Kapitel 15

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Ich wendete das Auto und fuhr zurück Richtung Motel.

Die ganze Fahrt über sagte ich keinen Ton. Ich wollte nicht reden. Meine Gedanken waren wie vernebelt. Am Motel angekommen, stellte ich den Motor aus und lief, ohne auf die Anderen zu warten, zu meinem Zimmer. Ich verschloss die Tür hinter mir und ließ mich aufs Bett fallen. Der Tag hatte so gut begonnen. Und jetzt war alles kaputt. Ich raufte mir die Haare. Die Worte von Kali hingen mir immer noch in den Gedanken.

'Nur ein Seitensprung. Es war nie etwas festes. Er hat mich geliebt. Ich war eine Göttin und du nur ein Erzengel der aus dem Himmel verbannt wurde.'  Erneut traten mir ein paar Tränen in die Augen.

Auf einmal klopfte es.

„Kat! Mach bitte auf", hörte ich Gabriels Stimme durch die Tür.

„Verschwinde", rief ich und musste mich zusammen reißen, um stark zu klingen.

„Kat, bitte. Wir sollten reden."

„Da gibt es nichts zu bereden. Verschwinde einfach, Gabriel."

Aber er gab nicht auf. Wieder klopfte es. Ich seufzte. Langsam lief ich zur Tür. Ich legte meine Hände an das kalte Holz und zögerte.Sollte ich mich wirklich den Tatsachen stellen, oder es jetzt einfach dabei belassen und mich von dem Erzengel fern halten? Ich hätte mir schon fast denken können, dass ich nicht die Einzige in seinem Leben gewesen bin. Er lebte schon viel länger als alle anderen hier. Sogar länger als Ariel. Warum hatte ich mir überhaupt Hoffnungen gemacht?

„Kat, ich weiß das du hinter der Tür stehst. Mach schon auf", hörte ich Gabriel murmeln. Ich drückte die Klinke nach unten und öffnete die Tür einen kleinen Spalt. Der Engel legte den Kopf schief und sah mich traurig an.

„Können wir darüber reden?", fragte er und ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter.

„Wenn es unbedingt sein muss", knurrte ich und ließ ihn herein.

„Kat, das mit Kali...", fing er an, aber ich unterbrach ihn.

„Hast du mich je geliebt?", rief ich aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Natürlich, wie kommst du denn da drauf?", fragte er und sah mich verwundert an.

„Lüg mich nicht an! Deine 'Freundin' hat mir so einige Bilder gezeigt. Du warst mit ihr zusammen. Gut und schön, du lebst schon sehr lang, warum auch nicht. Aber nachdem ich gefallen war, hast du sie gleich danach wieder aufgesucht. Du hast ihr unsere ganze Geschichte erzählt. Ihr habt rumgemacht. War ich dir denn nichts mehr wert?" Ich merkte wie mir die Tränen in die Augen schossen.

„Doch natürlich .Kat, bitte du musst mir glauben." Er trat näher an mich heran und griff nach meinen Händen. Aber ich schlug sie weg.

„Was soll ich dir denn glauben? War das alles nur ein Spiel?"

„Nein. Nachdem du weg warst, war ich verzweifelt. Ich wusste nicht wohin. Kali, sie..sie kennt mich. Ich musste mit jemanden darüber reden."

Ich schnaubte.

„Naja, nach reden sah das nicht gerade aus." Ich drehte mich von ihm weg. Gabriel griff nach meinem Arm.

„Kat, ich weiß nicht was ich sonst noch tun soll, damit du mir glaubst", murmelte er und zog mich ein Stück zu sich. Ich wand mich aus seinem Griff und funkelte ihn an. Ich strich mit den Fingern über den Ring, den er mir geschenkt hatte. Ich nahm ihn ab und drückte ihn Gabriel ind ie Hand.

„Ich will das du verschwindest."

Highway to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt