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Auch wenn mein Bein verstaucht ist, ist das einer der schönsten Abenden seit langem, denn es tut gut wieder wie in alten Zeiten mit Liam und Megan abzuhängen und natürlich auch mit Alec.

Ich habe gerade wahrscheinlich die beste Pizza meines Lebens gegessen, die mir Liam sozusagen als Entschädigung ausgegeben hat und ich bin richtig glücklich, doch dann verabschieden Liam und Alec sich plötzlich, da sie mit Matt zum Football Training verabredet sind.

Ich kann zwar nicht verstehen, warum sie erst um 22 Uhr mit dem Training beginnen, aber sie werden schon einen Grund haben.

Nachdem Alec und Liam dann gegangen sind, schaue ich Megan an.

"Und was machen wir jetzt noch?", fragt sie mich.

"Ich weiß nicht. An was hast du denn so gedacht?", antworte ich und schaue sie erwartungsvoll an, da ich weiß, dass dieses Mädchen schon wieder kranke Ideen hat.

Sie lächelt mich wissend an.
"Ich weiß, was du gerade denkst, aber ich habe mal ausnahmsweise an was normales gedacht."

Ich fange unwillkürlich an zu lachen. Dieses Mädchen kennt mich einfach zu gut und andersherum ist das wohl genauso.

"Du und normal? Das passt irgendwie nicht zusammen, aber schieß los.", ich ziehe meine Augenbrauen hoch.

Sie grinst mich frech an.
"Normal ist ja auch langweilig. Also ich habe an einen stinknormalen Mädchenabend gedacht. Wie wäre es, wenn du bei mir übernachten würdest?"

Ich bin sofort Feuer und Flamme. Eine Übernachtungsparty zu zweit ist echt eine super Idee. Ich will schon zusagen, doch dann fällt mir wieder mein verletztes Bein ein, denn ich will Megan jetzt einfach nicht zur Last fallen.

"Megan, ich weiß nicht. Meine Eltern und dein Dad werden bestimmt nicht so begeistert sein, wenn ich so spontan bei dir übernachte.", rede ich mich raus, weil Megan würde mein verletztes Bein niemals als Last ansehen.

Andererseits würde ich gerne Abstand von meiner Mom nehmen, aber nicht für eine Nacht, sondern gerne für den Rest meines Lebens... Okay, das ist jetzt schon etwas übertrieben, aber sie wollte mich ja nicht mal vom Krankenhaus abholen und sie hat es auch nur einen Dreck gekümmert, wie es mir geht und dann kommen noch all die anderen Dinge dazu, die sie getan hat...

Megan schaut mich ungläubig an.
"Ava, das ist doch nicht dein Ernst! Mein Dad wird doch nichts dagegen haben, denn du bist wie eine zweite Tochter für ihn und deine Eltern interessiert anscheinend sowieso nicht, was du tust, denn als du im Krankhaus warst, war es ihnen auch egal.", versucht Megan mich aufgeregt zu überzeugen.

Oh man, sie hat so recht... und mit meinen Eltern hat sie absolut ins Schwarze getroffen. Das mit meinem Bein werde ich schon irgendwie hinkriegen...

"Okay, du hast mich überzeugt.", sage ich mit einem Lächeln zu.

Zuerst schaut sie mich noch ausdruckslos an, doch dann bildet sich langsam ein Lächeln auf ihrem Gesicht und plötzlich beginnt sie vor Freude zu quietschen und umarmt mich stürmisch.

"Super! Wir haben soooo lange nichts mehr zusammen unternommen!.", freut sich Megan.

Sie drückt echt fest zu.
"Megan, ich brauche Luft.", informiere ich sie erstickt.

Sie lässt sofort von mir ab.
"Oh, sorry. Ich wollte dich nicht ersticken.", sagt sie etwas peinlich berührt, jedoch immer noch gut gelaunt.

"Kein Problem. Ich freue mich ja auch.", erwidere ich glücklich.

Nachdem das geklärt ist, ruft Megan ihren Dad an und fragt ihn, ob es für ihn in Ordnung ist, wenn ich bei ihnen übernachte. Er sagt zum Glück sofort zu und erklärt sich bereit uns abzuholen.

How I learnt to live   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt