How I learnt to live

~8~

Trotz des Kummers, den ich gestern erlebt habe, weiß ich, dass heute ein besserer Tag wird, denn es kann einfach nur besser werden.

Ich bin gerade erst in der Schule angekommen, als ich schon von Megan abgefangen werde.

"Hey, du. Warum hast du mich gestern eigentlich nicht mehr zurückgerufen?", fragt sie mich sofort.

"Dir auch einen schönen guten Morgen. Weißt du, mir ging's gestern einfach nicht so gut und deshalb habe ich nicht mitbekommen, dass du mich angerufen hast. Ist irgendetwas passiert?"

Megan beginnt etwas nervös mit ihren dunkelbraunen Haaren herumzuspielen.

"Nun ja, ich habe mich gestern von Kane getrennt.", gesteht sie.

Ich schaue sie nur ungläubig an. Verarscht sie mich? Megan und Kane haben immer als das Traumpaar gegolten, zwar ist er zwei Jahre älter als wir und geht somit nicht mehr zur High School, aber die Beiden waren trotzdem immer super verliebt und süß zusammen.

"Warum das denn?", frage ich sie immer noch ungläubig.

"Nun ja, wir waren schon ein Jahr zusammen und irgendwie habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass ich einfach nichts mehr für ihn empfinde. Klar ich mag ihn immer noch, aber halt nicht so wie früher, obwohl er immer noch so süß zu mir ist... und ich habe einfach Schluss gemacht. Er tut mir so unglaublich leid und ich bin einfach so furchtbar.", rattert Megan runter und schaut mir dabei nicht in die Augen. Sie wirkt so niedergeschlagen.

"Megan, schau mich an. Du bist nicht furchtbar, weil du nichts mehr für ihn empfindest. Du kannst ja schließlich nichts für deine Gefühle und ich denke, es ist besser für euch beide, wenn du ehrlich zu ihm bist. Es würde ihn auf Dauer auch nicht glücklich machen, wenn du nur mit ihm zusammen bleiben würdest, weil du ihn nicht verletzten möchtest.", sage ich zu ihr und nehme sie dabei in den Arm.

"Danke, Ava. Du bist eine wahre Freundin.", flüstert mir Megan zu.

"Dafür musst du dich nicht bedanken, schließlich sind Freundinnen doch dafür da.", erwidere ich.

"Stimmt", meint sie.

"Aber sieh das ganze positiv, denn du bist jetzt genau wie ich, single like a pringle.", füge ich noch hinzu, um sie etwas aufzumuntern und es funktioniert, sie beginnt zu lächeln.

Leider werden wir in diesem Moment von der Klingel unterbrochen und Megan verabschiedet sich von mir und macht sich auf den Weg zu ihrem Kurs, was ich ihr gleichtue.

Ich habe jetzt tatsächlich Geschichte bei Mr Green und ihr könnt euch wahrscheinlich alle vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue..

Als ich im Kursraum ankomme, ist Mr Green schon da.

"Heute mal ausnahmsweise pünktlich, Ms Armstrong?", fragt Mr Green mich herablassend.

Am liebsten würde ich jetzt meine Augen verdrehen und ihm einen bissigen Kommentar an den Kopf werfen, aber da meine Note von ihm abhängt, lächle ich ihn stattdessen freundlich an und erwidere:

"Natürlich, das vom letzten Mal war lediglich eine Ausnahme."

"Das hoffe ich für Sie.", meint er nur.

Was für ein Idiot. Aber anstatt weiter mit ihm zu plaudern, setzte ich mich lieber auf meinen Platz, wo bedauerlicherweise auch Rachel schon anwesend ist.

"Hi.", begrüße ich sie dennoch.

Sie würdigt mich wieder keines Blickes.
Okay, ich habe zwar Geduld, aber das geht mir eindeutig zu weit. Sie kann doch wenigstens "Hallo" sagen.