Ella's Sicht:
„Den Jungs ist es egal, was du kochst", ich setze mich zu Lilly in die Küche und stütze mein Kinn auf meiner Hand ab. Lilly ist unsere Haushaltshilfe, aber ich nenne sie gerne Hausmama. Die kümmert sich um uns solange Kate nicht da ist, sie kocht, macht sauber, muntert uns auf. Lilly ist wie eine Mutter für mich, die ich nie hatte. Mein Vater hat mir früher viel von ihr erzählt, da er sie bereits von früheren Zeiten kennt. „Warum machst du ein Gesicht wie 7 Tage Regenwetter?", sie blickt von ihrem Kochbuch auf und lächelt mich warmherzig an. „Keine Ahnung, ich vermisse meine Heimat, meinen Vater", ich seufze und schiebe den Salzstreuer von rechts nach links. „Wie geht's ihm eigentlich?", sie scheint ein Rezept gefunden zu haben und holt bereits die Zutaten aus dem Vorratsschrank. „Ganz gut eigentlich, sein Geschäft läuft" „Das ist schön zu höre, aber Ella dieses betrübte Gesicht kann man sich ja nicht länger ansehen, komm wir kochen jetzt zusammen was für die Bande da unten", sie streicht mir über die Hand, die warm, wie ein Wärmekissen ist. „Das ist echt lieb gemeint Lilly, aber ich will lieber alleine sein. Ich gehe hoch in mein Zimmer", ich stehe auf und trotte mit gesenktem Kopf die Treppen hoch. In meinem Zimmer setze ich mich auf den Boden und lehne mich an der Bettkante an. Ich habe versucht das Zimmer so gut wie es geht, wie mein altes einzurichten, hat aber nicht so geklappt. Ich atme tief ein und wieder aus und ziehe schließlich eine Kiste unter meinem Bett hervor. Dort bewahre ich alle Fotos auf, die ich von meinem Papa und mir habe. Diese Kiste ist mir heilig und diese wird auch keiner zu Gesicht bekommen. „Ich vermisse dich so sehr", flüstere ich und kann nicht verhindern, dass eine Träne auf das Bild tropft. Ich kann mich noch ganz genau an meine Ankunft in den Sommerferien erinnern. Alles war mir so fremd, aber gleichzeitig kam mir vieles bekannt vor. „Ella es gibt Essen!", höre ich Lilly von unten rufen. Ich schüttele den Kopf, das wird nie meine Familie werden, dafür kennen wir uns zu wenig und ich komme aus ganz anderen Verhältnissen. Plötzlich klopft es an der Tür, schnell schiebe ich die Kiste wieder unter mein Bett, bevor ich der Person Eintritt gewähre. Es ist nicht zu meinem überraschen Ethan, von den Zwillingen habe ich zu ihm eine besondere Bindung, warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht, weil er der einfühlsamere und ruhigere von beiden ist. „Willst du was essen?", seine Stimme ist ruhig und liebevoll. „Nein danke", ich hebe meinen Kopf leicht an. „Geht es dir gut?", er geht vor mir in die Hocke. „Naja, den Umständen entsprechend", ich zucke mit den Schultern. „Du vermisst deinen Vater?" Ich nicke und schon spüre ich zwei Starke Arme um meinen Rücken. „Ich weiß, dass die Umstellung sehr schwer ist und du das Ganze erst verdauen musst, aber Max und ich sind immer für dich da. Du gehörst zu uns und Mum wird..." „Kate", unterbreche ich ihn sofort. „Sie ist auch genauso deine Mutter", seine Augen schenken mir so viel Liebe, als wären wir schon immer zusammen aufgewachsen. „Nein, es gibt einen gewaltigen Unterschied, jemand der dich geboren hat, ist nicht gleich deine Mutter. Eine Mutter ist jemand, die sich um dich kümmert, dich liebt und zu dir steht. Kate hat das nie getan und für mich wird sie nie eine Mutter sein. Das einzige was sie geleistet hat, war mich auf die Welt zu bringen und den Rest hat mein Vater übernommen!", erkläre ich ihm mit kalter Stimme. Diese Frau hat nur Verachtung von mir verdient, mehr nicht. „Ach mit uns geht sie nicht viel besser um, sie ist immer auf ihren Geschäftsreisen. Ich habe das Gefühl, wir sind ihr manchmal egal", lacht Ethan und streichelt mir über das Knie, „aber eins kann ich dir versprechen wir werden immer für dich da sein Max, Lilly und ich. Und deinen Vater wirst du bestimmt auch ganz bald wieder sehen." „Danke Ethan", ich richte mich auf und drücke ich ganz fest. „Und jetzt komm, es gibt Hähnchen mit Pommes", er boxt mir leicht in die Schulter. Ich grinse etwas und lasse mich von ihm hochziehen. Seite an Seite gehen wir zusammen die Treppe runter und setzen uns zu den anderen an den Tisch. Alle schauen mich an und Max gibt Ethan eine Faust. „Guten Appetit" wünscht uns Lilly noch, bevor sie sich in die Küche zurückzieht.
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Badass Princess
Teen FictionGeboren in Kalifornien. Die Eltern unterschiedlicher Herkunft. Eine Mutter die sie kaum kennt. Ein Vater der mit ihr jenseits der Metropole lebt. Nowosibirsk, Russland , einer als gefährlich geltesten Stadt des Landes. Bis es heißt ihr Leben ist z...