"Ja vielleicht ist es das. Aber du kommst trotzdem oder?"
"Ich hab's doch versprochen oder?"
"Ja hast du."
"Und hab ich schon mal eins meiner Versprechen gebrochen?"
"Bis jetzt noch nicht."
"Siehst du."
Wir sahen uns kurz an, aber ich sah schnell wieder weg, bevor es zu intensiv werden konnte.

Als Raffael ebenfalls wach war zogen wir uns alle für die Schule an und gingen dann runter, um noch was zu Essen.
Wobei für mich der Kaffee definitv das wichtigste war.

"Tim was machst du nächstes Wochenende?"
"Weiß noch nicht, wieso?"
"Ian schmeißt da ne Party, er hat gefragt, ob wir auch kommen wollen. Habt ihr Lust?"
"Wir beide?" mischte sich Stegi ein, was Raffael kurz stutzen ließ.
Er nickte ihn lächelnd an und Stegi grinste kurz zurück.
Das sah so normal aus, das ich fast vergaß, wie lange er mit keinem außer mir gesprochen hatte.
"Ja ich denke schon, oder?" sagte ich und sah jetzt Stegi an.
Ich könnte natürlich auch ohne ihn gehen, aber mit ihm wäre es um Längen besser.
"Klar, wieso nicht."
Raffael versuchte zwar so zu tun als wäre alles normal, aber das dauergrinsen bekam er einfach nicht weg.
Selbst als wir alle in der Schule angekommen waren, zierte es noch sein Gesicht.

Die anderen standen schon vor der Schule und ich wollte schon weiter gehen, so wie ich es mir in letzter Zeit angewöhnt hatte, da Stegi sich bis jetzt nie mit dazu stellen wollte, als besagter meine Hand nahm und mich in die Richtung der anderen zog.
Er ließ zwar relativ schnell wieder los, aber die anderen hatten es trotzdem gesehen.
Was mich allerdings nicht wirklich interessierte, denn im Moment kam das kribbeln mit aller Wucht zurück und ließ sich absolut nicht ignorieren.

Als wir bei den anderen angekommen waren, zog ich mir mit zitternden Fingern eine Zigarette aus der Schachtel und versuchte sie anzuzünden, was ein paar Versuche dauerte.
"Hey Leute." sagte Stegi so leise, das die anderen ihn fast überhört hätten.
Es blieb eine Weile still und jeder sah ihn erstaunt und auch ein wenig geschockt an.
Tobi war der erste der die Stille unterbrach.
"Stegi ist back?"
Stegi zuckte nur mit den Schultern, aber das war mehr als genug.
Tobi klopfte ihm kurz auf die Schulter, Finn und die anderen lächelten ihn einfach nur an.
Wahrscheinlich wollten sie ihn nicht überfordern und flippten deshalb nicht komplett aus.

Der einzige der keine Regung zeigte war Noah, er warf nur stumm seine Zigarette auf den Boden, schnappte sich seinen Rucksack und ging.
Allerdings nicht wie gedacht rein, sondern vom Schulgelände runter.
"Hey, keine Sorge das wird schon." sagte Tobi zu Stegi, der schuldbewusst auf den Boden sah.
"Ich mach das schon. Wir sehen uns nachher." sagte ich an Stegi gewandt und rannte dann Noah hinterher, welcher schon ein ganzes Stück geschafft hatte.
Ich rief ihn ein paar mal, aber er hielt erst an, als ich ihn am Arm packte und zu mir umdrehte.
Er hatte Kopfhörer in den Ohren, was erklärte, warum er nicht reagiert hatte.
Zumindest hoffte ich das, denn ich wollte nicht, dass er schon wieder sauer auf mich war.

So Leute, ich bin back. 😊
Mir geht's schon wieder ganz gut und jetzt habe ich auf wieder Zeit und Lust zu schreiben.
Lasst doch mal bitte etwas Feedback da, würde mich wirklich freuen! ❤






Stexpert - Don't give up (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt