Kapitel 19

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Nachdem wir noch Haarfarbe für mich und falsche Bärte für die Jungs gekauft hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Motel.

Bobby fiel fast vom Stuhl vor Lachen als er uns sah. Dean runzelte nur mit der Stirn und warf sich auf das Bett.

Ich verschwand im Bad und fing an meine Haare zu blondieren. Es dauerte einen Weile und nachdem ich mir die Farbe aus den Haaren gewaschen und getrocknet hatte, betrachtete ich mein Spiegelbild. Es war wirklich ein komplett anderer Mensch, der mir da entgegen sah. Meine sonst braunen Haare, waren weißblond. Ich suchte in einem Schubfach unter dem Waschbecken und wurde fündig. Ich zog eine Schere hervor und sah mich an. Kurz schneiden? Nein, so weit würde ich nicht gehen. Aber ein Pony wäre okay.

Als ich fertig war, hatte ich einen geraden Pony und ich band mir das rosa Band in die Haare. Ich verließ das Bad und die Jungs sahen mich mit großen Augen an.

„Wie eine Barbie",lachte Dean.

„Immerhin besser als du", grinste ich und streckte ihm die Zunge heraus. Dann holte ich die falschen Bärte aus der Tüte. Ich deutete den Jungs an sich hin zu setzen. Erst war Cas an der Reihe. Er bekam einen kleinen Kinnbart. Bei Sam verlängerte ich die Koteletten. Dean klebte ich einen Vollbart an. Zufrieden betrachtete ich mein Meisterwerk.

Bobby lachte und ich musste mir das Kichern verkneifen. Die Jungs sahen wirklich komisch aus.

„Du hättest Stylistin werden sollen", meinte Luzifer neben mir.

„Gut, wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Sam und Castiel und ich und Dean. Ihr beide seit einfach zwei Metal- Freunde auf dem Weg zum Konzert. Und Dean und ich einfach, naja ein Pärchen, welches in den Urlaub will", meinte ich und die drei nickten.

Dann packten wir unsere Taschen. Pistolen und Messer waren dabei am wichtigsten, falls wir doch entdeckt werden sollten. Danach verabschiedeten wir uns von Bobby. Er nahm uns alle in den Arm und wünschte uns viel Glück. Wir stiegen in die Autos. Dean und ich nahmen den geklauten Volvo und Sam und Cas Bobby's Wagen. Wir nickten uns kurz zu und fuhren vom Hof.

Ich ließ das Fenster nach unten und legte meinen Arm auf die Tür. Deans Hände waren um das Lenkrad geklammert und er sah auf die Straße.

„Dein Plan ist gar nicht schlecht", meinte Luzifer beiläufig und ich entdeckte ihn auf der Rückbank. Ich versuchte ihn auszublenden und sah aus dem Fenster. Felder zogen an uns vorbei. Das Getreide stand schon hoch und und würde wohl bald geerntet werden. Die goldbraune Farbe erinnerte mich an Gabriels Augen. Ich ließ den Kopf hängen und dachte an den Erzengel. Vielleicht hatte ich überreagiert. Mein Magen krampfte sich zusammen und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Was er wohl gerade tat? Hoffentlich ging es ihm gut. Ich seufzte.

„Du denkst doch nicht gerade an meinen Bruder?", wollte Luzifer wissen und lehnte sich zu mir vor.

„Nein", murmelte ich und Dean sah mich von der Seite an.

„Nein?", fragte er überrascht. „Was meinst du damit?"

„Nichts. Ist schon gut. Ich hab nur laut gedacht." Ich stützte meinen Kopf auf den Arm und sah weiter nach draußen.

Wir fuhren ungefähr anderthalb Stunden bis Mancos. Von weiten konnte ich schon ein Schild sehen. Mancos, fünf Meilen.

Hoffentlich hielt unsere Tarnung.

Highway to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt