Laura
"Komm hier noch hoch.", Julian schiebt mich unnachgiebig die Treppen hoch zu seiner Wohnung. Ich habe eindeutig zu viel getrunken. "Schatz wie viel hab ich gesoffen?", murmle ich und versuche mich angestrengt im Versuch mir die Chroniken meines heutigen Abends wieder ins Gedächtnis zu rufen. "Zu viel Baby.", lacht er nur und schließt die Tür auf. Ich torkle benommen in die Richtung in der ich das Sofa vermute doch werde von einer starken Hand zurückgehalten. „Baby du gehst hier lang ins Bad.", seine kratzige Stimme weckt selbst in meinem Zustand noch pure Leidenschaft. Ich fahre herum und küsse ihn ungestüm. „Ich kann wirklich besser blasen als Anna.", murmle ich in den Kuss hinein und lasse mich auf die Knie sinken. Julian schnappt erstickt nach Luft. Überrascht von meiner Unverfrohrenheit. Ha! Dachtest du wohl! „Baby bitte. Ich..", forsch nestele ich an seiner Jogginghose. Er packt meine Hände und reißt sie von seinen Lenden. „Hör auf.", er klingt bedrohlich leise, doch das Zittern seiner Stimme verrät ihn. Er ringt um Selbstbeherrschung. „Aber ich dachte du willst mich.", motze ich und klinge wie ein Kind. „Natürlich will ich dich. Was denkst du!", ich glaube ich sehe erschrocken aus, denn er mildert seinen Ton „Aber doch nicht so meine Süße.", damit lasse ich mich von ihm auf die Beine ziehen und sanft küssen. Alles dreht sich. Der Raum, seine Lippen, ich... und mein Magen. Ich entreiße ihm meine Hände und schaffe es gerade rechtzeitig auf die Toilette. Ich schmettere mit aller Kraft die Badezimmertüre zu und übergebe mich noch im Stehen. Oh mein Gott! Wie ekelhaft ich doch bin!
Ich öffne erst die Tür als ich mir zu 100 Prozent sicher bin, dass es nicht mehr stinkt. Julian blickt mitleidig auf mich herab doch ich kann den Schalk um seine Mundwinkel zucken sehen. Arschloch! „Gehts Baby?", ich lege genervt den Kopf schief „Nein.", er kann sich nicht mehr halten und bricht in Gelächter aus. Ich verschränke trotzig die Arme vor der Brust und starre ihn so gut es geht wütend an, doch er ist noch immer doppelt in meinem Sichtfeld vorhanden. Und mir ist immer noch schlecht. „Na komm schon.", meint er nur und zieht mich an sich. Sein Geruch wird durch Alkohol- und Zigarettendämpfe übertönt, doch so nah an seinem Körper folge ich der leisen Spur die seine Haut hinterlässt. Er riecht nach Mann, ein bisschen nach Aftershave, nach lebendig und nach ihm. Ich kuschle mich enger an ihn und drücke fest mit meinen Armen zu, die ich um seinen Bauch geschlungen habe. Er gibt ein gepresstes Stöhnen von sich und ich muss kichern. „Na komm wir gehen ins Bett.", gute Idee. „Jap.", sage ich und löse mich von ihm. Er steht vor mir und scheint auf etwas zu warten. Achso. Aber ich will ihn nicht küssen nachdem ich die letzten Minuten in krampfhaften Brechreiz verbracht habe. Also lehne ich mich vor und gebe ihm einen keuschen Kuss auf die Wange bevor ich wieder ins Bad torkle.
Später hält er mich fest umschlungen in der Dunkelheit an sich gedrückt, als einziger Anhaltspunkt meiner drehenden Wahrnehmung. Seine Bauchhaare kitzeln meinen unteren Rücken und sein Bart liegt weich und doch spürbar in meiner Halsbeuge. Sein Atem geht langsam und gleichmäßig und sudelt mich in den seligen Schlaf der Betrunkenen. Bevor ich weg bin höre ich ihn leise murmeln doch ich kann die Laute keinen Wörtern zuordnen.
„Geh nicht.", ich erwache schockartig. Jemand hat mich angeschrien! Wo bin ich? Hinter mir bewegt sich etwas mit überraschender Heftigkeit und Hände Tasten mit krampfhaften Fingern nach meinem Fleisch. Oh Gott! „Nein!", Julian! Warum zur Hölle schreit er? Ich drehe mich um, versuche ihn in der Dunkelheit anzufunkeln und gebe es auf. Ein kurzer Griff und die Nachttischlampe erwacht zum Leben. Er liegt da, schweißgebadet, sein sonst im Schlaf so entspanntes Gesicht zu schmerzverzerrten Zügen entgleißt und schlägt auf der verzweifelten Suche nach Halt um sich. Ich beginne panisch an ihm zu rütteln. Er reißt die Augen auf und versetzt meinem Herzen einen Stich. So Angsterfüllt habe ich ihn noch nie erlebt. „Ich bin hier.", murmle ich, da ich nicht weiß was ich sagen soll und lasse es zu, dass er mich einen Moment nur betrachtet und begreift. Er tastet mit seinen Fingern nach meiner Hand und drückt sie fest. „Du hast schlimm geträumt.", versuche ich ihn zu beruhigen. Er nickt nur und zieht mich zu sich herunter. Ich drücke mein Gesicht in seine Halsbeuge und lege mich mit meinem ganzen Körpergewicht auf ihn. Er schlingt die Arme fest um mich und schnuppert an der Stelle unterhalb meines Ohres. Ich knipse die Lampe wieder aus und kuschle uns in der Decke ein bis wir in einer einzigen Kugel verschmelzen. Er drückt mir einen Kuss auf die Haut und ich lächle bei dem prickelnden Nachhall der Berührung. Wir halten uns beide fest bis wir nicht mehr spüren das wir uns halten und nur noch als Eins atmen, unsere Herzen den Takt der Träume vorgeben und seine Wärme die meine ist.
