How I learnt to live

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Es ist echt ein komisches Gefühl, die Schulbibliothek zum ersten mal in meiner gesamten Schulzeit zu betreten, denn bis jetzt habe ich noch nie das Bedürfnis verspürt, einen Fuß hier hinein zusetzen, weil ich nicht so viel mit dem Lesen verbinde...

Als Megan und ich dann eintreten, sind wir umso überraschter, dass die Bibliothek so groß ist. Es ist ein riesiger Saal, der bestimmt über zehn große, mit Bücher gefüllten Regale beinhaltet.

Wir beide kommen kaum aus dem Staunen heraus, bis uns plötzlich eine ältere Dame anspricht. Die Bibliothekarin?

"Kann ich euch irgendwie helfen?", fragt sie und schiebt dabei ihre rote Brille hoch.

Obwohl sie schon etwas älter ist, wirkt sie mir auf Anhieb sympathisch, denn sie besitzt irgendwie eine positive Ausstrahlung und man merkt, dass sie viel Wert auf ihr Äußeres legt, denn ihre grauen Haare trägt sie zu einer Dauerwelle frisiert und auch ihr Outfit ist farblich aufeinander angepasst, denn sie trägt eine graue Jeans und eine rote, schicke Bluse.

"Ja, wir interessieren uns für den Jahrgang von vor 28 Jahren.. Gibt es vielleicht noch Unterlagen, wie alte Schülerzeitungen oder Jahrgangsbücher?", fragt Megan nach.

"Oh, das ist aber interessant. Warum interessiert ihr euch genau für den Jahrgang von vor 28 Jahren?", fragt sie freundlich und mustert uns neugierig.

"Es soll eigentlich eine Überraschung für unsere Eltern werden, denn wir möchten ihnen gerne ein kleines Buch erstellen, in dem wir auch einen kleinen Rückblick in ihre High School Zeit einbringen.", lügt Megan geschickt und ich bekomme sofort ein schlechtes Gewissen, denn sie zeigt echtes Interesse für uns und wir lügen sie einfach an...

"Oh, das ist aber eine schöne Idee! Da werden sich eure Eltern bestimmt freuen. Ich muss ehrlich sagen, dass wir natürlich noch die alten Unterlagen haben, aber ich sie leider nicht rausgeben darf...", teilt sie uns mit.

Sofort schauen wir sie etwas enttäuscht an.

"Aber... weil ihr so gute Absichten habt, mache ich ausnahmsweise eine Ausnahme, jedoch solltet ihr das lieber niemanden sagen, sonst bekomme ich echt Probleme.", sie schaut uns ernst an.

Megan und ich nicken eifrig und wir bedanken uns sofort bei ihr, aber ich bekomme noch ein schlechteres Gewissen, wenn das überhaupt möglich ist, denn sie riskiert sogar, dass sie richtig Ärger bekommt.

Sie bedeutet uns, dass wir ihr folgen sollen und führt uns zu einer Tür, die etwas abseits von der Bibliothek liegt und auch aufgeschlossen werden muss.

Hinter der Tür verbirgt sich eine Treppe, die nach unten führt.

Die Bibliothekarin geht wieder voran und wir folgen ihr wie zwei Kücken nach unten zu einem großen Raum, in dem viele übereinander gestapelte Kisten stehen.

Das ist wohl der Abstellraum der Schule und irgendwie beunruhigt es mich ein wenig hier zu sein, da es ja eigentlich verboten ist.

Ohne zu zögern geht die ältere Dame zu einem bestimmten Stapel an Kartons und wendet sich wieder zu uns.

"Ich meine, dass hier die letzten Jahrgangsbücher von vor 30 Jahren sind.", sie zieht eine untere Kiste heraus, die anscheinend sehr schwer ist, denn man hört einen lauten Knall, als sie auf den Boden fällt.

Die Bibliothekarin macht den Karton auf, in dem 30 Jahrgangsbücher von den jeweiligen letzten Jahrgängen liegen.

Sie braucht etwas länger, um das Buch von vor 28 Jahren finden, doch dann reicht sie mir es Megan, die es dankend annimmt.

Nach wenigen Minuten sind wir auch schon wieder oben und die Bibliothekarin teilt uns noch mit:
"Ihr könnt es so lange haben, wie ihr es für eure Überraschung braucht, aber vergisst nicht, dass ihr es nicht von mir habt.", sie zwinkert uns zu.