Ich komme erst am Abend des nächsten Tages dazu mal bei den Serpents vorbei zu schauen. Gestern hat mich Colton noch zu Hause abgefangen und ich habe ihm mit meinen Worten zum Denken angeregt. Ich will nicht, dass er nochmal jemanden verprügelt, vor allem wenn es um mich geht. Und das scheint er nicht einsehen zu wollen. Vor dem Loft höre ich laute Stimmen und einer davon ist ein sehr aufgebrachter Blake. Ich öffne die Tür einen Spalt und spähe vorsichtig hinein. Blake läuft nervös auf und ab, dabei rauft er sich hin und wieder die Haare. Die andere Person kann ich ganz klar als Ash entziffern. Keine Ahnung worüber die beiden streiten, aber das hört sich ziemlich heftig an. „Du willst zu Cole oder?", ich fahre herum und sehe in ein betrübtes Gesicht von Toni. „Das hört sich ziemlich heftig an", ich deute mit dem Daumen zur Tür. „Ach, das geht schon seit einer Stunde so", Toni zuckt die Achseln. Ich nicke und stecke meine Hände in die Jackentaschen. „Und Cole?", hake ich vorsichtig nach. „Keine Ahnung, ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen. Am besten du probierst es mal bei ihm zu Hause", Toni atmet einmal tief ein und drückt dann die Klinke zur Base runter.
Zögernd fahre ich die Einfahrt zu Coles Haus hoch. Wenn sein Vater zu Hause ist und mich sieht, dass wird mächtig Stress geben. Die Haustür ist nur angelehnt und kleine Bluttropfen führen in die Küche. Langsam laufe ich über den marmorierten Boden, bis ich in der Küche angelange. Auf der Arbeitsplatte liegen mehrere weiße mit Blutflecken übersehenen Tücher, auf dem einen mehr auf dem anderen weniger. Ein Schauer läuft meinen Rücken hinunter und ich horche auf, oben regt sich was. „Shit", kann ich Coles Stimme über mir wahrnehmen. Möglichst leise schleiche ich die Treppe in das 2. Stockwerk hinauf, wo Cole im Bad zugange ist, welches sich am Ende des Flures befindet. Vorsichtig spähe ich durch den Türspalt. „Scheiße", entfährt es mir und reiße die Tür auf. Cole starrt mich einfach nur an. Sein rechtes Auge ist blau und angeschwollen, seine Lippe ist aufgeplatzt und auch die Nase scheint einiges abkommen zu haben. „Was ist passiert?", ich blicke von seinem Gesicht auf seine Hände. In einer Hand hält er einen Verband, die andere ist ziemlich wund. „Was machst du hier?", Cole blickt mich leicht sauer, aber auch verwirrt an. „Ich wollte mit dir reden", sage ich kleinlaut. „Das ist gerade ganz schlecht", presst Cole hervor. „Das sehe ich auch", ich drehe mich langsam zur Tür um und will zum Gehen ansetzen. Doch Cole stößt hinter mir ein schmerzvolles Stöhnen raus und hält seine Hand unter kaltes Wasser. Ich schließe die Augen, werd jetzt bloß nicht schwach. Cole saugt scharf Luft ein und versucht gegen die Schmerzen anzukämpfen. Ich beiße mir auf die Zunge, dann drehe ich mich um. „Setz dich", ich zeige auf die Kloschüssel. Cole sieht mich irritiert an. „Du sollst dich dahinsetzen", sage ich nochmal mit Nachdruck und nehme ihm den Verband aus der Hand, „ich helfe dir." Cole scheint innerlich mit sich zu kämpfen, setzt sich aber doch brav hin und wartet darauf, was ich als nächstes tun werde. „Was hast du gemacht?", ich hole mir mehrere Watttücher und wische ihm das restliche Blut von der Nase. „Ich habe zur Zeit Stress mit ein paar Typen", Cole verkrampft seinen ganzen Körper, als ich vorsichtig sein Auge abtaste. „Die müssen aber einen ganz schönen Hass auf dich haben", schmunzele ich und werfe dann einen Blick auf seine Hand. Danach hebe ich leicht sein Shirt, ein dicker blauer Fleck zeichnet sich auf seinen Rippen ab: „Erst gestern und heute schon wieder, wie viele Feinde hast du eigentlich." „Das Colton mir eine reinhaut, damit habe ich nicht gerechnet", gibt Cole zu und verzieht sein Gesicht, während ich ihm eine