Epilog

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Aria spielt mir den Ball zu und ich laufe so schnell ich kann über das Fieldhockeyfeld in Richtung des Tores, dabei weiche ich meinen Gegnern geschickt aus.

Kurz vorm Tor stoppe ich schlagartig, um den Ball mit einem perfekten Schlag ins Tor zu verfrachten.

Mein Team kommt auf mich zu und alle klatschen bei mir ein und auch das Publikum, das lediglich aus drei Zuschauern besteht, freut sich für mich.

Und auch ich freue mich, dass Megan, Liam und Alec extra zu meinem ersten Training seit dem Unfall gekommen sind, um mich zu unterstützen.

"Nicht schlecht, Armstrong.", kommentiert Aria, als wir das Spiel gewonnen haben.

Völlig fertig laufe ich mit meinem verschwitzten Trikot und meinen Schläger auf die drei Zuschauer zu.

"Du warst echt klasse!", lobt Megan mich, als ich bei ihnen angekommen bin und meinen Schläger gegen die Tribüne lehne.

"Ich habe Fieldhockey anscheinend doch nicht in meiner langen Pause verlernt.", erwidere ich strahlend und ich könnte wetten, dass Megan, Liam und Alec gar nicht ahnen, wie sehr mich das freut. Denn Fieldhockey ist genau so eine große Leidenschaft für mich wie Musik.

Und jetzt habe ich auch wieder genug Zeit, um diese Leidenschaft weiter auszuführen und noch härter für die Spiele im nächsten Jahr zu trainieren, um endlich einen Pokal für unsere High School zu gewinnen.

Auch mit meiner Leidenschaft zum Singen läuft es besser als erwartet, denn nach dem Finale, habe ich jede Menge Anfragen für Auftritte bekommen und auch viele Musikproduzenten und Plattenfirmen haben sich bei mir gemeldet.

Noch weiß ich nicht ganz, wo mein Weg mich hinführen wird, aber ich habe einfach so im Gefühl, dass es der Richtige sein wird und Musik eine große Rolle darin spielen wird.

"Gehen wir dann, Ava?", fragt Alec nun und schaut mich dabei aufmerksam an.

"Jetzt schon?", frage ich verblüfft und schaue dabei zu Megan und Liam.

"Ja, es ist echt dringend.", beteuert er.

"Nun geh schon. Wir werden uns schon früh genug wiedersehen.", erwidert Megan und lächelt dabei.

Schnell gehe ich mich umziehen und deponieren meine Hockey Sachen in einem Spint. In wenigen Sekunden schaffe ich es schon wieder fertig aus der Kabine zu stolzieren.

Zielstrebig gehe ich mit schnellen Schritten auf den Parkplatz zu, wo Alec, der sich an sein Motorrad lehnt, auf mich wartet.

Ohne große Worte reicht er mir einen Helm, den ich aufsetze, und ich steige einfach auf, ohne irgendwelche Fragen zu stellen, denn ich möchte mich einfach überraschen lassen.

Nach einer etwas längeren Fahrt bleibt Alec plötzlich am Rand eines Feldweges, der von Dünen umgeben ist, stehen und ich weiß sofort, wo wir uns befinden.

Alec ergreift lächelnd meine Hand und führt mich mitten durch die Dünen, bis wir an der gleichen Stelle stehen bleiben wie damals, als wir Dünenspringen waren.

Die Aussicht aufs Meer ist nach wie vor einfach unglaublich schön und der schon begonnene Sonnenuntergang macht das ganz noch viel schöner, denn der Himmel hat sich in rosane und orange Farbtöne verfärbt.

Erst jetzt widme ich mich wieder der Stelle zu, auf der wir stehen, und bemerke, dass Alec hier eine Picknickdecke ausgebreitet hat auf der eine Gitarre liegt.

Alec setzt sich hin und ich tue es ihm gleich, dabei schaue ich ihn gespannt an.

"Weißt du Ava, ich bin keine Person, die einfach Gefühle zeigen kann, aber du sollst trotzdem wissen, wie sehr ich es schätze, dass du mich Tag für Tag erträgst und jede Minute, die ich mit dir verbringe, zu etwas Besonderes machst. Schon als wir uns gerade einmal wenige Wochen kannten, habe ich begonnen einen Song zu schreiben, den ich nun endlich zu Ende geschrieben habe und der ausdrücken soll, wie viel ich für die empfinde und sei mir bitte nicht böse, wenn der Song nicht ganz perfekt ist und ich auch nicht allzu gut singe, denn eigentlich bist du die Expertin von uns beiden.", gesteht Alec und ich kann die verschiedenen Emotionen, die mich plötzlich überfallen zu erst gar nicht bändigen, um etwas gescheites zu antworten. So etwas schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt...

Aber anscheinend nimmt Alec mein berührtes Lächeln schon als Antwort genug hin und beginnt mit seiner Gitarre die ersten Akorde zu spielen.

Wenige Sekunden später setzt er schon zum Singen an und mein Körper überzieht sich sofort mit einer Gänsehaut, als seine raue Stimme die Stille durchbricht.

Dabei schaut er mir konstant in die Augen und jedes einzelne Wort, das er singt, trifft mich voll und ganz ins Herz, denn sowas ehrliches und irgendwie auch verletzliches habe ich noch nie gehört.

Er singt nicht perfekt, aber dafür umso gefühlvoller und für mich ist dieser Moment einfach nur perfekt.

Über was er genau singt, wird wohl für immer ein Geheimnis zwischen uns bleiben, denn dieser magische Moment soll nur uns gehören.

Und genau hier endet die Geschichte von Ava auch schon und irgendwie bin ich unglaublich traurig, dass es nun zu Ende ist, aber andererseits bin ich auch froh, dass Ava ihren Weg gefunden hat und endlich glücklich werden kann.
Und nun zum letzten mal:
Thanks for reading♡

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