Morgens werde ich erst so richtig wach als ich das angenehme Prasseln des Wassers in Julians Dusche auf meiner Haut spüre. Mein Kopf ist ein bisschen mitgenommen und ich beginne den Abend zu rekonstruieren. Kneipen enden nie gut. Im Grunde genommen weiß ich das, seit Rico und ich uns sternhagelvoll nach Strasbourg haben fahren lassen und zwei Tage gebraucht haben um irgendwie zu klären, wie wir heim kommen. Rico! Ich habe tagelang nichts von ihm gehört. Ich beschließe ihn später anzurufen, als die Badezimmertüre aufgeht. „Komm raus du Saufnase ich will kacken!", ich pruste los „Du bist ja so ekelhaft!", kreische ich über das Tosen des Wassers und höre ihn dreckig lachend die Tür wieder schließen. Na lecker!
Später lümmle ich mit meinen Schulbüchern auf der Couch und widme mich der kommenden Klausur. Julian sitzt neben mir, zieht an einem Joint und mustert mich unverhohlen. Ich versuche das Zucken meiner Mundwinkel mit der Buchseite zu kaschieren. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und blicke ihn an „Was?", er lächelt „Du weißt nicht wie sexy du bist oder?", überrascht runzle ich die Stirn „Was?", er lacht „Was?", äfft er mich nach und schüttelt den Kopf „Du machst mich verrückt.", ich spüre wie meine Ohren rot werden. Oh! „Echt?", er nickt. „Ja. Ich wollte mich gar nicht so krass...", er hält inne als würde er sich jetzt erst darüber im Klaren sein was er gesagt hätte und tut so als müsste er seinen Dübel neu anzünden. Ich lege den Kopf schief doch frage nicht weiter nach. Ich sollte ihn wohl nicht bedrängen. Im Grunde kann ich mir vorstellen was er sagen wollte, und es macht mich ganz kribbelig. Ein seltsames Gefühl und doch tut es gut. Ich rapple mich auf und küsse ihn. Er blickt mich etwas überfordert und misstrauisch an. „Jetzt schau nicht so. Ich auch.", und damit schnappe ich meine Lernsachen und packe sie in meine Tasche. Er lenkt mich zu sehr ab. „Ich fahre in die Uni um zu lernen. Du lenkst mich ab.", seine Mundwinkel ziehen sich nach unten. Es gefällt ihm nicht, das ich gehe. Ich kichere. „Da musst du wohl durch.", lache ich und seine Miene wird weicher. „Aber nicht so.", er zeigt auf meine Yogapants. Ich verdrehe die Augen. Eifersuchtsbolzen! „Du bist so Besitzergreifend!", ein wölfischer Ausdruck funkelt in seinen rehbraunen Augen und er grinst mich listig an. Langsam schleicht er näher, wie ein Raubtier und ich kann mich wie ein verschrecktes Beutetier nicht bewegen. Ich kann seinen warmen Atem spüren als er genau vor mir stehen bleibt und sich aufbaut. Er ist ein großer, kräftiger Mann der einen schon alleinig durch seine Erscheinung ziemlich einschüchtern kann. Doch ich habe keine Angst vor ihm. Trotzig recke ich ihm mein Kinn entgegen und blicke ihm herausfordernd direkt in die Augen. Seine Geste verliert dadurch an Kraft und innerhalb von Sekunden ändert sich die Atmosphäre im Raum. Ich nehme ihn übersensibel wahr und wir stecken in diesen wenigen Sekunden in denen sich Kampf oder Flucht entscheiden. Herrgott, er bringt mich um den Verstand! Und dann lässt er nach und die Spannung ebenfalls. „Du bist ja auch meins.", murmelt er und küsst mich - erstaunlich sanft für sein Platzhirschauftreten. Er verabschiedet sich mit einem Klaps auf meinen Po und ich ziehe die Tür hinter mir zu bevor er es sich anders überlegt.
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Ich lebe!! Aber nur so halb 😅
Fragen an euch!!
Deine Meinung zu „Vagabund"?! (Ich weiß reichlich spät ok sorry dafür)
Deine Meinung zu „Sweetener"?! (Ich Feier das Album so unnormal obwohl ich nie wirklich Ari Fan war)
Deine Meinung dazu, dass Capital Bra jetzt bei EGJ ist? (hmmm.... fühlt sich für mich komisch an irgendwie)
Deine Meinung zu Bausas Frisur?! (dem sein Harre und Barts is viel zu loooong gewordens)
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360° | BAUSA
Fanfiction"Wenn man die ganze Nacht auf High Heels tanzt, sind Sneakers am Tag wie Wolken" Laura führt eine Art Doppelleben. Obwohl sie eigentlich nur niemanden hat, vor dem sie ihre beiden Seiten verheimlichen müsste. Nachts sammelt sie die Scheine vom Bode...