Salbe auf die Prellung schmiere. „Er ist aber eigentlich nicht so", ich lasse das Shirt wieder vorsichtig runter. „Geht's?", ich sehe ihn an. Cole nickt mit zusammengebissenen Zähnen. „Habt ihr Kühlungscreme oder sowas?" Cole nickt und zeigt auf einen der Badezimmerschränke. Ich drehe mich um und sage dabei: „Colton und ich haben Streit wegen gestern." „Aber doch nicht wegen mir oder?" „Nicht genau wegen dir", ich schraube die Tube auf und gebe etwas Creme um Coles Auge, „ich will nicht, dass er andere Leute wegen mir verprügelt, das habe ich ihm auch gesagt, aber er will es einfach nicht verstehen." Cole nickt kaum merklich. Vorsichtig wickele ich ihm den Verband um seine rechte Hand. „Was machst du eigentlich hier?" Ich starre auf unsere Hände und traue mich nicht den Blick zu heben. „Ich wollte schauen, wie es dir geht. Ich meine wegen gestern, wollte ich mich auch entschuldigen", sage ich leise. „Du hast dir Sorgen um mich gemacht?", Coles Stimme klingt etwas überrascht. „Naja, ich wollte dich nicht schon wieder einfach so im Stich lassen. Es sah in dem Moment schon echt übel aus", ich hebe meine Augen leicht an. „Obwohl du hast ihn ganz schön provoziert", ich ziehe meine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln nach oben. „Ich weiß", Cole atmet aus, „tut mir echt leid. Ich lasse mich gerne von meinen ersten Instinkten leiten." Ich befestige den Verband und sehe Cole dann direkt in die Augen: „Ich kann das nachvollziehen." „Danke fürs verarzten", Cole hebt seine verbundene Hand. „Immer wieder gern", mein Blick wandert runter zu seinen Lippen. Nein bitte nicht! Unbewusst mache ich noch einen Schritt auf ihn zu. „Ella dein Platz ist hier bei uns, bei mir", raunt Cole gegen meine Lippen, bevor er die Lücke zwischen uns schließt. Unsere Lippen bewegen sich im Takt zueinander und verschmelzen förmlich. Seine Hand umfasst vorsichtig meine Taille und zieht mich leicht zu sich. Ich lege meine linke Hand auf seine Wange und stütze mich mit der anderen etwas auf seiner Schulter ab. Der schöne Moment wird unterbrochen, indem Cole sein Gesicht schmerzvoll verzieht. Sofort löse ich mich von ihm und weiche zurück. „Sorry", sage ich hastig und fasse mir an die Stirn, „hab ich dir sehr wehgetan?" Cole schüttelt den Kopf: „Alles gut." Ich atme einmal tief ein und aus. Das ist gerade nicht wirklich passiert!? Bitte nicht! „Brauchst du sonst noch etwas?", frage ich hastig. „Eigentlich nicht", Cole starrt den Rand der Badewanne an, er weiß scheinbar auch nicht so genau, wie er damit umgehen soll. „Okay, dann werde ich langsam mal...", ich drehe mich schon zur Tür, doch Cole packt mich am Handgelenk: „Bleib noch hier." Skeptisch drehe ich mich um. „Bitte!", er sieht mich mit einem Hundeblick an, „mein Dad ist nicht da und du willst mich doch wohl nicht in diesem Zustand alleine lassen."
>>Kuss, Kuss, Kuss!!! Es ist passiert, es ist wirklich passiert! Was sagt ihr dazu? Wird sie da bleiben oder nicht?! Ganz mieser cut, ich weiß, aber wir wollen es spannenden lassen<<
>>Meine Lieben, ich hoffe ihr hattet einen schönen Sonntag, den ich mit einem neuen Kapitel abschließe. Morgen fängt für mich wieder die Schule und somit auch die Klausurenphase an. Ich muss jede Woche eine Klausur schreiben. Ätzend!! Deshalb wird es hier etwas ruhiger werden. Sobald ich aber Luft zwischendrin habe, werde ich auf jeden Fall wieder weiterschreiben und updaten. Habt eine schöne Woche!<<
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Badass Princess
Novela JuvenilGeboren in Kalifornien. Die Eltern unterschiedlicher Herkunft. Eine Mutter die sie kaum kennt. Ein Vater der mit ihr jenseits der Metropole lebt. Nowosibirsk, Russland , einer als gefährlich geltesten Stadt des Landes. Bis es heißt ihr Leben ist z...