31.

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Laura

Abends liegen wir zu fünft auf Julians Sofa und die Jungs zocken. In zwei Tagen fliegt er mit seinem DJ nach Berlin und ist dann vier Tage dort um zu arbeiten. Ich vertraue ihm doch nach gestern Abend beginne ich zu zweifeln. Ich liege in seinen Armen und kuschle mich an seine Brust. Vorhin habe ich zusammen mit Caz Freundin Chiara - die mit Renato noch vorbei kam - meinen Fuß verarztet. Julian streichelt sanft über meine Schulter. "Willst du?", Rin hält mir einen Joint hin. In genau in dem Moment wird mir bewusst, dass ich nun dazugehöre. Chiara sitzt neben mir und grinst. Ich nehme den J aus der Hand und nehme einen Zug. Uff. Wie lange ich nicht mehr gekifft habe. Julian lächelt mich an und küsst mich. Was ein Leben.
"Lass mal shoppen gehen.", das Mädchen neben mir stupst mich sanft an. Ich war so lange nicht mehr mit einer Frau shoppen. Warum nicht? "Klar.", sie strahlt. Vermutlich hat sie zu neunzig Prozent nur noch mit diesen Alkis hier zu schaffen. Ich lache. "Freust du dich so?", sie verdreht amüsiert dir Augen "Und wie. Also ich empfehle dir nie mit dem einkaufen zu gehen", sie deutet auf Baui "Die sind unfähig in sowas.",  ich kichere. "Hey!", prostiert mein Freund und wir lachen noch mehr. Chiara zuckt nur die Schultern. Sie ist ein Stück größer als ich, brünett und hat eine schöne Figur. Ihre grünen Augen und ihre Haut sind heller als meine. Sie lächelt mich an und zeigt ihre Zähne. Wie hübsch sie ist!

"Baby komm.", unter mir regt sich die warme, maskuline Präsenz und ich erwache aus einem Traumlosen Schlaf. Verwirrt plumpse ich auf die Couch zurück als Ju sich aufrichtet. Wieso gehst du weg? Verschlafen reibe ich meine Augen und höre die Jungs laut lachen. Baui starrt mich verblüfft an "Hast du geschlafen?", Rin springt auf "Klar Bruder hast nicht gecheckt?", Julian schüttelt grinsend den Kopf und streichelt mir sanft über den Kopf. "Guten Morgen mein Schatz. Schön wenn ich gemütlich bin.", wie charmant. Ich verdrehe die Augen und vergrabe mein Gesicht in den Sofakissen. Chiara lacht. "Das ist immer so bei denen.", ich hebe ohne aufzusehen nur einen Daumen nach oben. Danke! "Komm jetzt wir gehen Baby.", was?! "Wohin?", ich springe auf. "Stammkneipe.", er richtet sich auf und ich sehe von unten zu ihm auf. Seine Mundwinkel zucken und in seinen Augen blitzt Begierde. Oh! Meine Libido ist sofort Feuer und Flamme.  Ich glaube, lange bleiben wir nicht.

Wie hypnotisiert richte ich mich auf bis ich meine Nase in die kleine Kuhle zwischen seinen Schlüsselbeinen legen könnte. Ich stehe so nah vor ihm, dass ich seine Körperwärme spüren kann. Sein Geruch dreht in meinen Synapsen die Hormone auf. Okay, chill Laura hier sind Menschen. Als ich in seine braunen Augen schaue blickt er mich mit einer beinahe unheimlichen Intensität an. Seine Lippen teilen sich, seine Atmung beschleunigt sich im selben Rhythmus wie meine eigene. Wir stehen da, wie zwei Raubtiere die jeden Moment übereinander herfallen. Die Luft zwischen uns scheint vor Spannung zu vibrieren und ich kann das Blut durch meine Adern rauschen hören. Er lehnt sich ein Stück vor als Caz wie aus dem Nichts beginnt wie ein Wahnsinniger zu lachen. Ich fahre vor Schreck zusammen und blicke den Typen mit der Cap irritiert und auch etwas verärgert an.  Er zeigt auf Julian und als ich mit den Augen seinem Finger folge muss ich mir selbst auf die Lippe beißen um nicht zu lachen. Er steht da - und hat eine riesengroße Latte unter seiner Jogger. Ups! Ich grinse ihn an und tatsächlich - es ist das erste Mal seit ich diesen Mann kenne, dass er bis unter die Haare rot angelaufen ist. Rin klatscht ihm lachend auf die Schulter und mit genau diesem Schlag beginnt sich seine Miene zu ändern. In nicht einmal zwei Sekunden weicht die Schamröte einem zornigen Prickeln und in der nächsten Sekunde starrt mich dasselbe Gesicht an wie heute morgen. Eiskalte Angst verleiht meiner pulsierenden Lust eine frostige Dusche. Greif mich nicht an! Er scheint meine Panik in meinem Gesicht lesen zu können denn im nächsten Moment wechselt die tobende Aggression einem reumütigem Blick. Seine Mundwinkel ziehen sich zu einem gequälten Lächeln auf und die kampfbereite Spannung weicht aus seinen Muskeln. Er tritt auf mich zu um mich in seine Arme zu schließen. Ich kuschle mich erleichtert in sein T-Shirt und küsse ihn unauffällig auf die Brust. Ich blicke grinsend zu ihm auf. "Tja Jungs ich darf bei meinem Mädchen, ihr nicht.", damit grinst er genauso auf mich herab und küsst mich kurz. Doch seine Blicke strafen seine betont lässigen Worte Lügen. Später! Sagt er. Ich nicke kaum merklich. Safe. Damit ziehen wir Schuhe und Jacken an und begeben uns mit den Anderen zu der berühmt-berüchtigten Stammkneipe.

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