Kapitel 52

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„Kat?", hörte ich auf einmal eine Stimme. Ich sah mich um, aber ich konnte niemanden entdecken. Ich wollte gerade weiterlaufen, als ich die Stimme schon wieder hörte.

„Kat? Bist du es wirklich?" Dann endlich wusste ich von wo ich gerufen wurde. Ich sah eine Tür links von mir. Ein kleines Gitter war an dem oberen Teil der Tür angebracht. Ich lief darauf zu und erkannte eine Person dahinter.

„Cas?", rief ich und legte meine Hände um die Gitterstäbe. Der Engel trat näher an die Tür heran. Er legte seine Hände auf meine und sah mich traurig mit seinen blauen Augen an.

„Bin ich tot?",wollte er wissen und ich starrte ihn an. Seine Hände waren eiskalt und ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte.

„Cas.. ich... es tut mir Leid", murmelte ich und er nickte.

„Was ist mit dir? Bist du auch tot? Das wollte ich nicht", sagte er leise und eine Träne lief über seine Wange.

„Ich bin nicht tot. Ich werde dich hier raus holen", sagte ich und Cas sah mich einfach nur an.

„Ich bin so allein hier." Er lief ein paar Schritte zurück und sah sich in seiner Zelle um. Ich rüttelte an der Tür, aber sie bewegte sich keinen Zentimeter.

„Cas, ich verspreche dir, ich werde dich hier heraus holen."

„Wie willst du das machen? Ich bin tot." Er ließ sich in der Mitte seiner Zelle auf dem Boden nieder.

„Ich hole dich zurück. Genau so wie ich es bei Luzifer gemacht habe. Ich werde hier nicht ohne dich gehen."

„Du besuchst deinen alten Freund?", vernahm ich auf einmal eine andere Stimme. Ich trat von der Tür zurück und sah mich um. Crowley kam langsam auf mich zu. Ich lief ihm entgegen und legte eine Hand auf seine Brust.

„Ich bin zufällig auf ihn gestoßen. Und ich bin froh, dass er hier ist. Cas war ein Trottel", flüsterte ich damit es der Engel nicht hörte. Crowley grinste und legte einen Arm um mich.

„Komm, ich will dir etwas zeigen", meinte der König der Hölle und führte mich den Gang entlang. Ich ließ mich von ihm führen und bald kamen wir zu einer großen Tür. Crowley öffnete sie und deutete mir an einzutreten. Wir standen in einem Zimmer. Regale, vollgestopft mit Büchern, reichten bis zur Decke. In der Mitte stand ein großer Tisch. Darauf lagen einige Schriftrollen und dicke, in Leder gebundene Bücher.

In einer Ecke entdeckte ich ein großes Himmelbett. Das Holz war schwarz und die Bezüge in dunkelrot.

„Das hier ist mein persönliches Reich. Sieh es jetzt auch als deines an", flüsterte er hinter mir und trat an mich heran. Er strich mir die Haare aus dem Nacken und ich spürte seinem Atem. Crowley legte seine Hände an meine Hüfte und mit einem Ruck drehte er mich zu sich. Ich erschrak kurz und ohne es zu wollen legte ich meine Hände an seine Brust um nicht umzukippen.

„Wohow. Ganz ruhig!", flüsterte er, beugte sich zu mir herunter und legte seine Lippen auf meine. Ich wollte ihn von mir stoßen, aber ich musste ja dieses verdammte Spiel mitspielen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er mich los. Er grinste und lief um mich herum. Er zog seinen Mantel aus und warf ihn auf den großen Stuhl, der hinter dem Schreibtisch stand. Dann ließ er sich auf das Bett fallen. Ich betrachtete ihn und er klopfte mit einer Hand neben sich.

„Komm her!",säuselte er und ich versuchte zu lächeln. Was mir nur nicht ganz gelang. Das was jetzt kommen sollte, war nicht richtig. Definitiv nicht richtig.

Bravo Kat. Endlich hast du es verstanden", hörte ich Luzifer in meinem Kopf. Aber ich musste das hier jetzt durchziehen. Ich war schon so weit.

Dann rede dich raus. Kat, du weißt ich kann das fühlen. Und ich schwöre dir. Wenn du das jetzt tust, werde ich Gabriel und Michael nicht aufhalten in die Hölle zu kommen. Und dann werden sie alle sterben. Willst du das?", rief Luzifer aufgebracht und ich wusste das er seine Drohung wahr machen würde.

„Crowley, ich...ich muss noch mal schnell wohin. Ich muss mich noch etwas frisch machen", sagte ich schnell und ich hoffte er würde mir das abkaufen.

„Aber sicher. Zur Tür hinaus und dann gleich wieder die erste Tür links. Lass mich nicht so lange warten, Honey", knurrte er und ich lief schnell zur Tür. Ich verschloss sie hinter mir und rannte in das Bad. Es war größer als erwartet. Eine freistehende Badewanne stand in der Mitte des Raumes. Hinter einem Vorhang entdeckte ich eine Toilette und ein weißes Waschbecken stand an einer Wand. Der Raum war erleuchtet mit Kerzen. Sie standen überall verteilt. Ich verriegelte die Tür und ließ mich daran herunter gleiten.

„Luzifer, was soll ich tun? Ich kann das nicht. Ich bin wohl doch keine so gute Schauspielerin wie ich dachte", murmelte ich und bedeckte mein Gesicht mit meinen Händen.

Dann lass es. Kat, lass Rowena da und komm nach Hause", flehte er und ich seufzte.

„Ich hab Rowena mein Wort gegeben. Ich werde nicht ohne sie gehen."

Opfer müssen gebracht und Versprechen gebrochen werden. Kat, ich mache das wirklich selten. Aber bitte, ich flehe dich an. Komm nach Hause."

Ich dachte kurz nach. Dann stand ich auf und lief zu dem Waschbecken. Ich drehte das Wasser auf und spritze mir davon etwas ins Gesicht. Ich straffte die Schultern und betrachtete mein Spiegelbild.

„Okay Luzifer. Ich zieh das jetzt durch", rief ich und entriegelte die Tür. Ich lief zurück zu Crowleys Schlafzimmer. Ich holte tief Luft und öffnete die Tür.

Highway to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt