Laura
Als wir am Club ankommen gebe ich Julian schnell den Standort durch und wir warten auf Luka der - wie kommt's - mit einem Mann auftaucht „Das ist Georg. Er ist Grieche.", alles klar. Willkommen an Bord Suflaki! Luisa wird immer nervöser und sieht sich um. Ich muss grinsen. Mir gehts genauso, Kleines. „Denkst du er ist bald da?", fragt sie und begreift im selben Moment, dass sie Bausas Freundin nach Bausa gefragt hat. Ich lache „Er wird schon kommen. Meistens ließt er Nachrichten nur wenn sie in Standorten oder Smilys enden.", ich denke mal, solche Informationen werden ihn nicht stören, wenn ich sie erzähle. Sowas ist unbrauchbar. Luisa nickt und ich weiß sie wird das noch mit dreißig wissen.
Wir kommen in den Club und beginnen zu tanzen. Sofie holt uns allen etwas zu trinken und ich genieße die Atmosphäre um mich herum. Erst als sich zwei Hände auf meine Hüften legen fahre ich erschrocken herum. Nein, es ist nicht Julian. Der Typ stinkt. Ich drücke ihn weg „Geh weiter!", quittiere ich und drehe mich demonstrativ zu Luka und Sofie um. Luka ist viel zu sehr mit seinem Suflaki beschäftigt als irgendwas zu registrieren. Mein Gott sucht euch ein Zimmer! Der Mann hinter mir will es einfach nicht verstehen. Wieder habe ich seine Hände an meinem Hinterteil und wieder drehe ich mich um, diesmal bereit ihm eine zu scheuern. Doch im selben Moment boxt ihn etwas um und er fällt wie ein Brett. Reezy. REEZY! Reezy? Ich starre den Dunkelhäutigen perplex an und registriere bereits die nächsten Hände an meinen Hüften. Es ist Sofie. „Reezy?!", brülle ich über die lauten Bässe hinweg. Er nickt „Yes! Alles gut?", ich nicke „Wo ist Ju- ich mein Baui?", ich verbessere mich, als ich die Groupies im Hintergrund lechzen sehe. Er zuckt mit den Schultern. „Ist er auch hier?", was? „Ihr seit gar nicht zusammen gekommen?", er schüttelt den Kopf und sieht sich um. Dann beginnt er zu lachen und gerade als wieder eine Gruppe Kanacken die beiden Mädels und mich fixiert taucht er aus der Menge auf. Uff! Ich vergesse kurz die Funktion meiner Lungen. Mein Herz dagegen übertreibt seine Rolle dermaßen, dass ich glaube bei lebendigem Leibe zu explodieren. Er hat sich wirklich herausgeputzt. Doch ich registriere die Hand an meinem Arsch erst als sein Blick zu stahl wird und hinter mich blickt. Es ist nicht Sofies Hand. Oh fuck! Der Typ grinst dumm auf mich runter und ich schubse ihn zurück. Im nächsten Moment brettert bereits Julians Faust in die Visage des Kerls und - wie könnte es anders laufen - die Kollegen des Mannes packen meinen Freund und Reezy mischt sich ein. Es dauert ungefähr zehn Minuten bis wir bereits aus dem Club geschmissen werden und vor der Tür die Streifenwagen stehen. Julian blutet, Luisa heult (warum auch immer) und Reezy ist noch immer voll dabei und droht jedem, der sich nähert, Schläge an. Luka und Suflaki halten sich im Hintergrund und Sofie steht neben mir als ich meine Aussage mache. Der Bulle kotzt mich an mit seiner Fragerei. Er meint ich könnte den Fisch anzeigen wegen sexueller Belästigung. Ich überlege es mir. Immerhin habe ich nicht mal die Typen angezeigt, die versucht haben mich zu vergewaltigen. Die Erinnerung an diesen Tag jagt mir einen Schauer über den Rücken.
Später sitzen Sofie, Luisa und ich im Polizeirevier und ich warte eigentlich nur noch auf meinen Freund und Reezy. Wo auch immer dieser heute herkam. Luisa ist ganz blass und eine Polizistin bringt ihr Wasser. Ich bin angesäuert, weil ich eigentlich tanzen wollte und nun in diesen muffigen Räumen sitze und mich völlig fehl am Platz fühle. Mein Aussehen ist derart inadäquat in einem Polizeirevier, dass ich mir wie die letzte Nutte vorkomme. Als endlich die Türen zu einem der drei Verhörungsräume aufgehen stapft mir Julian grimmig entgegen. Er verabschiedet sich von Reezy der mich zum Abschied noch umarmt und ich die Gelegenheit nutzen kann, mich zu bedanken. „Kein Ding.", murmelt er und verschwindet. Vor der Türe warten ein paar Herren auf ihn, die stark nach Security aussehen. Julian bugsiert mich nach draußen. „Wir gehen.", ich rapple mich dankbar zusammen und verabschiede mich bei meinen Freunden als wir alle draußen in der Arscheskälte eine rauchen. Julian ist noch immer sehr still und stiert aggressiv um sich. Er meidet meine Blicke und weicht mir aus wenn ich seine Hand nehmen will. Ich bin ein bisschen in Sorge.
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360° | BAUSA
Fanfiction"Wenn man die ganze Nacht auf High Heels tanzt, sind Sneakers am Tag wie Wolken" Laura führt eine Art Doppelleben. Obwohl sie eigentlich nur niemanden hat, vor dem sie ihre beiden Seiten verheimlichen müsste. Nachts sammelt sie die Scheine vom Bode...