Kapitel 31

194 18 8
                                    

„Das ist ein Sensenmann. Er wird euch sicher dort hin bringen. Und jetzt befreit mich aus meinem Bann. Ich habe auch noch andere Sachen zu erledigen."
Er blickte zu Luzifer. Auch ich warf ihm einen bittenden Blick zu. Luzifer seufzte und reichte dem Tod den Akt Gottes. Als dieser ihn in die Hand nahm, leuchtete er hell auf und zersprang in tausend Teile.

„Danke", sagte ich an den Tod gewandt. Dieser nickte nur und verschwand. Die Kerzen erloschen.

Sam machte das Licht an und ich blinzelte. Balthazar stand noch immer ander Wand Dean hatte sich an den Tisch gesetzt und sah uns mit hochgezogener Augenbraue an.

„Du bist also ein Sensenmann", sagte der Ältere der Brüder an den Mann im Anzug gewandt.

„Und ihr wollt in die Hölle. Ich kann euch aber nur bis ins Fegefeuer begleiten. Von da an, müsst ihr allein weiter", sagte er und sah sich in der Runde um.

„Das ist kein Problem. Bring uns nur dahin." Luzifer schien langsam immer ungeduldiger zu werden.

„Gut, packen wir uns ein paar wichtige Sachen ein. Dann können wir los", sagte ich an die Jungs gewandt. Diese sprangen sofort auf und stopften Messer und Pistolen in eine Tasche. Als sie fertig waren stellten sie sich neben uns. Auch Balthazar hatte sich endlich bewegt und stand nun neben mir.

„Okay, es kann los gehen", murmelte ich und sah alle noch mal an. Der Sensenmann nickte und murmelte ein paar Worte. Die Sicht um uns herum verschwamm. Ich schloss die Augen und ich öffnete sie wieder als ich einen kalten Luftstoß spürte. Ich sah mich um. Wir standen in einem Wald. Es war ruhig hier. Keine Vögel waren zu hören und auch kein Wind. Ich blickte zu Sam und Dean. Auch sie sahen sich überrascht um.

„Das ist das Fegefeuer?", wollte Balthazar wissen. „Ich hatte es mir immer,naja feuriger vorgestellt." Luzifer lachte.

„Oh, glaub mir. Es ist feurig hier. Am besten ihr schnappt euch alle eine Waffe. Man sollte hier nicht ohne etwas hineingehen, außer man will gleich abgeschlachtet werden. Nur die wirklich bösen Jungs halten sich hierauf." Luzifer grinste und wir verteilten unsere Waffen. Ich bekam eine Pistole und ein Messer. Der Sensenmann war schon wieder verschwunden.

Ich lief zu Luzifer. Sanft berührte ich seinen Arm. Erschrocken zuckte er zusammen. Er sah mich verwirrt an.

„Danke",murmelte ich und lächelte leicht.

„Wofür?",knurrte er und war immer noch verwirrt.

„Für das alles hier. Auch wenn wir keinen guten Start hatten. Ich vergebe dir Luzifer. Du bist nicht immer der Böse. Ich verstehe das jetzt. Du wurdest nur zu dem gemacht, was du jetzt bist. Und trotzdem steckt immer noch der gute Erzengel in dir. Ich glaube an dich."

Dann umarmte ich ihn einfach. Er stieß kurz die Luft aus und stand stocksteif da. Er wusste nicht was er tun sollte.

„Hey, ihr beiden!Wollt ihr da jetzt vögeln oder was?", rief Dean und alle anderen starrten uns an. Ich ließ Luzifer los und er sah mich von oben an. Und ich dachte, das die Wut und der Hass in seinen Augen ein klein wenig erlosch.

„Wir sollten los",meinte er dann und räusperte sich. Dann lief er vor. Und wir folgten ihm. Wir waren schon fast anderthalb Stunden unterwegs. Mir kam e svor, als würde dieser Wald niemals enden.

„Was sollte das denn vorhin?", fragte Sam leise der nun neben mir lief. Ich wusste vorauf er hinspielte.

„Ich weiß nicht.Es ist so über mich gekommen", sagte ich und zuckte mit den Schultern.

„Und was ist mit Gabriel?", wollte er wissen und sah mich von der Seite an.

„Ich mache mir Sorgen um ihn", gab ich zu.

„Liebst du ihn noch?"

„Ja, das tu ich. Was ist denn das für eine Frage? Nur darf ich mich jetzt nicht davon ablenken lassen. Ich brauche einen klaren Kopf."

Nachdem ich das zuEnde gesprochen hatte, hörte ich ein lautes Schreien. Erschrocken sah ich mich um. Die anderen waren stehen geblieben und ließen ihre Blicke durch den Wald streifen. Auf einmal raschelte es. Ich zog mein Messer.

Highway to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt